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Coronavirus: Zwei Intensivpatienten in Castrop-Rauxels Krankenhäusern
Krankenhäuser
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist zuletzt rapide angestiegen. Das hat sich schon auf Krankenhäuser und Intensivstationen in der Region ausgewirkt. So ist die Lage in Castrop-Rauxel.
In Dortmund haben einige Krankenhäuser in den vergangenen Tagen zeitweise vermeldet, dass ihre Intensivstationen im roten Bereich sind. Die steigenden Coronazahlen haben dazu geführt, dass für die Krankenhäuser wieder ein Besuchsverbot gibt, wenn auch mit einigen Ausnahmen.
Wie die Situation an den Krankenhäusern in Castrop-Rauxel ist, sagen der Standortleiter am St.-Rochus-Hospital, Oliver Lohr, und der Verwaltungsdirektor des Evangelischen Krankenhauses Castrop-Rauxel, Gerhard Glock, auf Anfrage dieser Redaktion. Übereinstimmend bezeichnen sie die Lage im Hinblick auf Corona-Patienten als ruhig. In beiden Häusern werden alle Patienten vor der stationären Aufnahme auf Covid 19 getestet.
? Gibt es aktuell Corona-Fälle in den beiden Krankenhäusern?
Oliver Lohr: Zurzeit (Stand 14.10.2020, 15 Uhr) haben wir keine stationären Covid-19-Patienten.
Gerhard Glock: Ja. Wir behandeln zur Zeit zwei Patienten auf unserer Intensivstation. Beide sind nicht beatmungspflichtig.
? Wie viele Corona-Patienten gab es seit Beginn der Pandemie und wie hat sich die Lage in den vergangenen Wochen entwickelt?
Oliver Lohr: Seit dem 6. März (dem Corona-Ausbruch im Kreis Recklinghausen) haben wir insgesamt 23 Covid-19-Patienten stationär im SRH behandelt. In den letzten Wochen gab es mehr positive Nachweise, was aber auch an einer erhöhten Zahl an Testungen liegen kann.
Gerhard Glock: Elf Patienten. In den vergangenen Wochen war es bei uns eher ruhig, obwohl es bei uns zum Standard gehört, dass sämtliche stationären Aufnahmen, sowohl die geplanten Fälle als auch die Notfälle, auf Covid-19 getestet werden. Im Rahmen dieser Testungen sind auch die beiden Corona-Fälle identifiziert worden, die momentan bei uns behandelt werden.

Oliver Lohr ist Standortleiter des Rochus-Hospitals. © Tobias Weckenbrock
? Wie viele Betten werden für Corona-Patienten reserviert?
Oliver Lohr: Im SRH haben wir eine Station für Corona-Patienten ausgewiesen. Über ein gestuftes System können wir die Kapazitäten, auch auf der Intensivstation, kurzfristig für Covid-19-Patienten anpassen.
Gerhard Glock: Wir haben bislang in jeder Phase der Pandemie die notwendigen medizinischen Kapazitäten zur Versorgung unserer Patienten bereitgestellt. Dies werden wir auch bei einer möglichen Veränderung der Situation so beibehalten, sodass Patienten mit Covid 19, aber auch Patienten mit anderen Erkrankungen eine optimale Versorgung in unserem Haus erhalten.

Gerhard Glock ist Verwaltungsdirektor des Evangelischen Krankenhauses (EvK) Castrop-Rauxel. © Silja Fröhlich
? Wie schätzen Sie die Entwicklung mit Blick auf den Winter und eventuell weiter steigende Zahlen ein?
Oliver Lohr: Die Nachweise werden vermutlich steigen. Es wird weiterhin asymptomatische Verläufe geben. Es wird vermehrt Patienten geben, die mit unklaren Symptomen (Ausschluss Influenza, grippaler Infekt, Covid etc.) differential diagnostiziert werden müssen.
Gerhard Glock: Wenn man die Entwicklung im Kreis betrachtet, ist es natürlich nicht auszuschließen, dass die Fallzahl weiter steigt. Hinzu kommt, dass wir zusätzlich ab Dezember wie jedes Jahr noch mit schwereren Influenza-Fällen rechnen müssen.
? Was wären mögliche zusätzliche Maßnahmen?
Gerhard Glock: Da sich unser konsequentes Testverhalten bewährt hat, werden wir als Krankenhaus alles so weiter fortsetzen wie bisher. Ansonsten würden wir uns natürlich wünschen, dass alle Menschen sich verantwortungsbewusst verhalten, das heißt die Hygieneregeln beachten, Abstand halten, unnötige Kontakte vermeiden und Schutzmasken tragen.
? Kommen auch Menschen in die Krankenhäuser, die sich testen lassen wollen, beispielsweise weil jetzt Tests Vorschrift für manche Reisen sind?
In beiden Krankenhäusern gebe es vermehrt Anfragen, so Oliver Lohr und Gerhard Glock. In beiden Krankenhäusern werden Personen grundsätzlich an das Gesundheitsamt und die Hausärzte verwiesen. „Das Krankenhaus ist ausschließlich Menschen vorbehalten, die eine Behandlung benötigen“, so Gerhard Glock.