Spezial-Einsatz für die Bauordnung der Stadt Castrop-Rauxel: Am späten Dienstagnachmittag gegen 16.30 Uhr war sie zu einer Hausbegehung an der Wartburgstraße ausgerückt. Dabei ließ sich Philipp Röhnert, Leiter des Bereichs Bauordnung, von einer Kollegin und vier Kräften des Kommunalen Ordnungsdienstes begleiten. Denn man ahnte schon: Es könnte vor Ort Ärger geben. Im dortigen Mehrfamilienhaus waren erhebliche Mängel zu beanstanden, auch von Lebensgefahr für die dort lebenden Mieter war die Rede.
Um 16.28 Uhr wurde auch die Polizei hinzugerufen: „Einsatzstichwort Streiterei“, so die Info aus der Leitstelle in Recklinghausen gegenüber unserer Redaktion, ein Streifenwagen war im Einsatz. Den hatte die Stadt herbeigerufen, denn es gab in der Tat Probleme mit dem Eigentümer. Die konnten dann aber beigelegt werden.
Der aktuelle Fall Wartburgstraße hatte aber schon ein paar Tage früher Fahrt aufgenommen. Da erhielt die Stadt nach Informationen unserer Redaktion einen offenbar anonymen Hinweis, dass im Haus erhebliche Mängel bestünden: Im Hausflur verliefen ungesicherte, zum Teil wohl sogar offene Stromleitungen, hieß es. Eine Gefahr für die Familien mit mehreren Kindern, die hier lebten. Fünf Wohnungen sollen im Gebäude eines in diesem Straßenzug bekannten Eigentümers sein, rund 15 Personen hier leben.
Die Stadt beanstandete nach unseren Informationen die Mängel beim Eigentümer, der dem Bauordnungsamt wegen verschiedener Immobilien-Fragen seit vielen Jahren bekannt ist. Sie soll ihm auch Auflagen gemacht haben, die Mängel kurzfristig abzustellen. Um das zu überprüfen, gab es nun den Vor-Ort-Termin. Auch Mitarbeiter des Stromnetzbetreibers Westnetz rückten mit zwei Wagen an. Sie sollten gegebenenfalls das Haus vom Netz trennen.

Zunächst soll der Eigentümer den Zutritt verweigert haben. Mit dem entsprechenden Druck durch Polizei und den KOD als Personenschützer öffnete er nach Informationen unserer Redaktion die Tür. Ergebnis: Die Stadt erkannte Verbesserungen und ließ das Haus darum nicht vom Netz trennen.
Es gab aber wohl noch „Hausaufgaben“ für den Eigentümer: Er soll in den nächsten Tagen auch die restlichen Sicherheitsmängel beheben und das mit Fotos nachweisen. Dann könnte es zu einem abschließenden Termin mit dem Bereich Bauordnung kommen.
Auch äußerlich betrachtet ist die Altbau-Immobilie mit attraktiv verzierter Fassade wie verschiedene weitere auf diesem Straßenzug in einem nicht so guten Zustand. Im Erdgeschoss befindet sich unter anderem ein leerstehendes Ladenlokal. Gegenüber entbrannte vor einigen Monaten die Familien-Fehde, über die groß berichtet wurde.
Am Dienstag (24.10.2023) informierte der Eigentümer selbst als Erster die Redaktion über die Vorgänge vor Ort mit der Bauordnung.
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