Pannenserie an der Hebewerk-Brücke geht weiter: Fertigstellung verzögert sich weiter

Bauarbeiten

Der Ärger geht weiter: An der Waltroper Hebewerk-Brücke gibt es wieder eine Verzögerung. Die Arbeiten werden nicht im September fertig. Trotz allem behält die beauftragte Firma den Auftrag.

Henrichenburg

von Tamina Forytta, Markus Wessling

, 30.08.2019, 10:15 Uhr / Lesedauer: 2 min
Wann wird die Brücke wieder geöffnet?

Wann wird die Brücke wieder geöffnet? © Tamina Forytta

Für die Fertigstellung der Brücke wird laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) jetzt der November avisiert.

Der Grund für die neuerliche Verzögerung laut WSA: Rohrdurchführungen in der Kammerwand der Widerlager der Brücke müssen nicht, wie geplant, nur angepasst, sondern ersetzt werden.

Im Klartext: An der Brücken-Unterseite verlaufen diverse Leitungen: Strom, Wasser, Abwasser, Steuerungskabel… Sie werden „an Land“ mit den unter der Straße verlaufenden Leitungen verbunden. Das Problem ist, dass diese Leitungen am neuen Brückenbauteil nicht zu den unter der Straßen verlaufenden passen. Woran das liegt, dazu wollte sich das WSA nicht äußern.

Betonblöcke müssen raus

Jedenfalls muss an jeder Brückenseite ein acht Tonnen schwerer Betonblock herausgenommen werden. Wegen der zusätzlichen Arbeiten und weil die Unternehmen, die sie umsetzen sollen, nicht ohne Weiteres verfügbar sind, wird es nun nichts mit dem geplanten Termin im September.

Der jetzt aktuelle Plan sieht vor, dass es Mitte November endlich so weit sein könnte - aber auch das ist nur eine vorläufige Angabe. Im Moment wird geschaut, wann die Folgearbeiten ausgeführt werden können. Nähere Aussagen zum Zeitplan könne man Anfang September treffen, schreibt das WSA.

Derzeit laufen laut WSA Arbeiten an der Übergangskonstruktion, die in dieser Woche abgeschlossen sein sollen. Die Korrosionsschutzarbeiten auf dem Überbau haben begonnen. Außerdem läuft der Gerüstaufbau, um den Korrosionsschutz unterhalb des Brückenüberbaus aufzutragen.

Vertrag mit Baufirma läuft trotz Problemen weiter

Der Vertrag mit der ausführenden Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Stahlbau Magdeburg/Wilhelm Scheidt soll trotz der anhaltenden Probleme nicht gekündigt werden.

Dass es diese Möglichkeit gebe, hatten Vertreter des WSA Ende Mai erklärt. Die Generaldirektion, die den Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern übergeordnet ist, hatte die Erlaubnis gegeben, der ARGE zu kündigen, sollte diese nicht so arbeiten, wie vereinbart.

Auf Nachfrage erklärte Oliver Jaswetz vom WSA, warum man diesen Weg nicht geht: Würde man den Vertrag jetzt kündigen, müsse eine Einspruchsfrist der anderen Seite abgewartet werden, dann hätten wiederum die Rechtsanwälte Zeit für Stellungnahmen. „Zwei bis drei Monate würde das dauern, bis die Kündigung durch ist“, schätzt Jaswetz.

Die Brücken-Freigabe hat sich immer wieder verschoben – sehr zum Ärger der Anwohner und Geschäftsleute, aber auch vieler Henrichenburger, die die Brücke benutzen. Auch Politiker hatten sich eingeschaltet. Bei mehreren Versammlungen machten Bürger ihrem Frust Luft.