
Die Nierhausstraße enthält in der Nähe des nördlichen Abzweigs "Im Dahl" einen Anschluss an den LogPoint Ruhr. Dort folgen zwei Wendehämmer Kopf an Kopf, ein großer Parkplatz, kleineres und mittleres Gewerbe westlich von der neuen Straße und ein Riesen-Logistikzentrum mit fast 8 Hektar Fläche östlich. © Segro / Phase 5 international
Knepper-Gelände Dortmund: Seltsames Straßen-Konstrukt für LogPoint Ruhr
Doppelter Wendehammer
Das freie Gelände, auf dem einst das Kraftwerk Knepper stand, wird bald anders aussehen. Klar ist die Verkehrsführung: Öffentlich ausgelegt ist jetzt der Plan einer ziemlich sonderbaren Straße.
Die Pläne liegen seit dieser Woche öffentlich aus: So wird aus dem Projekt LogPoint Ruhr an der Stadtgrenze zwischen Dortmund und Castrop-Rauxel eines, das man sich besser vorstellen kann. Dort, auf dem Gelände eines einstigen Steinkohle-Kraftwerks namens Gustav Knepper, entsteht ein Gewerbegebiet mit einer der seltsamsten Straßen der Region. Diese Planung hat einen guten Grund.
Das fast 60 Hektar große Gebiet ist vor allem wegen seiner Verkehrsanbindung in der Diskussion: Castrop-Rauxeler, vor allem entlang der Oststraße / Pallasstraße, befürchten viel mehr Lkw-Verkehr in Richtung A42. Dortmunder Anwohner vor allem in der Kreuzloh-Siedlung haben Respekt vor viel mehr Verkehr vor ihren Häusern.
Klar ist laut den aktuellen Plänen: Das Gelände soll in Richtung Süden zur A42 / A45 über die Anschlussstelle Dortmund-Bodelschwingh auf Dortmunder Stadtgebiet angebunden werden. Der dort bereits vorhandene Anschluss des ehemaligen Kraftwerksgeländes wird über die Straße Langenacker entlang eines stillgelegten Bahngleises realisiert.
Für Lastwagen keine Durchfahrt
Im Norden wird der Standort an die L 657 (Oststraße / Nierhausstraße) angeschlossen. Allerdings muss man hier beim Blick in die Pläne eine entscheidende Einschränkung machen: Die beiden Anbindungspunkte werden für den Pkw-Verkehr durch eine geplante Erschließungsstraße miteinander verknüpft, Lkw dürfen hier aber nicht durchfahren.
Die Planstraße besteht aus zwei Abschnitten, die in zwei Wendehammern Kopf an Kopf enden. Die Durchfahrt zwischen den Wendehämmern ist nur für Autos passierbar. Damit wird ausgeschlossen, dass die Oststraße, im weiteren Verlauf die Pallasstraße nicht durch zusätzlichen Lkw-Verkehr belastet wird. Dort sind in Dorf Rauxel viele Wohnhäuser am Straßenrand. In Höhe des Netto-Marktes wird gerade erst ein neues Baugebiet für Hunderte Neubürger erschlossen.

Die Erschließungsstraße führt von der Nierhausstraße geschlängelt über das Gelände und endet dann auf der Straße Langenacker, die weiter führt bis zum Königshalt an der Autobahn A42. Zur Oestricher Straße gibt es keine Verbindung auf das Gelände. © Segro / Plan 5 international
Für die Oestricher Straße, die am Areal vorbei führt, ändert sich wenig: Sie dient nach wie vor als mögliche Direkt-Verbindung des Ickerner Gewerbegebietes Mittelstandspark Ost zur A45 / A42 in Dortmund-Oestrich/-Bodelschwingh. Aber zum Knepper-Gelände gibt es keine Anschlüsse.
Sechs Wochen lang liegen die Pläne nun aus
In Castrop-Rauxel liegt der Bebauungsplan nun aus. Bis 13. Juli kann die Öffentlichkeit Stellungnahmen einbringen. Die Firma Hagedorn bestätigte derweil, dass sie als Anteils-Gesellschafterin der „LogPoint Ruhr GmbH“ zusammen mit dem Unternehmen Segro gerade die ersten Bauten auf dem Gelände plane.
Bürger können die Planungsunterlagen im Internet (www.castrop-rauxel.de) oder im oberen Foyer des Ratssaals im Rathaus der Stadt Castrop-Rauxel, Europaplatz 1 (Zugang über Eingang B) einsehen.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
