Ein Luftbild des Rhein-Herne-Kanals nahe der Wartburgbrücke zeigt die Stelle, wo der Sprung über die Emscher gelingen soll. Daneben ist ein Porträtbild des EUV-Chefs Michael Werner zu sehen.

Die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal kann nicht fertiggestellt werden. Trotzdem hoffen die Projektbeteiligten auf ein baldiges Finale. © Tobias Weckenbrock

Sprung über die Emscher – EUV-Chef sagt: „Das wird sich hinziehen“

rnEmscherland

Die Fertigstellung des Prestigeprojekts vom Emscherumbau liegt längst nicht mehr im Zeitplan. Der Krieg in der Ukraine trägt dazu bei. Trotzdem hoffen die Verantwortlichen auf den Herbst.

Henrichenburg, Suderwich

, 17.08.2022, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Sprung über die Emscher, das Prestigeprojekt des Emscherumbaus, wird dieses Jahr nicht mehr gelingen. Das steht fest. Die geplante 412 Meter lange Zuggürtelbrücke kann derzeit nicht fertiggebaut werden.

Eigentlich plante die Bauherrin, die Emschergenossenschaft, dass die Brücke innerhalb eines Jahres fertiggestellt sein würde. Das Gemeinschaftsprojekt wird auch vom Stadtbetrieb EUV beziehungsweise der Stadt Castrop-Rauxel, dem Regionalverband Ruhr (RVR) sowie den Städten Recklinghausen, Herne und Herten mitgetragen.

Im April 2021 begannen die Arbeiten. Im Juni 2022, so nahm EUV-Chef Michael Werner ein Jahr zuvor an, sollten Fußgänger und Radfahrer die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal schon nutzen können. Aber daraus wurde nichts, wie unsere Redaktion bereits berichtet hat.

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Es braucht „logistisches Fingerspitzengefühl“

Im Juni 2022 erklärte der Sprecher der Emschergenossenschaft, Ilias Abawi, dass man „nicht realistisch angeben“ könne, wann das Projekt tatsächlich abgeschlossen werde. Der Grund: der Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Der Stahl für die Brücke wird zwar in Tschechien produziert, aber in einem Werk, in dem viele Ukrainer arbeiten. Nun sei das aber nicht möglich, die Produktion stocke. Jetzt sei „logistisches Finderspitzengefühl“ gefragt, so EUV-Chef Michael Werner jetzt auf Nachfrage Mitte August. Auch Transportgenehmigungen brauche es noch.

Vielleicht, so die Hoffnung derzeit noch, könnten die langen Stahlteile im September, Anfang Oktober geliefert werden. Sicher sagen kann der EUV-Chef es aber nicht.

Die Stahlteile sollen auf großen Sattelschleppern geliefert werden. Das finale Bauteil muss dann über den Kanal eingesetzt werden. In dieser Bauphase wird der Schiffsverkehr des Rhein-Herne-Kanals unterbrochen.

Freigabe auf jeden Fall erst irgendwann im Jahr 2023

„Uns geht es nicht anders als der gesamten Bundesrepublik“, sagt EUV-Chef Michael Werner. „Das wird sich hinziehen.“ Der Plan sei trotz aller Widrigkeiten, die eigentliche Brücke bis zum Ende des Jahres stehen zu haben.

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Dann fehle aber noch einiges anderes mehr, so Werner. Die Beleuchtungsanlage mit indirektem Licht beispielsweise oder der Anstrich. Die Brücke muss zudem auch noch abgenommen werden, bevor sie für Fußgänger und Radfahrer freigegeben werden kann. Das werde auf jeden Fall erst im kommenden Jahr passieren.

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