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Immobilien: Wo es in Castrop-Rauxel preiswert und besonders teuer ist
Neue Zahlen
Grundstücke und Immobilien werden in der Corona-Pandemie immer teurer. Neue Zahlen und Daten belegen, wo es in Castrop-Rauxel eher preiswert und wo es besonders teuer ist.
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind die Preise für Grundstücke und Immobilien in Castrop-Rauxel weiter gestiegen. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Grundstücksmarktbericht für das Berichtsjahr 2020 hervor.
Im Jahr 2020 wurden der regionalen Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte 2719 Grundstücks-Kaufverträge aus Castrop-Rauxel, Datteln, Haltern am See, Herten, Oer-Erkenschwick und Waltrop zur Auswertung vorgelegt. Allein 741 Verträge davon entfielen auf Immobilien-Geschäfte in Castrop-Rauxel.
Deutlich mehr Kaufgeschäfte abgewickelt
Während die Zahl der Verkäufe in Haltern, Herten und Waltrop zurückging und in Oer-Erkenschwick stagnierte, stieg die Zahl in Datteln um 3 Prozent und in Castrop-Rauxel sogar um 6 Prozent. Wurden in der Europastadt 2019 noch 697 Kaufverträge gemeldet, waren es 2020 sogar 741, mehr als in den vergangenen elf Jahren jemals.
Das Gros der Verkäufe in Castrop-Rauxel bezog sich auf bebaute Grundstücke. Nur 11 der 741 gemeldeten Verkäufe entfielen auf unbebaute Grundstücke für individuellen Hausbau, weitere 6 Verträge auf Geschosswohnungsbau, 11 auf Gewerbeflächen und 2 auf landwirtschaftliche Flächen. Alle anderen Geschäfte drehten sich um Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften oder Reihenhäuser und den Bereich der Eigentumswohnungen.
Geldumsatz stieg um 22 Prozent
Bezeichnend: Während in allen sechs Städten zusammengenommen die Zahl der registrierten Kauffälle im Vergleich zu 2019 quasi stagnierte, hat sich der Geldumsatz mit jetzt 693,7 Millionen Euro um satte 22 Prozent erhöht. Die Preise, die für Immobilien gezahlt werden, haben sich demnach also nachhaltig erhöht.
Ein Indiz dafür sind die Bodenrichtwerte für Grundstücke, die ebenfalls jährlich vom Gutachterausschuss ermittelt werden. Der Ausschuss analysiert dazu alle vorliegenden Kaufverträge des vergangenen Jahres und legt dann die Bodenrichtwerte für jede Gemeinde fest.

Diese Karte des Gutachterausschusses zeigt, wie hoch die Bodenrichtwerte in Castrop-Rauxel derzeit sind. © Boris
Die durchschnittlichen Bodenrichtwerte für das Jahr 2021 wurden dabei für Castrop-Rauxel wie folgt ermittelt: Die Preise von Bauland für individuellen Wohnungsbau liegen für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften sowie Reihenhäuser, aber auch für den Geschosswohnungsbau je nach Lage in der Stadt zwischen 220 und 330 Euro je Quadratmeter.
Preise schwanken zwischen 150 und 430 Euro
220 Euro gelten als Richtpreis für Grundstücke in mäßiger Lage. In mittlerer Lage werden 270 Euro je Quadratmeter angesetzt und in guter Lage erwähnte 330 Euro. Die mittleren Preise bedeuten nicht, dass es nicht auch deutlich preiswerteres und viel teureres Bauland in Castrop-Rauxel gibt. Das Kartenmaterial des Gutachterausschusses weist dafür eine Preisspanne auf, die bei 150 Euro beginnt und am oberen Rand bis zu 430 Euro ausweist.
Die preiswertesten Lagen findet man demnach in Pöppinghausen und Dingen sowie an der Wartburgstraße nördlich des Hauptbahnhofes. Besonders teuer dagegen wird es in kleinen Bereichen Frohlindes, der Altstadt sowie im Bereich Merklinder Straße/In den Kämpen. Hier werden Bodenpreise zwischen 345 und eben 430 Euro erreicht.
„Bei dieser Preisentwicklung wird der Traum vom eigenen Haus vor allem für junge Familien unbezahlbar. Wer sich ein eigenes Haus kaufen und damit fürs Alter vorsorgen will, muss in den meisten Teilen Nordrhein-Westfalens bereits über eine halbe Million Euro in die Hand nehmen. Das ist eine bedenkliche Entwicklung“, findet Peter Preuß, 1. Vorsitzender des Verbandes Wohneigentum Nordrhein-Westfalen.
Der Grundstücksmarktbericht NRW sowie die dem Bericht zugrunde liegenden Grundstücksmarktdaten NRW können im Internet unter www.boris.nrw kostenlos heruntergeladen werden.
IMMOBILIEN-PREIS-KALKULATOR
- Auf der Homepage des Oberen Gutachterausschusses des Landes NRW findet sich ein Immobilien-Preis-Kalkulator.
- Hier kann man den ungefähren Preis für seine Eigentumswohnung oder sein Ein- und Zweifamilienhaus ermitteln, und das kostenlos.
- Dazu gibt man individuell wertrelevante Eigenschaften wie Gebäudealter, Wohnfläche, Ausstattung und weiteren Faktoren an. eine Einschätzung des Immobilienwertes erhalten.
- Das Ergebnis der Wertberechnung kann man als PDF-Dokument aufbereiten und anschließend kostenlos herunterladen oder direkt ausdrucken.
- Diese grobe Einschätzung ersetzt dabei kein Verkehrswertgutachten.
- Der Immobilien-Preis-Kalkulator findet sich unter www.boris.nrw.de
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
