Gutachter: Brandanschläge "waren saugefährlich"

Prozess vorm Landgericht

Erst warfen die Täter einen Molotow-Cocktail auf ein Mehrfamilienhaus in Habinghorst, am nächsten Tag ein Brandanschlag auf das Nachbarhaus. Jetzt müssen sich die Schuldigen für ihre Taten vom Dezember 2013 vorm Dortmunder Landgericht verantworten. Der Brand-Sachverständige hat sich im Prozess zu Wort gemeldet.

Habinghorst

02.09.2015, 15:55 Uhr / Lesedauer: 1 min
Auch an der Hauswand sind die Spuren des Brandanschlags sichtbar.

Auch an der Hauswand sind die Spuren des Brandanschlags sichtbar.

Die Brandanschläge in Habinghorst von Dezember 2013 waren für die Bewohner eines Mehrfamilienhauses lebensgefährlich. Das hat ein Brand-Sachverständiger am Mittwoch vor dem Dortmunder Landgericht erklärt. Es hätte sogar Tote geben können.

Die Brandanschläge waren innerhalb von einer Woche passiert. In beiden Fällen waren so genannte Molotow-Cocktails vor die Eingangstüren von zwei nebeneinander liegenden Häusern geworfen worden. Einmal ging die Sache glimpflich aus - weil die Haustür aus Aluminium war. Beim zweiten Mal kam es zu einer massive Rauchentwicklung. In diesem Fall war die Tür aus Kunststoff und hat sofort Feuer gefangen.

Der Hausflur hatte sich innerhalb kurzer Zeit mit schwarzem Qualm gefüllt. "Das war saugefährlich", sagte der Brand-Gutachter den Richtern am Dortmunder Landgericht. "Für die Bewohner bestand auf jeden Fall Lebensgefahr." Es sei verwunderlich, dass die Staatsanwaltschaft die Tat nicht als Mordversuch angeklagte habe.

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Die Tat soll eine Racheaktion im Drogenmilieu gewesen sein. Die beiden Angeklagten, die die Anschläge verübt haben sollen, beteuern jedoch weiter ihre Unschuld. Der Prozess wird fortgesetzt.

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Zweiter Brandanschlag in Castrop-Rauxel

Ein Brandanschlag wurde in der Nacht zu Mittwoch, 11. Dezember, auf ein Haus an der Ohmstraße verübt. Zwei Menschen sollen in Folge des Anschlags Rauchgasverletzungen erlitten haben. Bereits in der vergangenen Woche war eine vergleichbare Tat auf das Nachbarhaus verübt worden.
11.12.2013
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Hauseigentümer Safet Demirovic bemerkte den Brand in der Nacht zu Mittwoch.© Foto: Abi Schlehenkamp
Der Brandsatz richtete einen erheblichen Schaden im Eingangsbereich an.© Foto: Abi Schlehenkamp
Innerhalb einer Woche wurden an der Ohmstraße zwei Brandanschläge auf zwei Häuser verübt.© Foto: Abi Schlehenkamp
Bei dem Brandanschlag sollen nach unseren Informationen zwei Personen leicht verletzt worden sein. Sie erlitten offenbar leichte Rauchgasverletzungen.© Foto: Abi Schlehenkamp
Auch an der Hauswand sind die Spuren des Brandanschlags sichtbar.© Foto: Abi Schlehenkamp
Die Tür wurde ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.© Foto: Abi Schlehenkamp
Auch ein handschriflicher Hinweis an alle Hausbewohner bekam etwas von dem Feuer ab.© Foto: Abi Schlehenkamp
Der Hauseigentümer hat den Brand nach Informationen unserer Redaktion selbst gelöscht.© Foto: Abi Schlehenkamp
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