
© Volker Engel
Impfaktion in Castrop-Rauxel: 85 Prozent des Impfstoffs blieb übrig
Coronavirus
Gleich drei Impfaktionen fanden am Sonntag (12.12.) in Castrop-Rauxel statt. In der Gemeinschaftspraxis am Stadtgarten nahmen Hunderte das Angebot wahr. Doch viel Impfstoff blieb ungenutzt.
Ein Piks zum dritten Advent: In der Gemeinschaftspraxis Westerhaus fand am Sonntag (12.12.) eine Sonder-Impfaktion statt. Hunderte Castrop-Rauxeler haben das Angebot genutzt. Doch es hätten noch viel mehr sein können.
Für die Praxis lief es daher „viel entspannter und stressfreier, als wir uns das vorgestellt haben”, berichtet Frank Westerhaus, Kinderarzt und Vorsitzender des Landesverbandes Praxisnetze NRW. Der große Ansturm sei nämlich ausgeblieben.
Das habe Vorteile gehabt: Zu langen Wartezeiten oder Schlangen vor der Praxis sei es nicht gekommen, erzählt Westerhaus. Und weiter: „Alle Leute, die vorbeigekommen sind, konnten schnell geimpft werden.”
Mehr als 300 Castrop-Rauxeler holten sich Piks ab
Mehr als 300 Castrop-Rauxeler und Castrop-Rauxelerinnen holten sich am Ende ihren Piks ab. Mit diesem Ergebnis sei der Arzt zunächst zufrieden: „Es ist gut, dass wir bei der Aktion viele Menschen impfen konnten und damit wieder einen Schritt weiter aus der Pandemie gemacht haben”, sagt Westerhaus.

Frank Westerhaus ist Kinderarzt und Vorsitzender des Landesverbandes Praxisnetze NRW. © Detlev Sauerborn
Worüber er sich besonders gefreut habe: „Es kamen auch einige Menschen, die sich zum ersten Mal gegen Corona impfen ließen”, berichtet der Arzt. Genau dies, so Westerhaus, brauche man in der aktuell schwierigen Phase.
Allerdings: Eine große Menge des gelieferten Impfstoffs blieb ungenutzt. Laut Westerhaus hätten bei der Aktion insgesamt 2000 Menschen geimpft werden können: „Genügend Impfstoff stand jedenfalls bereit”, erzählt der Arzt.
Viele Termine kurzfristig abgesagt
Doch viele Castrop-Rauxeler entschieden sich noch gegen den Piks in der Praxis: „An die 100 Termine wurden noch kurzfristig abgesagt”, berichtet Westerhaus. Woran das liege, wisse er natürlich nicht.
Ein möglicher Grund: Am gleichen Tag fanden in Castrop-Rauxel zwei weitere Impfaktionen statt. Sowohl im neuen Impfzentrum am Europaplatz als auch im Adventszelt in der Altstadt wurde am Sonntag (12.12.) geimpft.
Bessere Organisation nötig
„So etwas müsste in Zukunft besser koordiniert werden”, betont Westerhaus. Von den anderen Aktionen habe er nämlich nichts gewusst.
Der übrig gebliebene Impfstoff sei bis Ende Januar haltbar. Jedoch solle er nicht ungenutzt bleiben: „Zur Not werden wir ihn an andere Impfstellen weitergeben, damit er dort verwendet werden kann”, erklärt Westerhaus. Vor Weihnachten wird in seiner Gemeinschaftspraxis jedenfalls noch am Dienstag (14.12.) und Freitag (17.12.) geimpft.
Studiert Economics und Journalismus in Dortmund, schreibt über die Menschen und ihre Geschichten in Castrop-Rauxel, schätzt die Vielfalt und Mentalität im Ruhrgebiet. Arbeitet sich gerne in verschiedenste Themen ein und fühlt sich daher im Lokaljournalismus richtig aufgehoben.
