
Gerade Reihenhäuser und Doppelhaushälften sind in Castrop-Rauxel schon günstiger geworden, so Stephan Piegel von der LBS. © dpa/LBS
LBS-Spezialist: Immobilienpreise in Castrop-Rauxel sinken schon deutlich
Immobilien
Die Zinswende macht manchem Hauskäufer Sorgen. Sie hat aber auch positive Effekte für potenzielle Kaufinteressenten: Die Preise für Häuser und Wohnungen in Castrop-Rauxel fangen deutlich an zu sinken.
Die gestiegenen Hypothekenzinsen wirken sich bereits auf die Preise für Gebrauchtimmobilien in Castrop-Rauxel aus. Über alle Objektarten hinweg sind die Angebotspreise im vergangenen Quartal um 1 Prozent zurückgegangen, so die Erfahrung der Westdeutschen Landesbausparkasse (LBS) für die Europastadt.
Im Vorjahr war das noch ganz anders, da stiegen die Angebotspreise um 9 Prozent. „Es ist eine Beruhigung der teilweise turbulenten Preisentwicklung der vergangenen Jahre erkennbar“, sagt LBS-Gebietsleiter Stephan Piegel, der die aktuelle Empirica-Preisdatenbank für Castrop-Rauxel ausgewertet hat.
So kosten Eigentumswohnungen in Castrop-Rauxel aktuell durchschnittlich 2.101 Euro pro Quadratmeter, das ist genauso viel wie im ersten Quartal 2022. Vor einem Jahr waren die Preise im Vergleichszeitraum noch um 4 Prozent gestiegen.
Markt gibt gerade bei Reihen- und Doppelhäusern nach
Für gebrauchte Reihen- und Doppelhäuser mussten im 2. Quartal 2022 in Castrop-Rauxel laut Stephan Piegel durchschnittlich 355.000 Euro und damit sogar 4 Prozent weniger bezahlt werden als in den ersten drei Monaten des Jahres. Im entsprechenden Vorjahrszeitraum betrug die Teuerung noch 8 Prozent.
Freistehende Eigenheime dagegen sind noch besonders begehrt, die Preise in diesem Segment mehr als stabil. In diesem Immobilien-Sektor sind die Preise weiter gestiegen, liegen derzeit 2 Prozent über denen des ersten Quartals 2022. Hier waren auch schon im Vorjahr die Preise besonders in die Höhe gegangen, nämlich um 9 Prozent.
Kein Wunder: Diese Objektart wird laut LBS für momentan durchschnittlich 525.000 Euro angeboten, wird dementsprechend auch von einer Käufer-Klientel gesucht, die die Krisen der jüngeren Zeit weniger hart gespürt hat und die sich weniger Gedanken über ein oder zwei Prozent mehr Hypotheken-Zinsen machen muss.
Es gibt wieder mehr Spielraum für Verhandlungen
Basis der Empirica-Preisdatenbank sind übrigens alle Angebotspreise in Online- und Printanzeigen, die dafür ausgewertet werden. Eine breite Datengrundlage also, die einen recht verlässlichen Überblick über das Marktgeschehen in Castrop-Rauxel gibt.
Außer in den langsam sinkenden Angebotspreisen bei den meisten Immobilien sieht Stephan Piegel übrigens noch einen weiteren möglichen positiven Effekt von Inflation und Zinsen für Castrop-Rauxeler, die jetzt ein Haus oder eine Wohnung laufen wollen: „Bisher musste meist davon ausgegangen werden, dass der tatsächliche Kaufpreis höher als das ursprüngliche Angebot lag. Jetzt haben Käufer oft wieder mehr Spielraum für Verhandlungen.“
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
