
Tuncay Kus ist froh, dass sich an der Widumer Straße etwas tut. Seine Friseursalon ist genau gegenüber des verwucherten Grundstücks. © Julian Welz
Nachbar Tuncay Kus freut sich auf geplanten Neubau an der Widumer Straße
Immobilien
Nach einem Brand vor einigen Jahren liegt ein Grundstück an der Widumer Straße brach. Das verwucherte Grundstück macht wenig her. Nun tut sich etwas. Ein Neubau ist geplant. Nachbarn freut das.
Seit Jahren klafft eine Lücke in der Häuserfront auf der Widumer Straße. Neben dem Italiener Il Cariofo 3 hatte es gebrannt, das Haus wurde abgerissen. Nun wurde ein Schild aufgehängt. Es kündigt den geplanten Bau eines „barrierefreien und bezugsfertigen Wohn- und Geschäftshauses" an.
Das Schild hängt bereits seit einiger Zeit vor dem Grundstück. Getan hat sich jedoch noch nichts.
Eigentumswohnungen müssen erst verkauft werden
Warum sich der Baustart aktuell verzögert, wird klar, wenn man mit Nerlin Hadzebulic, Inhaber der Firma N-H Immobilien, spricht. Er ist zuständig für die Vermarktung der Objekte.
Für die geplanten Eigentumswohnungen, so erklärt er, müssten vor Baubeginn zunächst Interessenten gefunden werden. Man habe unter anderem durch das Werbebanner erst herausfinden müssen, wie die Resonanz auf solch ein Vorhaben sei. Dabei sei klar geworden: „Die Nachfrage ist sehr, sehr gering für solche Wohnungen."
Das Gebäude sei eigentlich mit einem Ladenlokal, zwei Wohnungen im ersten Obergeschoss von 125 Quadratmetern und einer Dachgeschosswohnung von 95 Quadratmetern geplant gewesen, erklärt Nerlin Hadzebulic. Pro Quadratmeter veranschlage man rund 4000 Euro.

Es gibt einen Lückenschluss in der Altstadt: Neben dem Il Carciofo 3 an der Widumer Straße soll tatsächlich gebaut werden. © Tobias Weckenbrock
Auf großen Baulärm müssen sich die Anlieger der Straße nicht einstellen, beruhigt er: „Das wird alles per Hand gemauert. Keine Geräte, die großen Lärm erzeugen."
Auf die Frage, warum auf dem Grundstück Eigentumswohnungen statt Mietwohnungen entstehen, antwortet Nerlin Hadzebulic prompt: „Wer wirtschaftlich arbeiten will und das geschäftlich macht, für den lohnt es sich nicht, eine Wohnung zu vermieten."

Seit Jahren klafft in der Häuserfront auf der Widumer Straße ein Loch. Nun könnte dieses gefüllt werden - zur Freude der Anwohner. © Geonetzwerk Ruhr RVR
Hoffnung: „Die Widumer Straße ist tot."
Tuncay Kus, Inhaber des Hairsalon Goodlife and der Widumer Straße, freut sich, dass sich vielleicht bald etwas tut. Sein Friseursalon liegt direkt gegenüber des Grundstücks. „Ich kann es kaum erwarten, wieder was Neues zu sehen", erklärt er.
Er erhofft sich, dass mehr potentielle Kunden in die Widumer Straße kommen. In dieser sei aktuell nicht viel los: „Die Widumer Straße ist tot." Ein neues Geschäft im Erdgeschoss des geplanten Hauses könnte ihm nun neue Kunden bringen.
Jahrgang 1998, gebürtiger Sauerländer, 2017 Umzug nach Dortmund. Lehramt studiert, dann doch zum Journalismus gekommen. Mag Geschichte, mag Kultur, mag Digitales, vor allem aber gute Geschichten.
