Immer mehr Menschen wählen die Briefwahl. Im Wahlbüro sind die Unterlagen aufgereiht nach Briefwahlbezirken.

© Stadt Castrop-Rauxel

Neuer Rekord bei der Bundestagswahl: Jeder Zweite beantragt Briefwahl

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Schon Wochen vor der Bundestagswahl steht fest: Noch niemals haben sich so viele Castrop-Rauxelerinnen und Castrop-Rauxeler per Brief an einer Wahl beteiligt.

Castrop-Rauxel

, 07.09.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seine Wahlunterlagen wird Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja am Wahlsonntag (26.9.) nicht demonstrativ in eine Wahlurne stecken. Und das nicht etwa, weil sich der Bürgermeister entschieden hätte, die Bundestagswahl zu boykottieren. Sondern Castrop-Rauxels Bürgermeister hat bereits gewählt. Per Briefwahl. Damit zählt er zu einer wachsenden Gruppe.

Die Zahl der Briefwähler wächst seit Jahren konstant. In der Corona-Pandemie sind es noch mehr Wähler, die bereits vor dem Wahltag wählen, vorzugsweise zu Hause. Das hat sich schon bei der Kommunalwahl im vergangenen Jahr gezeigt.

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Dieser Rekord mit damals 15.000 Briefwahlanträgen wurde bereits jetzt, also knapp drei Wochen vor der Wahl geknackt. Stand Montagvormittag sind bereits mehr als 18.800 Briefwahlanträge eingegangen, teilte die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion. Damit liegt Castrop-Rauxel im landesweiten Trend. Christof Sommer, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes NRW, sagte im WDR vor wenigen Tagen eine Briefwahlquote von rund 50 Prozent voraus.

Bei der Bundestagswahl 2017 gab es 28,5 Prozent Briefwähler

Vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl in Castrop-Rauxel bei 71,98 Prozent. Von den 12.500 Wahlberechtigten, die Briefwahl nutzten, gaben 11.825 Menschen dann tatsächlich ihre Stimme ab. Das waren 28,5 Prozent der Wähler.

Bei der Bundestagswahl sind nach aktuellem Stand 55.860 Castrop-Rauxeler wahlberechtigt. Läge die Wahlbeteiligung genauso hoch wie vor vier Jahren, würden 40.028 Castrop-Rauxeler wählen gehen. Da nähert sich der Anteil der Briefwähler bereits jetzt der 50-Prozent-Marke und dürfte ihn deutlich überschreiten.

In Frohlinde gibt es viele Briefwähler

Rajko Kravanja nutzte die Briefwahl, allerdings nicht von der heimischen Coach, sondern direkt vor Ort im Rathaus: „Briefwahl ist einfach die bequemste Möglichkeit, seine Stimme abzugeben – gerade in der Corona-Zeit. Deshalb kann ich nur dazu raten, jetzt noch die Chance zu nutzen, Wahlunterlagen zu beantragen bzw. direkt im Wahlbüro zu wählen“, sagt er.

Die Stadt liefert in einer Pressemitteilung Details. Die meisten Briefwahlunterlagen (1390) haben bislang Wahlberechtigte beantragt, die – wären sie keine Briefwählerinnen und Briefwähler – am Wahlsonntag in den Wahlbezirken 23.1 und 23.2 in der Lindenschule ihre Stimmen abgeben würden. Die bislang wenigsten Briefwahlanträge (517) kamen aus den Wahlbezirken 13.1 Hans-Christian-Andersen-Schule und 13.2 Wilhelmschule.

So geht Briefwahl

  • Wer direkt vor Ort im Wahlbüro im Rathaus, Eingang B, Sitzungsraum 4, wählen möchte, braucht keinen Termin, sondern meldet sich an der Eingangsschleuse des Rathauses auf Forumsebene, erhält ein Ticket, wird vom Team des Wahlbüros aufgerufen und kann dann in der Wahlkabine seine Stimmen abgeben. Öffnungszeiten mo+di 8-16 Uhr, mi 8-15 Uhr, do 8-17 Uhr, fr 8-12.30 Uhr, Tel. (02305) 106-2162, -2167, -2317 und -2161
  • Wer seine Briefwahlunterlagen im Wahlbüro abholen und mit nach Hause nehmen möchte, benötigt dafür seine Wahlbenachrichtigung oder seinen Personalausweis.
  • Briefwahlunterlagen können auch online über die städtische Internetseite www.castrop-rauxel.de/wahlen beantragt werden.
  • Postalisch können Unterlagen über den Vordruck auf der Wahlbenachrichtigung oder per E-Mail an wahlbuero@castrop-rauxel.de unter Angabe des Vor- und Nachnamens, des Geburtsdatums und der Wohnanschrift (zusätzlich können der Wahlbezirk und die Wählerverzeichnisnummer, die auf der Wahlbenachrichtigung stehen, angegeben werden) angefordert werden.
  • Eine telefonische Beantragung von Briefwahlunterlagen ist rechtlich nicht gestattet.