Lösung für überfüllte Schulbusse? DSW21 will Angebot massiv erweitern

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Lösung für überfüllte Schulbusse? DSW21 will Angebot massiv erweitern

rnCorona-Maßnahme

Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja fordert mehr Flexibilität beim Schulbeginn. So sollen überfüllte Busse vermieden werden. DSW21 hat seinerseits bereits deutliche Änderungen veranlasst.

Castrop-Rauxel

, 01.12.2020, 20:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Volle Schulbusse sind während des zweiten Corona-Lockdowns keine Seltenheit. Eigentlich unvorstellbar, lautet das wichtigste Motto seit Monaten doch: Abstand halten. Im Schul- und Berufsverkehr ist das allerdings kaum möglich. Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja hat in einem Interview mit dieser Redaktion deshalb noch einmal ein Umdenken gefordert. Das Verkehrsunternehmen DSW21 hat bereits reagiert.

„Menschenmögliche tun, um Kontakte zu vermeiden“

Konkret forderte Kravanja mehr Flexibilität bei den Anfangszeiten der Schulen. Dies sei erforderlich, damit sich morgens vor Schulbeginn und am Nachmittag keine größeren Schüleransammlungen bilden. Mit den Verkehrsunternehmen habe man eine mögliche Erhöhung der Busanzahl schon diskutiert.

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„Wir schaffen es aber nicht, dauerhaft mehr Busse auf die Straße zu bringen“, so Kravanja. „Das kann mal auf einer Strecke und zu einer Uhrzeit der Fall sein, aber nicht dauerhaft.“ Es gebe zwar keinerlei offizielle Hinweise darauf, dass es durch die Situation in den vollen Bussen zu einem deutlichen Anstieg der Infektionen komme, „aber ich will das Menschenmögliche tun, um Kontakte zu vermeiden“, betont der Bürgermeister im Interview.

Linie 482 soll aufgestockt werden

Das zuständige Verkehrsunternehmen DSW21 scheint nun allerdings doch einen Weg gefunden zu haben, um den Schul- und Berufsverkehr in Castrop-Rauxel zu entlasten. Laut Unternehmenssprecher Marc Wiegand sei zuletzt vor allem auf der Hauptachse zwischen Ickern und und Castrop Münsterplatz ein hohes Fahrgastaufkommen zu beobachten gewesen. Davon betroffen: Vorrangig die Linien 482 und 480, die in Castrop-Rauxel einen weitestgehend identischen Linienweg haben.

„In Abstimmung mit der Kreisverwaltung Recklinghausen wird DSW21 das Angebot der Linie 482 zum 7. Dezember massiv erweitern“, betont Wiegand. Man werde morgens zwischen 7 und 8.30 Uhr sowie mittags zwischen 12 und 16.30 Uhr mehr als doppelt so viele Fahrten wie bislang anbieten. Das seien laut Wiegand insgesamt 32 zusätzliche Fahrten.

DSW21 sieht sich gut vorbereitet

Möglich werde diese Erhöhung der Buskapazität durch ein Fremdunternehmen von DSW21, das drei zusätzliche Fahrzeuge aus seiner Notreserve bereitstelle. Zudem gehen Wiegand zufolge mittags zwei Einsatzwagenfahrten in den so genannten Verstärkerfahrten auf und fungieren daher nicht mehr als E-Wagenfahrt.

„Diese Verstärkerfahrten finden im 20-Minuten-Takt statt. Die zusätzlichen Busse fahren jeweils einige Minuten vor beziehungsweise nach dem regulären Linienbus“, so der DSW-Sprecher weiter. Konkret sieht das erweiterte Verkehrsangebot im Detail wie folgt aus:

  • Morgens in Fahrtrichtung „Castrop Münsterplatz“: Die zusätzlichen Busse fahren von „Ickern Friedrichstraße“ bis „Castrop Münsterplatz“ von 6.52 bis 8.32 Uhr im 20-Minuten-Takt. Die Verstärkerfahrten finden fünf Minuten vor den regulären Linienfahrten statt.

  • Nachmittags in beide Fahrtrichtungen: Von „Habinghorst Post“ aus starten die zusätzlichen Fahrten von 12.07 bis 16.07 Uhr ebenfalls im 20-Minuten-Takt zum „Neuroder Platz“. Auch diese Fahrten sollen jeweils fünf Minuten vor dem regulären Linienbetrieb angetreten werden. In Gegenrichtung fahren die zusätzlichen Busse von „Neuroder Platz“ bis „Ickern Friedrichstraße“ von 12.16 bis 16.16 Uhr im 20-Minuten-Takt. Diese Busse sind allerdings etwa zwei Minuten vor dem regulären Linienbetrieb unterwegs.

Grundsätzlich stehe man alle Überlegungen, die dazu führen, das Fahrgastaufkommen während der Nachfrage-Spitzen zu reduzieren, aufgeschlossen gegenüber. „Ein gestaffelter Schulbeginn hat diesen gewünschten Effekt und wird daher von uns ganz klar begrüßt. Wir sind mit dem erweiterten Busangebot dann bestens auf eine mögliche Staffelung der Unterrichtszeiten vorbereitet“, erklärt Wiegand.