Rache-Akt: Brandstifter hatten sich im Haus vertan

Konflikt zwischen Drogen-Dealern

Der Hintergrund des Doppelbrandanschlags auf zwei benachbarte Häuser in der Habinghorster Ohmstraße im Dezember 2013 ist aufgeklärt: Es handelt es sich um einen Racheakt zwischen rivalisierenden Drogen-Dealern. Das Absurde: Beim ersten Feuer hatten sich die Brandstifter bei der Hausnummer vertan.

HABINGHORST

, 06.05.2014, 15:27 Uhr / Lesedauer: 1 min

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Wie die Polizei am Dienstag nach umfangreichen Ermittlungen mitteilte, ist der mutmaßliche Haupttäter ein 24-jähriger Castrop-Rauxeler. Er sitzt bereits seit dem 6. Februar in Untersuchungshaft. Sein Komplize, ein 31-jähriger Dortmunder, gilt als sein Drogenkunde.   Nach Darstellung der Polizei sind die beiden Brandanschläge Folge mehrerer vorangegangener Straftaten: Der 24-Jährige soll seit längerer Zeit im großen Stil erfolgreich in Drogengeschäfte mit Marihuana verwickelt gewesen sein und soll damit einen 20-jährigen Dealer-Konkurrenten – ebenfalls aus Castrop-Rauxel – verärgert haben.

Im November 2013 eskalierte die Auseinandersetzung: Der 24- und der 31-Jährige wurden mit Baseball-Schlägern zusammengeschlagen und mussten schwer verletzt im Krankenhaus behandelt werden. Aus Rache planten sie daraufhin einen Brandanschlag auf ein Haus in der Ohmstraße, das die Kontrahenten vermeintlich als Treffpunkt nutzten. In der Nacht auf den 5. Dezember warfen sie einen Brandsatz gegen die Haustür. Das Absurde: Sie hatten sich bei der Hausnummer vertan. Zum Glück konnten die Bewohner das Feuer löschen, verletzt wurde niemand.

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Am 11. Dezember verübten die Täter daher einen zweiten Anschlag - diesmal auf das Nachbarhaus. Bei diesem Brand entwickelte sich giftiger Rauch, der aber niemanden lebensgefährlich verletzte. Zeugen hatten das Fluchtfahrzeug mit zwei weiteren Insassen beobachtet, was sich als entscheidend bei der Festnahme der Verdächtigen herausstellte. Ein 17-Jähriger aus dem Umfeld des 24-jährigen Dealers gestand die Tat.

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Weil in beiden Fällen die Bewohner der Häuser Migrationshintergrund hatten, war ein rechtsradikaler Hintergrund nicht ausgeschlossen worden - der Staatsschutz hatte ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat Anklage gegen den 24-jährigen und den 31-jährigen Beschuldigten wegen versuchter schwerer Brandstiftung erhoben.

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Zweiter Brandanschlag in Castrop-Rauxel

Ein Brandanschlag wurde in der Nacht zu Mittwoch, 11. Dezember, auf ein Haus an der Ohmstraße verübt. Zwei Menschen sollen in Folge des Anschlags Rauchgasverletzungen erlitten haben. Bereits in der vergangenen Woche war eine vergleichbare Tat auf das Nachbarhaus verübt worden.
11.12.2013
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Hauseigentümer Safet Demirovic bemerkte den Brand in der Nacht zu Mittwoch.© Foto: Abi Schlehenkamp
Der Brandsatz richtete einen erheblichen Schaden im Eingangsbereich an.© Foto: Abi Schlehenkamp
Innerhalb einer Woche wurden an der Ohmstraße zwei Brandanschläge auf zwei Häuser verübt.© Foto: Abi Schlehenkamp
Bei dem Brandanschlag sollen nach unseren Informationen zwei Personen leicht verletzt worden sein. Sie erlitten offenbar leichte Rauchgasverletzungen.© Foto: Abi Schlehenkamp
Auch an der Hauswand sind die Spuren des Brandanschlags sichtbar.© Foto: Abi Schlehenkamp
Die Tür wurde ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.© Foto: Abi Schlehenkamp
Auch ein handschriflicher Hinweis an alle Hausbewohner bekam etwas von dem Feuer ab.© Foto: Abi Schlehenkamp
Der Hauseigentümer hat den Brand nach Informationen unserer Redaktion selbst gelöscht.© Foto: Abi Schlehenkamp
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