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Erzbistum Paderborn: Präsenz-Gottesdienste zu Ostern können stattfinden
Ostern
Zu Ostern können offenbar Gottesdienste mit Besuchern stattfinden. Das Erzbistum Paderborn und evangelische Gemeinden zeigen sich offen für Präsenz-Messen. Eine Begründung überrascht.
Die Frage, ob zu Ostern Gottesdienste mit Besuchern gefeiert werden können, hat in der Nacht zu Dienstag an Brisanz gewonnen. Nach der Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder baten sowohl Merkel als auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet die Kirchen darum, auf Gottesdienste mit Besuchern am Osterwochenende zu verzichten.
Doch nach aktuellem Stand werden längst nicht alle Gemeinden dieser Bitte nachkommen. Nachdem es am Dienstag aus den Bistümern noch geheißen hatte, man befinde sich noch in der Abstimmung, hat das Erzbistum Paderborn, das für fast alle katholischen Castrop-Rauxeler Gemeinden zuständig ist, am Mittwochnachmittag (24.3.) auf eine Anfrage unserer Redaktion reagiert.
Erzbistums-Sprecher Benjamin Krysmann schrieb, nachdem Kanzlerin Merkel „heute den Beschluss zur sogenannten Osterruhe zurückgenommen hat, geht das Erzbistum Paderborn derzeit davon aus, dass die Bitte, auf religiöse Versammlungen in der genannten Zeit zu verzichten, obsolet ist“.
„Kirchengemeinden können öffentliche Gottesdienste feiern“
Weiter hieß es: „Demnach können die Kirchengemeinden öffentliche Gottesdienste unter den bisherigen Maßgaben und gegebenenfalls nach Rücksprache mit den örtlichen Behörden vor Ort wie zuletzt in Präsenz feiern, wenn dem keine gesonderte Regelung entgegensteht.“
Für alle weiteren Informationen zum Umgang des Erzbistums mit der Corona-Pandemie verwies Krysmann auf den Live-Ticker des Erzbistums unter www.erzbistum-paderborn.de.
Die evangelischen Gemeinden im Kirchenkreis Herne/Castrop-Rauxel dagegen haben sich noch nicht eindeutig positioniert. Der Sprecher des Kirchenkreises, Pfarrer Arnd Röbbelen, erklärte: „Gerade in Krisenzeiten haben die Kirchengemeinden den Auftrag, für alle Menschen da zu sein – um Beistand zu leisten, zu trösten oder Hoffnung zu geben. Auch das Gebet für andere – die Fürbitte – gehört dazu. Das alles geschieht normalerweise in Gemeinschaft, vor allem im Gottesdienst.“
Evangelischer Kirchenkreis sieht Dilemma
Nun befinde man sich in einem „Dilemma, dass es auf der einen Seite aus Gründen der Solidarität und des Infektionsschutzes sinnvoll ist, auf Präsenzgottesdienste zu verzichten – und auf der anderen Seite, auf die geistliche Not zu reagieren und die Kirchen gerade in dieser Zeit für Gottesdienste zu öffnen“.
Röbbelen erklärte weiter, in diesem Spektrum bewegten sich auch die Meinungen der Pfarrerinnen und Pfarrer in den Kirchengemeinden des Evangelischen Kirchenkreises Herne. Diese müssten letztlich mit ihren Presbyterien entscheiden, ob in ihren Gemeinden Präsenzgottesdienste stattfinden oder nicht. Der Sprecher kündigte bereits an, dass die Ergebnisse der Beratungen „unter Umständen nicht einheitlich ausfallen“ werden.
Klar sei aber bereits: „Jede Gemeinde wird Angebote machen – in Präsenz und/ oder digital.“ Genaue Informationen werde es auf der Homepage www.kk-herne.de geben.
Als Journalist arbeite ich seit mehr als 25 Jahren. Im Kreis Unna bin ich dagegen noch recht neu, aber voller Neugier auf Menschen, Städte und Gemeinden. Schreiben habe ich gelernt, komme aber viel zu selten dazu. Dafür stehe ich gerne mal vor der Kamera.
