Nun offiziell: Schulen in Castrop-Rauxel bleiben im Distanzunterricht
Corona-Infektionen
Die Lösung war am Freitag schon sehr wahrscheinlich, nun ist sie offiziell: In Castrop-Rauxel bleiben die meisten Schüler nächste Woche zu Hause – auch wegen der hohen Inzidenz bei Jugendlichen.

Nun steht offiziell fest: Auch in der nächsten Woche wird es für die allermeisten Schülerinnen und Schüler in Castrop-Rauxel Distanzunterricht geben. (Symbolbild) © picture alliance/dpa
In den Schulen des Kreises Recklinghausen wird es in der nächsten Woche weiterhin Distanzunterricht geben. Das Landes-Gesundheitsministerium (MAGS) hat sein Einvernehmen zur Allgemeinverfügung erteilt, die der Kreis Freitagabend (16.4.) auf den Weg gebracht hatte. Das teilte die Kreisverwaltung am Samstagvormittag mit.
In der Mitteilung heißt es, zwar liege die kreisweite Sieben-Tage-Inzidenz auch am Samstag noch knapp unter dem Grenzwert 200, in den meisten großen kreisangehörigen Städten habe sie aber schon in den vergangenen Tagen darüber gelegen. Tatsächlich befanden sich am Samstag fünf der zehn Kreisstädte über der 200er-Schwelle (Castrop-Rauxel, Datteln, Gladbeck, Marl, Recklinghausen).
Am Ende gehe es aber nicht nur um diesen Wert, sondern auch um die Zahl der Infektionen in der Altersklasse der Schüler. „Aufgrund der deutlich höheren Ansteckung gerade bei Jüngeren ist der weitere Distanzunterricht geeignet, um das Infektionsrisiko zu reduzieren“, heißt es in der Allgemeinverfügung.
Inzidenz bei Jugendlichen nahezu bei 300
„Bei Kindern unter 10 Jahren liegt die Sieben-Tages-Inzidenz im Kreis Recklinghausen trotz der Osterferien und der Schulschließung in dieser Woche bei 204,7 und bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 10-19 bei 298,8“, schreibt Kreis-Sprecherin Lena Heimers.
Darum werde die vom Land ursprünglich für Montag vorgesehene Einführung des Wechselunterrichts an Schulen im Kreis Recklinghausen „vorerst“ nicht stattfinden. Ausnahmen könne es nur für Abschlussklassen und die Qualifikationsphasen der gymnasialen Oberstufe, des beruflichen Gymnasiums und der Bildungsgänge der Weiterbildungskollegs geben. Sie könnten am Präsenzunterricht festhalten, die Schülerinnen und Schüler müssten sich dann aber zwei Mal pro Woche auf das Coronavirus testen lassen.
Außerdem müssten die Schulen weiterhin eine Notbetreuung anbieten.
Ganztägiges Hickhack am Freitag
Der Entscheidung des Landes war am Freitag ein ganztägiges Hickhack um die Frage der Schul-Öffnungen ab Montag vorausgegangen. In dessen Verlauf hatte der Kreis angekündigt, Schülerinnen und Schüler der Berufskollegs im Kreis im Distanzunterricht zu belassen, und Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja hatte den Castrop-Rauxeler Schulen empfohlen, ebenfalls im Distanzunterricht zu bleiben.
Die Landesregierung hatte sich dem Ansinnen von Kreis und Städten zunächst aber noch widersetzt und Wechselunterricht angeordnet – bis sie am späteren Freitagabend eingelenkt und eine Genehmigung des Distanzunterrichts in Aussicht gestellt hatte. Dazu kam es dann am Samstagvormittag.