Verlässliche Corona-Zahlen sind die Basis für alle Maßnahmen in der Pandemie. Wenn sie nicht stimmen, wird der Kampf noch schwieriger.

© Grafik Klose

Falsche Kreis-Zahlen sind im Kampf gegen Corona eine Katastrophe

rnMeinung

Die Zahl der Corona-Infektionen explodiert. Der Kreis RE kommt mit dem Zählen nicht hinterher. Das ist schlimm. Der Umgang damit aber ist eine Glaubwürdigkeits-Katastrophe, meint unser Autor.

Kreis Recklinghausen

, 09.02.2022, 12:03 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Kreis Recklinghausen hat am Dienstag (8.2.) zugegeben, dass es einen Rückstau von sage und schreibe 17.000 Corona-Meldungen gibt, die man bisher nicht abarbeiten konnte. Das ist, dafür gibt es kein anderes Wort, eine vollkommene Katastrophe!

Die Seriosität der Zahlen, mit denen Wissenschaftler und Behörden in Corona-Zeiten arbeiten, ist das wichtigste Pfund im Kampf gegen das Virus. Die Zahlen sind von Impfgegnern und von Corona-Schwurblern immer angezweifelt worden.

Jetzt muss der Kreis gestehen, dass die Zahlen nicht stimmen. Weder die eigenen Zahlen, erst recht aber nicht die Zahlen, die das Landeszentrum für Gesundheit jeden Tag als offizielle Zahlen bekannt gibt, die die Grundlage für alle Corona-Maßnahmen bilden.

Handeln wir unter falschen Voraussetzungen?

Seit wann die Zahlen nicht stimmen, ist unklar. Aber 17.000 Corona-Meldungen sammeln sich nicht in zwei Tagen an. Die Zahlen des Kreises werden also schon länger nicht stimmen. Sind also alle Maßnahmen, unter denen wir zurzeit leben, unter völlig falschen Voraussetzungen getroffen worden?

Ist die Lage vielleicht sogar noch viel schlimmer, während wir gerade über mögliche Öffnungen reden, während in den Läden 2G+ nicht mehr richtig gilt? Was der Kreis Recklinghausen da angerichtet hat, ist ein Desaster. Ein Desaster im Kampf gegen das Virus, aber auch in der Argumentation gegen die Schwurbler.

Jetzt lesen

Wenn die Zahlen explodieren, muss man reagieren. Sofort. Ohne Verzögerung. Nicht erst nach einiger Zeit, wenn man nicht mehr verheimlichen kann, dass man mit der Auswertung nicht hinterher kommt, also wenn die Öffentlichkeit aufmerksam wird.

Der Kreis erweist der Sache gerade einen Bärendienst. Er leistet ein Organisationsversagen. Dafür muss jemand die Verantwortung übernehmen. In einer Organisation ist das der Chef. Der Chef ist der Landrat.

Lesen Sie jetzt
" Die Lage in der Pandemie in Castrop-Rauxel und Umgebung: Hier erfahren Sie alles, was wichtig ist.

Wir behalten alle Entwicklungen im Castrop-Rauxeler Corona-Liveblog im Blick. Die neueste Entwicklung: Die Inzidenz bleibt stabil. Unternehmen setzen weiter auf Homeoffice.