Ob in den Castrop-Rauxeler Kliniken, hier ein Blick ins St. Rochus, etwas von den Bundesmitteln ankommt, ist fraglich. © Volker Engel
Coronavirus
Kommt die Corona-Prämie hier an? Kliniken in Castrop-Rauxel zweifeln
1000 Euro Bonus sollen Pflegekräfte in Kliniken erhalten, die viel Arbeit mit Corona-Patienten haben. Dass von dem Geld etwas in Castrop-Rauxel ankommt, bezweifeln die örtlichen Krankenhäuser.
Krankenhäuser mit vielen Corona-Patienten bekommen vom Bund insgesamt 100 Millionen Euro, damit sie Pflegekräften Corona-Prämien von bis zu 1000 Euro zahlen können. Grundsätzlich sollen Pflegekräfte im Sinne der „Pflege am Bett“ begünstigt werden. Die Auswahl der anspruchsberechtigten Pflegekräfte und die Definition der individuellen Prämienhöhe liegen beim Krankenhausträger in Abstimmung mit der Mitarbeitervertretung.
Wie sieht es an den beiden Castrop-Rauxeler Krankenhäusern mit der Prämie aus? Kommen die Kliniken in den Genuss des Geldes? Wie wird das Geld an die Mitarbeiter verteilt? Das wollten wir vom St.-Rochus-Hospital und vom Evangelischen Krankenhaus wissen.
Am Rochus wartet man noch auf Nachricht
Bei der Lukas-Gesellschaft, zu der das Rochus gehört, werde die Absicht der Bundesregierung, eine Corona-Prämie für Krankenpflegepersonal auszuzahlen, sehr begrüßt, erfuhr unsere Redaktion von Sprecher Dr. Holger Böhm. „Wir geben gerne alles weiter, was zur Verfügung gestellt wird. Derzeit steht die Regelung für die Verteilung der Gelder jedoch noch aus.“
Um die Mittel abrufen zu können, so Böhm, müssen die Kliniken bestimmte Mindestfallzahlen vorweisen: Kleinere Einrichtungen mit bis zu 500 Betten haben einen Anspruch auf die Gelder, wenn sie bis zum 31. Mai des Jahres mehr als 20 Covid-19-Patienten behandelt haben; größere Häuser (über 500 Betten) brauchen mehr als 50 solcher Fälle.
Auf der Basis der jeweiligen Krankenhausdaten berechnet das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus aktuell die individuellen Budgets der Krankenhäuser. Holger Böhm: „Wir rechnen zum Anfang der kommenden Woche mit einer diesbezüglichen Meldung. Leider werden von der Prämie nach Schätzungen aber nur etwa 30 Prozent der Kliniken in Deutschland profitieren.“
Am EvK rechnet man mit keinem Bonus
Während es im Rochus und bei der St.-Lukas-Gesellschaft zumindest noch eine Hoffnung auf Beteiligung an dem Corona-Prämien-Kuchen für das Pflegepersonal gibt, hat die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel die Aussicht auf die Mittel aus diesem Topf bereits abgehakt.
Gerhard Glock, Verwaltungsdirektor am EvK in Castrop-Rauxel, verweist dazu auf entsprechende Nachfrage, dass das Castrop-Rauxeler Krankenhaus zu den oben erwähnten kleinen Einrichtungen gehöre. Bei denen ist die Auszahlung des Corona-Pflegebonus‘ an eine stationäre Behandlung von mindestens 20 Covid-19-Patienten bis zum 31. Mai geknüpft.
Glock: „Da bei uns im EvK Castrop-Rauxel weniger Corona-Patienten versorgt wurden, trifft eine Prämienauszahlung aus den bereitgestellten Mitteln für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu.“
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