Rache-Akt: Brandstifter hatten sich im Haus vertan
Konflikt zwischen Drogen-Dealern
Der Hintergrund des Doppelbrandanschlags auf zwei benachbarte Häuser in der Habinghorster Ohmstraße im Dezember 2013 ist aufgeklärt: Es handelt es sich um einen Racheakt zwischen rivalisierenden Drogen-Dealern. Das Absurde: Beim ersten Feuer hatten sich die Brandstifter bei der Hausnummer vertan.
Wie die Polizei am Dienstag nach umfangreichen Ermittlungen mitteilte, ist der mutmaßliche Haupttäter ein 24-jähriger Castrop-Rauxeler. Er sitzt bereits seit dem 6. Februar in Untersuchungshaft. Sein Komplize, ein 31-jähriger Dortmunder, gilt als sein Drogenkunde. Nach Darstellung der Polizei sind die beiden Brandanschläge Folge mehrerer vorangegangener Straftaten: Der 24-Jährige soll seit längerer Zeit im großen Stil erfolgreich in Drogengeschäfte mit Marihuana verwickelt gewesen sein und soll damit einen 20-jährigen Dealer-Konkurrenten – ebenfalls aus Castrop-Rauxel – verärgert haben.
Im November 2013 eskalierte die Auseinandersetzung: Der 24- und der 31-Jährige wurden mit Baseball-Schlägern zusammengeschlagen und mussten schwer verletzt im Krankenhaus behandelt werden. Aus Rache planten sie daraufhin einen Brandanschlag auf ein Haus in der Ohmstraße, das die Kontrahenten vermeintlich als Treffpunkt nutzten. In der Nacht auf den 5. Dezember warfen sie einen Brandsatz gegen die Haustür. Das Absurde: Sie hatten sich bei der Hausnummer vertan. Zum Glück konnten die Bewohner das Feuer löschen, verletzt wurde niemand.
Am 11. Dezember verübten die Täter daher einen zweiten Anschlag - diesmal auf das Nachbarhaus. Bei diesem Brand entwickelte sich giftiger Rauch, der aber niemanden lebensgefährlich verletzte. Zeugen hatten das Fluchtfahrzeug mit zwei weiteren Insassen beobachtet, was sich als entscheidend bei der Festnahme der Verdächtigen herausstellte. Ein 17-Jähriger aus dem Umfeld des 24-jährigen Dealers gestand die Tat.
Weil in beiden Fällen die Bewohner der Häuser Migrationshintergrund hatten, war ein rechtsradikaler Hintergrund nicht ausgeschlossen worden - der Staatsschutz hatte ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat Anklage gegen den 24-jährigen und den 31-jährigen Beschuldigten wegen versuchter schwerer Brandstiftung erhoben.
Zweiter Brandanschlag in Castrop-Rauxel