Pfarrer Dominik Kemper und die evangelische Kirchengemeinde Henrichenburg hoffen, Weihnachten wieder in der Erlöserkirche feiern zu können. Die ist derzeit eine einzige Baustelle.

© Gemeinde/Weckenbrock

Nach Feuer: Kirche und Gemeindezentrum sind weiter nicht nutzbar

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Vier Monate sind seit dem Küchenbrand in der Erlöserkirche vergangen. An eine Nutzung der Räume kann man derzeit nicht denken. Bis Weihnachten 2022 hofft man, die Schäden beseitigt zu haben.

Henrichenburg

, 11.02.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Küchenbrand, der sich rasch ausweitete, hat im Oktober 2021 große Teile des evangelischen Gemeindezentrums in Henrichenburg und der Erlöserkirche beschädigt und zerstört. Auf mindestens 250.000 Euro wurde der Schaden beziffert. Das Inventar und das Gebäude sind seitdem nicht mehr nutzbar. Und das wird bis voraussichtlich Weihnachten 2022 auch noch so bleiben. Dann hofft man in Henrichenburg, Kirche und Gemeindezentrum wieder nutzen zu können.

Dabei hatte das Gemeindeleben rund um die Erlöserkirche trotz Corona gerade richtig gebrummt: Krabbelgruppen trafen sich hier, die Kindergruppe „Jekami“, die Frauenhilfe, die Gemeinde zu Tankstopp-Andachten, zum Worship-Café, zu Aktionen der Jugendarbeit, zu kulinarischen Abenden und zu sehr beliebten Fahrradtouren.

„Nachdem auch mein neues Arbeitszimmer in Henrichenburg endlich eingerichtet war, scheint nun aber alles auf Anfang gesetzt zu sein“, beschreibt Pfarrer Dominik Kemper, was das Feuer mit der Gemeinde in Henrichenburg angerichtet hat.

Aufwendige Entkernungs- und Reinigungsarbeiten

Woher Kraft und Trost finden, fragen sich viele Menschen aus dem Gemeindeteil gerade, da die kleine Kirche ja zudem auch Ort für Erfahrungen mit dem Glauben war und wieder sein soll. Neben aller Trauer und dem Schock nach dem Brand gibt es aber auch Hoffnung, dass der Gemeindestandort wieder vollständig hergerichtet werden kann.

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Die bisherigen Entkernungs- und Reinigungsarbeiten, so berichtet die Gemeinde jetzt, waren recht aufwendig, da auch das Foyer komplett zerstört wurde. Außerdem waren auch Fenster und die Orgel der Kirche bei dem Brand in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Orgel wurde zwischenzeitlich komplett ausgebaut und ist derzeit beim Orgelbauer eingelagert.

In der Küche der Erlöserkirche in Henrichenburg im Oktober ein Feuer ausgebrochen, das für erheblichen Schaden gesorgt hatte.

In der Küche der Erlöserkirche in Henrichenburg ist im Oktober ein Feuer ausgebrochen, das für erheblichen Schaden gesorgt hatte. © Thomas Schroeter (Archiv)

Mit der Schadensregulierung beschäftigen sich die Versicherungen, man ist in Henrichenburg aber gerade guten Mutes, an der Freiheitstraße in der nächsten Zeit weitere rege Bautätigkeit erleben zu können.

Heimat in der katholischen Gemeinde gefunden

Einige Gruppen und Kreise treffen sich nun im Maximilian-Kolbe-Haus der katholischen St. Lambertus-Gemeinde. „Wir danken Leonhard Backmann und der katholischen Gemeinde in Henrichenburg ausdrücklich für die freundliche vorübergehende Aufnahme“, betont das Presbyterium. „Das ist gelebte Ökumene.“

Man hat aber auch eine Zwischen-Heimat im evangelischen Gemeindehaus Ickern gefunden und Ausweichmöglichkeiten in Habinghorst im noch vorhandenen Christophorus-Heim.

Auf dem Fußballplatz des TuS Henrichenburg feierte die Gemeinde das Weihnachtsfest 2021.

Auf dem Fußballplatz des TuS Henrichenburg feierte die Gemeinde 2021 Weihnachten. © Gemeinde

Außergewöhnliche Ideen, um Hoffnungszeichen zu setzen, gehen der Gemeinde offenbar nicht aus. Neben einem spontanen adventlichen Singen und Empfang des Friedenslichts von Bethlehem vor der Erlöserkirche konnte die Gemeinde Dank ihrer Beziehungen zu Menschen in den Ortsteilen etwa Weihnachten auf dem Fußballplatz des TuS Henrichenburg feiern.

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„An dieser Stelle danken wir nochmals der Stadt und dem Verein, auch wenn es nun bereits ein paar Wochen her ist. Das war schon sehr super und stärkt den Zusammenhalt in schweren Zeiten“, so Pfarrer Kemper.

Spendenmöglichkeit

Wer die evangelische Kirchengemeinde Castrop-Rauxel-Nord in ihrer diakonischen Arbeit unterstützen möchte, kann dies durch eine Spende tun auf das Gemeindekonto bei der Sparkasse Vest Recklinghausen, IBAN DE96 4265 0150 0020 0280 49.