
© Tobias Weckenbrock
Mario Rommel will in Castrop-Rauxel offenbar politisch weiter machen
Neue Idee
Mario Rommel wollte als Einzelbewerber Bürgermeister werden. Das hat nicht geklappt. Aber er holte in Castrop-Rauxel immerhin 1213 Stimmen. Das hat ihn offenbar auf eine neue Idee gebracht.
Mario Rommel ist nicht Bürgermeister von Castrop-Rauxel geworden. Bekanntlich hatte der gebürtige Eisenacher, der seit über 20 Jahren in Castrop-Rauxel wohnt und sich hier vor allen Dingen in den sozialen Netzwerken einen Namen gemacht hat, am 13. September als Einzelbewerber auf dem Wahlzettel gestanden.
Rommel hatte es dabei überraschender Weise sogar geschafft, mit einer Gesamtzahl von 1213 Stimmen oder einem Stimmenanteil von 4,57 Prozent den FDP-Kandidaten Nils Bettinger hinter sich zu lassen, der nur 1160 Stimmen oder 4,37 Prozent erringen konnte. Besonders gut schnitt Mario Rommel dabei in den Wahllokalen 6 (Habinghorst Nord) und 10 (Habinghorst Süd) ab, wo er es sogar auf 9,07 respektive 9,46 Prozent der Stimmen gebracht hatte.
Anfrage in einer Facebook-Gruppe
Mit diesem zweiten Anlauf auf das Bürgermeisteramt (2015 war Rommel daran gescheitert, genügend Unterschriften für die Zulassung einer Kandidatur vorzulegen), will es Mario Rommel offensichtlich nicht bewenden lassen.
In mindestens einer Castrop-Rauxeler Facebook-Gruppe sucht der bei der Bürgermeister-Wahl unterlegene Einzelbewerber Mario Rommel nun nach Mitstreitern in Castrop-Rauxel: „Hallo, an alle politisch interessierte Bürger. Ich suche Mitstreiter für die Gründung einer Partei in Castrop. Bitte Pn!“
Mit diesem kurzen Post in der Facebook-Gruppe „Castrop ich komm aus dir“ (2306 Mitglieder) initiiert Rommel sowohl Unverständnis „Das muss doch Satire sein. Hut ab für diese Komödie. Bin ja selbst auf den Leim gegangen.“ als auch latente Unterstützung respektive Duldung: „Wenn du es ernst meinst warum nicht, die AFD fing auch mal klein an.“ oder „Lasst den Mann doch! Egal ob Mann seine politische Einstellung teilt oder nicht .. er hat eine Vision und die ist seine! Immerhin hat er bei der Wahl besser angeschnitten wie manch andere Politiker in Castrop!“.*
In anderen Gruppen wie „Castrop-Rauxel meine Heimat“ mit 7208 Mitgliedern oder „Du bis Castroper wenn“, mit 24.500 Mitgliedern die zahlenmäßig größte lokale Facebook-Gruppe, ist Rommel kein Mitglied mehr.
Anfrage blieb unbeantwortet
Bei „Du bist Castroper wenn“ war der 51-jährige Rommel rausgeflogen, „weil er in Zeiten der Flüchtlingskrise permanent mit Bundespolitik in der Gruppe glänzen wollte“, so Gruppen-Administrator Guido Baumann gegenüber unserer Redaktion. Weshalb er nicht mehr in der Gruppe „Castrop-Rauxel meine Heimat“ ist, ist nicht bekannt.
In welche politische Richtung es bei Mario Rommel, der als Lokführer bei der Deutschen Bahn arbeitet, mit seiner neuen Partei gehen soll, ist bislang nicht kolportiert. Eine Anfrage dazu, welcher Art die neue Partei denn sein und wie sie sich von den vorhandenen Parteien absetzen solle, ließ Rommel am Montag unbeantwortet.
*Anmerkung der Redaktion: Wir haben alle Facebook-Einträge im Original wiedergegeben und enthaltene Fehler nicht korrigiert.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
