
Der Hellweg ist gesperrt. Die rot markierte Route ist zurzeit nicht zu nutzen. Die grüne ist die Alternativstrecke. Aber die ist erheblich länger. © Sauerland/Weckenbrock / StepMap
Unsere Karte zeigt: Hellweg-Sperrung verursacht bis zu 1 Kilometer Umweg
Straßenverkehr
Der Hellweg in Castrop-Rauxel ist gesperrt. Einige Anwohner finden das gut, einige Autofahrer lehnen das ab. Wir haben auf einer Karte nachgemessen: Die Sperrung der Straße führt zu Umwegen.
Wer von Dortmund-Mengede nach -Bövinghausen fahren möchte, von Castrop-Rauxel-Schwerin nach Lütgendortmund, von der A45 zur B235: Für denjenigen bot sich stets an, seine Route über den Hellweg auf Schwerin zu planen. Von der Kreuzung an der Dortmunder Straße führt diese Straße als Anwohnerstraße durch bebautes Gebiet, dann ein kleines Waldstückchen, am Merklinder Friedhof und Bahnhof vorbei über den Bahnübergang zur B235.
Man kann hier nicht schnell fahren, da sich die Straße schlängelt, in einigen Teilen Tempo 30 gilt und das öfter durch Panzerblitzer Gunther oder den mobilen Blitzwagen der Stadt Castrop-Rauxel überprüft wird.
Aber man kommt direkt durch, es sei denn, die Schranke am Bahnhof ist unten und man muss kurz die Emschertalbahn passieren lassen. Die Distanz laut einer simplen Kartenmessung unserer Redaktion bei Google-Maps bis zur Kreuzung mit der Wittener Straße: 1,8 Kilometer.

Hier ist Ende, zumindest für Autofahrer. Und das für drei Wochen. Der Hellweg auf Schwerin ist zu Testzwecken gesperrt. © Lydia Heuser
Doch seit Montag (23.5.) ist der Hellweg gesperrt. Der EUV Stadtbetrieb will testen, wie sich der Autoverkehr hier verteilt, wenn die Straße Hellweg dauerhaft für den Autoverkehr dicht gemacht würde. Das würde die Anwohner entlasten und den Charakter einer Anwohnerstraße unterstreichen – zurzeit dient der Hellweg eben oft auch als Durchfahrtstraße für oben beschrieben Routen.
Aber wie lang ist die prominenteste Ausweichroute? Auch das haben wir nachgemessen und kommen zu dem Ergebnis: Es gibt definitiv einen Unterschied. Über den Neuen Hellweg, der etwas weiter südlich an der Soda-Brücke an der Dortmunder Straße beginnt, ist die Strecke länger.
2,8 statt 1,8 km: Auf der einen Seite „nur“ 1 Kilometer, auf der anderen Seite mehr als die Hälfte der Ursprungssstrecke. Vorteil der Nebenstrecke: Hier gilt fast durchgehend mindestens Tempo 50. Und eine Belastung für Anwohner ist hier deutlich geringer.
Für Autofahrer, die von Süden im umgekehrte Richtung fahren, gibt es weitere Alternativen. Die will der EUV mit einer Verkehrsmessung ab der kommenden Woche erfassen, bewusst hat er keine Umleitung ausgeschildert. Die Frage: Wie viel mehr Autos fahren über die noch schmaleren Anwohnerstraßen In der Recke oder Unterspredey und dann über Westhofen- oder Cottenburgstraße zur Dortmunder Straße im Schweriner Ortskern? Erste Anwohner berichteten unserer Redaktion am Montagabend, dass das Verkehrsaufkommen dort zugenommen habe.
Unser Routenvergleich ist nur eine Messung bezogen auf Komplett-Durchfahrer. Wer zum Beispiel von Mengede nach Merklinde möchte, könnte auch die Cottenburgstraße bis zur B235 als Ausweichstrecke wählen. Aber wie sich das konkret auf den Verkehr auswirkt, soll die Verkehrsmessung des EUV ergeben.
Der Umweg ergibt sich im übrigen nur für den motorisierten Verkehr: Fußgänger und Radfahrer können weiter den Hellweg nutzen.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
