„Stadtplanung darf nie geschlechtsneutral sein“ Nora Chouiqa ist neue Vorsitzende der Jusos

Jusos haben neuen Vorstand gewählt – Nora Chouiqa übernimmt den Vorsitz
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Die Jusos Castrop-Rauxel haben einen neuen Vorstand: Am 20. November 2024 wählten die Mitglieder Nora Chouiqa zur neuen Vorsitzenden. Die 19-jährige Lehramtsstudentin, seit September 2023 bei den Jusos aktiv, wurde mit großer Mehrheit gewählt. In ihrer Antrittsrede dankte Chouiqa den Mitgliedern für das Vertrauen und skizzierte ihre politischen Ziele, die sie gemeinsam mit ihrem neu gewählten Team verfolgen möchte.

Chouiqa möchte die Jusos nicht nur als Jugendorganisation der SPD, sondern als eigenständige Stimme der jungen Generation in Castrop-Rauxel positionieren. „Wir wollen uns unabhängig von der Mutterpartei Gehör verschaffen und politische Themen vorantreiben, die junge Menschen betreffen“, erklärte sie. Zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit zählen Gleichberechtigung, Antirassismus und die Förderung von Vielfalt.

Gegen die Politikverdrossenheit

Als Vorsitzende will sie sich besonders für eine feministische Stadtplanung einsetzen. Ziel sei es, öffentliche Räume sicherer und inklusiver zu gestalten, etwa durch bessere Beleuchtung, mehr Still- und Wickelräume oder den Abbau sogenannter Angsträume. „Stadtplanung darf nie geschlechtsneutral sein“, so Chouiqa.

Ein weiteres Anliegen ist der Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus. Als Tochter deutsch-marokkanischer Eltern möchte sie Vielfalt in der Stadt stärken und sich aktiv gegen Rechtsextremismus einsetzen. „Castrop-Rauxel soll ein Ort sein, an dem Rassismus keinen Platz hat“, betonte sie.

Die Jusos Castrop-Rauxel haben auf ihrer Vollversammlung am 20. November 2024 einen neuen Vorstand gewählt.
Die Jusos Castrop-Rauxel haben auf ihrer Vollversammlung am 20. November 2024 einen neuen Vorstand gewählt. © Jusos Castrop-Rauxel

Besonderen Fokus legt Chouiqa auf die politische Bildung und die Motivation junger Menschen, sich aktiv einzubringen. „Die Politikverdrossenheit, vor allem unter Jugendlichen, wächst – und das dürfen wir nicht hinnehmen“, erklärte sie. Chouiqa sieht die Jusos als wichtigen Akteur, um junge Menschen für demokratische Werte zu sensibilisieren, auch im Hinblick auf den zunehmenden Zuspruch für rechtspopulistische Parteien.

Eine Vorsitzende, viele Stellvertreter

Ihr Engagement für Jugendpolitik ist nicht neu: Bereits im Kinder- und Jugendparlament Castrop-Rauxel sammelte sie Erfahrungen in der Vertretung junger Interessen. „Diese Arbeit hat mich geprägt und mir gezeigt, wie wichtig es ist, der jungen Generation Gehör zu verschaffen“, sagte Chouiqa.

Neben der Wahl Chouiqa wurden auch weitere Mitglieder in den Vorstand gewählt. Zu den stellvertretenden Vorsitzenden gehören Anna Türke, Paula Sabrowski, Viktoria Mette, Tim Türke und Johannes Hitzegrad. Als Beisitzer unterstützen Paula Niedermowe, Maybrit Lasser, René Meier und Finley Marks die Arbeit der Jusos.

Chouiqa betonte die Bedeutung der bevorstehenden Wahlkämpfe und kündigte an, dass die Jusos ihre Energie in die Entwicklung eines jugendorientierten Wahlprogramms einbringen werden. „Die junge Generation muss in der politischen Gestaltung gehört werden“, erklärte sie.