Polizei erkennt kein Schwerpunkt-Problem Lange Straße war Thema im Ausschuss für Ordnung

Polizei erkennt kein Schwerpunkt-Problem: Lange Straße Thema im Ausschuss
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Für die Polizei steht fest: Die Lange Straße in Castrop-Rauxel ist kein Ort, an dem sich die Delikte häufen. Das sagte Polizeibeamter Schürhaus vergangene Woche vor der versammelten Politik im Ausschuss und ging auch auf Zahlen ein. Und was sagt der Ordnungsdienst dazu? Für Anwohner wie Jens Kusemann hat sich die Lage über Jahre verschlechtert.

„Die Lange Straße ist nicht im ganzen Straßenverlauf problematisch“, sagte Schürhaus auch. Er war zu Gast im Betriebsausschuss 2 zum Thema Ordnung in Castrop-Rauxel, um die Kriminalstatistik des Jahres 2022 für die Politiker einzuordnen und zu bewerten.

Generell sei die Entwicklung in Castrop-Rauxel besser als in den anderen Städten des Kreisgebiets. Vor allem in Recklinghausen habe sich die Gesamtzahl der Straftaten deutlich erhöht. Das aber sei auch verknüpft mit einer Vielzahl an Betrugsdelikten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, konkret mit Impfpass-Fälschungen.

Ein Teil seiner Vorstellung widmete er im Auftrag der Politik der Langen Straße. „Wenn wir schauen, wie viele belegbare Straftaten es gibt, ist das kein signifikanter Ort. Man habe ab Hausnummer 40 bis Hausnummer 211 im Zeitraum Januar 2022 bis März 2023, also in 15 Monaten, 159 Delikte gezählt, also zehn Delikte im Monat. „Das ist keine Größenordnung, wo man als Polizei sagen würde, dass wir da tatsächlich ein polizeiliches Straftaten-Problem haben.“

In der Mehrzahl handle es sich dabei um Ladendiebstähle. Keine Kleinigkeit, aber in der Polizeistatistik doch eher eine Alltags-Tat. Von 5500 Delikten im Jahr 2022 in Castrop-Rauxel waren 263 Ladendiebstähle. Von diesen 263 angezeigten Fällen wurden 87 Prozent aufgeklärt.

Bevölkerungsgruppen, die Anstoß erregen

An der Langen Straße gehe es, so Schürhaus, „um ganz konkrete Wohnobjekte, die durch Bevölkerungsgruppen bewohnt werden, die Anstoß erregen, weil sie von ihrer Art und Weise zu leben eher auffallen“. Es gebe Hinweise, dass dort zu schnell gefahren würde; dem gehe man auf den Grund. Dass dort Sprinter abgestellt werden, „nehmen wir wahr. Aber dass das wirklich ein Problem ist, kann ich auch nicht bestätigen.“ Und: „Dass es zu Müllablagerungen in Hinterhöfen kommt, hören wir auch, es ist aber kein polizeiliches Problem.“

Thomas Roehl, Leiter des Bereichs Ordnung der Stadtverwaltung, ergänzte, die

Lange Straße sei für den Kommunalen Ordnungsdienst auf Streife einer von 20 bis 25 Schwerpunkten in Castrop-Rauxel wie Schulhöfe, Parkanlagen und andere Orte, „wo Dinge passieren“, so Roehl. „Wir haben an der Langen Straße sicherlich Probleme, die aber keine Probleme des KOD sind. Dass die Lange Straße ein „Bestreifungsschwerpunkt“ sei, sei „politisch so gewünscht und nicht von der Hand zu weisen“.

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Die Lange Straße in Habinghorst von der B235 aus betrachtet. Soll sie für den Autoverkehr von der B235 geöffnet werden? Wann wird sie Fahrradstraße? Diese Fragen stehen seit vielen Jahren im Raum. © Marcia Köhler

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