
Die Emscher schlängelt sich an einem provisorischen Festgelände vorbei: Unter den Zeltdächern wird Donnerstag und Sonntag gefeiert. © Rupert Oberhäuser
Bundeskanzler Olaf Scholz kommt Donnerstag an die Emscher
Emscher-Umbau
Bundeskanzler Olaf Scholz kommt diese Woche nach Castrop-Rauxel: Die Emschergenossenschaft empfängt ihn und NRW-Bauministerin Scharrenbach am Wasserkreuz. Sonntag sind die Bürger dran.
Der Emscher-Umbau ist praktisch abgeschlossen: Aus dem stinkenden Abwasser-Fluss eines der größten Industriegebiete Europas, den man hier immer als „Köttelbecke“ bezeichnete, ist ein Naherholungsort für das Ruhrgebiet geworden. Das Projekt wird nun groß gefeiert.
Zwischen dem künftigen Wasserspielplatz, dem Imkerhaus und dem Staudengarten – dort, wo die Emscher, der Suderwicher Bach und der Rhein-Herne-Kanal sich kreuzen, finden sich am Donnerstag Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) mit vielen Vertretern aus Behörden und Verwaltung, aus Politik und Gesellschaft ein. Scharrenbach vertritt den ursprünglich als Redner vorgesehenen NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU), wie die Emschergenossenschaft am Dienstagnachmittag mitteilte. Man trifft sich also dort, wo im Moment noch das neue „Emscherland“ entsteht: ein Erholungs-, Unterhaltungs- und Bildungsort für die Menschen im Ruhrgebiet.
Neuer Abwasserkanal ist 51 km lang
Statt dem strengen Geruch rund um die kanalisierte „Köttelbecke“ von einst gibt es dort heute einen sauberen, sich durch die grüne Natur schlängelnden Fluss und Radwege. Unter der Erde ist ein 51 Kilometer langer Abwasserkanal entstanden. Er nimmt Abwässer von 2,26 Millionen Einwohnern, von Industrie und Gewerbe auf und leitet sie der Kläranlage Bottrop und dem Klärwerk Emscher-Mündung zu.
Das „Emscherland“ auf einem kleinen Teilstück der 85 Kilometer langen Emscher, im Castrop-Rauxeler Stadtteil Henrichenburg an der Stadtgrenze zu Recklinghausen, soll als „blau-grüne Oase“ stellvertretend stehen für die tiefgreifenden Veränderungen, die die Befreiung des Flusses vom Abwasser für die Region bedeutet. Mehr als 5 Milliarden Euro öffentlicher Gelder wurden in den vergangenen 30 Jahren investiert.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist am Donnerstag zu Gast, wenn das Milliardenprojekt Emscherumbau gefeiert wird. © picture alliance/dpa
Am Donnerstag (1.9.) feiert die Emschergenossenschaft, ein Zusammenschluss zum Zwecke der Wasserwirtschaft unter anderem aus Kommunen und Kreisen, mit Bundeskanzler Olaf Scholz an der renaturierten Emscher die Fertigstellung. Die Rede des Kanzlers und die Feier überträgt die Emschergenossenschaft selbst ab 11 Uhr im Live-Stream auf ihrem Facebook-Kanal, für Zuschauer auch ohne Facebook-Account sichtbar. Unsere Redaktion ist vor Ort und berichtet ebenfalls aktuell.
Der Kanzler-Termin ist ansonsten nicht öffentlich zugänglich und unterliegt strengen Sicherheitsauflagen. Journalisten mussten sich vorher akkreditieren und werden am Veranstaltungstag intensiv gecheckt.
Wer sich die Baustelle am Wasserkreuz anschauen möchte, hat dazu aber am Sonntag (4.9.) Gelegenheit: Von 10 bis 18 Uhr bietet die Emschergenossenschaft kostenlos Baustellenführungen an. Auch die Baustelle zum „Sprung über die Emscher“ – einer spektakulären Brücke über Emscher und Rhein-Herne-Kanal – kann dann besichtigt werden. Die Führungen beginnen immer zur vollen Stunde. Anmeldung unter www.dieneueemscherkommt.de. Anmeldeschluss ist der 3. September, 16 Uhr.
An der Baustelle gibt es keine Parkmöglichkeiten. Die Emschergenossenschaft hat für Sonntag einen Shuttle-Service eingerichtet. Er startet am Parkplatz der Helmut-Pardon-Sporthalle, Lülfstraße 71, in Recklinghausen.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
