Rund 60 Hektar groß ist der künftige Gewerbe- und Logistikpark auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände. Das international tätig Unternehmen Segro vermarktet die künftige Nutzung.

Rund 60 Hektar groß ist der künftige Gewerbe- und Logistikpark auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände. Das international tätige Unternehmen Segro vermarktet die künftige Nutzung. © RVR 2022

Gerücht um ehemaliges „Knepper“-Gelände: Vermarkter Segro ausgestiegen?

rnLogistikpark „LogPoint Ruhr“

Seit Monaten kaum Bautätigkeiten auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände. Nun fehlt auch noch ein Bautransparent. Schon macht ein Gerücht die Runde: Ist der Logistik-Vermarkter Segro ausgestiegen?

Oestrich, Deininghausen

, 31.05.2022, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Areal des ehemaligen Kraftwerks Knepper ist gut 60 Hektar groß – eine Industriebrache. In den kommenden Jahren sollen sich Logistik und Gewerbe niederlassen. Das riesige Baufeld ist vorbereitet, die Bauleitplanung läuft. An der Zufahrt informierte seit gut drei Jahren ein großes Transparent über die Aufbereitung des Geländes. Das Transparent ist verschwunden. Und schon macht ein Gerücht die Runde.

Das international agierende Unternehmen Segro will die riesigen Logistikhallen und kleinere Gebäude für Gewerbeniederlassungen bauen und vermarkten. Zuvor hatte das Gütersloher Unternehmen Hagedorn Revital das ehemalige Kraftwerk Knepper abgerissen und die Fläche vorbereitet. Bis zum Satzungsbeschluss über die Bauleitplanung gehört das Areal der „LogPoint Ruhr GmbH“ – mit beiden Unternehmen als Anteilseignern.

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Derweil kursiert im Stadtbezirk Mengede das Gerücht, Vermarkter Segro sei ausgestiegen. Wie es zustande gekommen ist, lässt sich nicht nachvollziehen. Alleiniges Indiz: das fehlende Transparent an der Bauzufahrt an der Straße Langenacker.

Wind zerriss das Bau-Transparent

„An dem Gerücht ist nichts dran“, erklärt Rick Mädel, Geschäftsführer von Hagedorn Revital, auf Anfrage dieser Redaktion. „Im Gegenteil, Segro befindet sich im Planungsprozess für die Hochbauten.“ Und für das fehlende Transparent gebe es eine einfache Erklärung: „Nachdem es zum vierten Mal vom Wind kaputt gerissen wurde, haben wir zunächst kein neues aufgehängt“, sagt Mädel. „Das kommt erst, wenn die Hochbaupläne fertig sind.“

Genug Indiz für ein Gerücht: Die große Traversenbrücke am Langenacker ist leer. Allerdings hat der Wind das Transparent zerstört.

Genug Indiz für ein Gerücht: Die große Traversenbrücke am Langenacker ist leer. Allerdings hat der Wind das Transparent zerstört. © privat

Derweil schreitet die Bauleitplanung voran. In Castrop-Rauxel liegt seit Montag der Bebauungsplan für sechs Wochen öffentlich aus. Bis zum 13. Juli kann die Öffentlichkeit Äußerungen und Stellungnahmen in das Verfahren einbringen.

Bis zum dritten Quartal solle der Satzungsbeschluss in beiden Städten vorliegen, erklärt Rick Mädel. Im Herbst sollen zudem die Erschließungsverträge für den Straßenbau unter Dach und Fach sein. Über das Gewerbe- und Industriegebiet soll künftig eine neue Verbindungsstraße führen.

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Zur Nierhaus-/Oststraße sollen Durchfahrtssperren allein Fahrzeugen unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht die Ein- und Ausfahrt ermöglichen. Die neue Straße soll zudem die Oestricher Straße auf Castrop-Rauxeler Stadtgebiet vom Verkehr entlasten.

Ausbau der Straßen soll zeitnah erfolgen

Weiterer Bestandteil der Verkehrsplanung ist der Ausbau der Straße Langenacker in Dortmund Oestrich und der Anschlusstelle Bodelschwingh an den Autobahnen A42 und A45. Hierüber soll der Schwerlastverkehr zum künftigen Logistikpark rollen. Insgesamt rechnen die Planer mit täglich rund 9300 Verkehrsbewegungen vom und zum künftigen LogPoint Ruhr.

Beim Bürgerdialog im Februar 2021 visualisierte die LogPoint Ruhr GmbH die geplante Nutzung des ehemaligen Kraftwerksgeländes. Im mittleren Bereich sollen große Hallen für Logistik entstehen, im Westen, auf Castrop-Rauxeler Gebiet und im Südosten an der Kreuzloh-Siedlung Gewerbebetriebe.

Beim Bürgerdialog im Februar 2021 visualisierte die LogPoint Ruhr GmbH die geplante Nutzung des ehemaligen Kraftwerksgeländes. Im mittleren Bereich sollen große Hallen für Logistik entstehen, im Westen, auf Castrop-Rauxeler Gebiet und im Südosten an der Kreuzloh-Siedlung Gewerbebetriebe. © Hagedorn/LogPoint Ruhr

„Die Ausbauten sollen zeitnah erfolgen, damit die Belastung für die Anwohner so gering wie möglich ist“, erklärt Mädel. „Die Bauanträge werden erst gestellt, wenn die Erschließungssituation angegangen wird.“ Hier stehe die LogPoint Ruhr GmbH zu ihrem Wort: „Das ist unser Entgegenkommen an die Menschen in der Nachbarschaft.“

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Für den Ausbau des Langenackers ist die Stadt Dortmund zuständig. Hier gehe es aktuell „um technische Dinge“, also um die konkrete Planung. Beim Ausbau des Autobahnanschlusses würden mit Straßen.NRW noch Detailabstimmungen verhandelt. „Alle stehen dem Projekt positiv gegenüber“, erklärt Mädel. Eine abschließende Klärung erwartet er ebenfalls im dritten Quartal.

Erst wenn die Satzungsbeschlüsse vorliegen, erklärt der Hagedorn-Revital-Geschäftsführer, könne Segro die Gebäudekomplexe konkret vermarkten. „Künftige Nutzer erwarten eine konkrete zeitliche Perspektive“, sagt Rick Mädel. Den Gerüchten zum Trotz: „Alles läuft planmäßig.“

Bebauungsplan 246

Planungsunterlagen liegen im Castrop-Rauxeler Rathaus aus

  • Der Castrop-Rauxeler Bebauungsplan 246 „Gewerbegebiet Knepper“ liegt vom 30. Mai bis zum 13. Juli 2022 öffentlich aus.
  • Bürger können die Planungsunterlagenim Internet oder im oberen Foyer des Ratssaals im Rathaus der Stadt Castrop-Rauxel, Europaplatz 1 (Zugang im Bereich des Eingangs B) zu den allgemeinen Öffnungszeiten einsehen.
  • Die Öffnungszeiten: montags, dienstags, donnerstags 8-12 Uhr und 13-16 Uhr; mittwochs 8-12 Uhr und 13-15 Uhr, freitags 8-12 Uhr. Ausnahme ist der Freitag nach Fronleichnam (17.6., Brückentag).
  • Äußerungen und Stellungnahmen sind schriftlich, mündlich, elektronisch oder auf andere Weise an den Bereich Stadtplanung und Bauordnung der Stadt Castrop-Rauxel zu richten.