Pfarrer Dominik Kemper (l.) und Hausmeister Frank Ulrich schauen auf der Baustelle in der Erlöserkirche nach dem Rechten.

Pfarrer Dominik Kemper (l.) und Hausmeister Frank Ulrich schauen auf der Baustelle in der Erlöserkirche nach dem Rechten. © privat

Nach dem Brand: Kirche in Castrop-Rauxel bleibt länger Renovierungsfall

rnEvangelische Kirche

Nach dem Brand in einer Castrop-Rauxeler Kirche haben sich die Arbeiten verzögert. Der Plan, hier Weihnachten feiern zu können, geht nicht auf. Eines ändert sich allerdings schon bald.

Henrichenburg

, 22.10.2022, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vor einem Jahr brannte es in einem Kirchengebäude in Henrichenburg. Der Küchenbrand, der sich rasch ausweitete, hat viel kaputt gemacht. Weihnachten 2022 sollte in der Erlöserkirche eigentlich wieder Gottesdienst gefeiert werden. „Das wird aber nicht funktionieren“, sagt Pfarrer Dominik Kemper.

Er rechnet mit einer Wiedereröffnung von Gemeindezentrum und Kirche nun erst im Frühjahr 2023. Lieferschwierigkeiten und Materialengpässe – es sind die gleichen Probleme wie auf vielen Baustellen derzeit, die den Zeitplan gekippt haben. Und doch: „Es geht gut voran“, sagt Dominik Kemper am Freitag (21.10.) im Gespräch mit unserer Redaktion.

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Das betrifft auch seine eigene Arbeitssituation: Sein Büro in dem Gebäude war nicht zu benutzen. Mitte nächster Woche, vielleicht ein paar Tage später, wird der Pfarrer dort aber wieder zu erreichen sein. Telefon und Internet soll dann auch wieder funktionieren. Die eingelagerten Möbel wurden gereinigt, die Akten und Ordner einer aufwendigen Ozonbehandlung unterzogen. Zerstört wurden sie zwar nicht, aber der Rauch zog in alle Räume.

Orgel lagert im Schwarzwald

Das gilt auch für den Kirchensaal, wo die Rauchsäule bis unter das Dach reichte. Deshalb musste auch die Orgel ausgebaut werden: Sie drohte zu rosten. Sie lagert derzeit bei dem Orgelbauer im Schwarzwald, der sie in den 80er-Jahren für die damals neue Erlöserkirche gebaut hatte.

Im Foyer der Erlöserkirche wird renoviert.

Pfarrer Dominik Kemper (l.) und Hausmeister Frank Ulrich (M.) sehen sich mit einem Mitarbeiter der Elektrotechik-Firma im Foyer der Erlöserkirche um. Unschwer ist zu erkennen, dass noch einiges getan werden muss. Vor Weihnachten wird sie nicht öffnen können. © privat

Der Estrich im Foyer liegt nun, die Fliesenarbeiten starten, Elektroarbeiten sind getan, die Heizung ist instandgesetzt, die Küche in Planung, es gibt ein Beleuchtungskonzept: So schildert Dominik Kemper den Fortschritt. Die Kirchengemeinde nutze die Gelegenheit, nicht nur den alten Zustand wieder herzustellen, es soll auch schöner werden. Die Decke im Foyer nicht mehr mit Holz vertäfelt, sondern hell gestrichen. „Wir wollen das Bild einer offenen, einladenden Gemeinde vermitteln“, sagt Kemper.

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In Bau- und Finanzausschuss sei auch die Energiefrage „ein heißes Thema“. Auch da hilft die Sanierung. „Die Decken, die durch den Brand beschädigt wurden, werden nach dem neuesten Stand gedämmt“, berichtet Kemper. Das Lichtkonzept wurde auf Sparsamkeit ausgerichtet.

Die Heizungen können künftig individuell geregelt werden. Dafür habe die Kirchengemeinde Geld in die Hand genommen. Den eigentlichen Schaden, der auf mindestens 250.000 Euro beziffert wurde, trägt eine Versicherung.

Weihnachten in Christuskirche und Petrikirche

Eine Weile wird es noch dauern, bis die Gemeindemitglieder wieder ihre Erlöserkirche besuchen können. Pfarrer Kemper betont daher, wie dankbar man für die ökumenische Hilfe sei: Frauenhilfe oder Krabbelgruppe beispielsweise treffen sich im katholischen Maximilian-Kolbe-Haus ganz in der Nhge.

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Weihnachten wird die evangelische Kirchengemeinde Castrop-Rauxel Nord anderswo feiern: in der Ickener Christuskirche und der Habinghorster Petrikirche. Es sei denn, Corona macht noch einen Strich durch die Planung. In guter Erinnerung ist aber noch der Gottesdienst zu Weihnachten 2021 auf dem Sportplatz des TuS Henrichenburg: 500 Besucher kamen. Notfalls wäre das wohl wieder eine Option.

Die Winterkirche, die die Kirchengemeinde Castrop-Rauxel Nord einrichten wird, soll im Januar beginnen. Dann werden die Kirchen geschlossen. In Habinghorst wird der Gottesdienst im Vorraum der Petrikirche gefeiert. In Ickern trifft man sich im Gemeindehaus. Bis dahin sollen die Kirchen geöffnet bleiben, auch wenn es „kuschelig warm“, so Pfarrer Dominik Kemper, darin nicht wird. 12 Grad, mehr nicht.