Erste Anmeldungen für die Tiertafel in Rauxel
Hilfe für Bedürftige
Der Juli ist da. Das bedeutet auch: Die Hundesteuer ist fällig. Knapp 100 Euro für einen Vierbeiner können Herrchen oder Frauchen schon mal ein Loch ins Budget reißen. Hungern müssen die Tiere deshalb nicht, denn Rauxel hat jetzt eine Tiertafel. Aber nicht jeder kann dort nach Belieben Futter und andere Sachspenden abholen.

Gabriele Peylo (l.), Sabine Gronau und Sabine Achtziger (r.) geben an der Tiertafel Sachspenden aus.
Im ehemaligen Kiosk an der Victorstraße verabschieden Sabine Achtziger, Gabriele Peylo und Sabine Gronau gerade eine Frau und ihren kleinen West Highland White Terrier. Mitgenommen hat die ältere Dame nichts, sie hat nur angehalten, um einen kurzen Plausch zu halten.
„Die Tiertafel ist auch immer ein Ort der Begegnung“, sagt Sabine Achtziger, die das Projekt mit ihren ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen vom Tierschutzverein „Team für Tiere“ an den Start gebracht hat. „Die Menschen haben ja alle ihre Geschichten, von sich oder von ihren Tieren.“
Bedürftigkeit muss nachgewiesen werden
Der Idee hinter der Tiertafel ist freilich ein andere. Sie richtet sich an Menschen, die ihre Haustiere aufgrund finanzieller Nöte nicht mehr selbst versorgen können. Für einen schmalen Obolus von einem Euro pro Woche erhalten betroffene Tierbesitzer dann Futter und allerlei Zubehör. Einzige Voraussetzung: der Nachweis der Bedürftigkeit. Dazu genügt die Vorlage eines Rentennachweises oder eines Hartz-IV-Bescheids. Gegen Ende des ersten Tages waren 13 Personen registriert. Die Tiertafel ist jeden Montag von 16 bis 18.30 Uhr geöffnet.
„Wir müssen jetzt mit den Spenden am Ball bleiben“, sagt Gabriele Peylo. „Die Sachspenden werden sehr gut angenommen. Wir haben allein heute drei Kratzbäume ausgegeben.“ Zwei weitere stehen noch in dem kleinen Lagerraum des ehemaligen Kiosks, daneben stapeln sich Transportboxen, Kissen und Decken.
Geldspenden für die Miete, Sachspenden für die Tiere
Das „Team für Tiere“ ist auf Spenden angewiesen, um die Miete für die Lokalität zahlen zu können. „Wir sind froh über jeden Euro“, sagt Sabine Achtziger. Genau wie über Sachspenden, die an einer der Annahmestellen auf Schwerin, in Castrop, dem Stadtkern, Henrichenburg, Dorf Rauxel oder Habinghorst abgegeben werden können.
Am vergangenen Wochenende lud das Team die Nachbarschaft zum Tag der offenen Tür. Auch, um Bedenken hinsichtlich Verschmutzung oder Lärmbelästigung abzubauen. Die Resonanz sei ausnahmslos positiv gewesen, berichtet Achtziger. Eine Vollverpflegung kann und will die Tafel allerdings nicht leisten. Es gibt maximal Futter für fünf Tage pro Woche. So soll gewährleistet werden, dass die Tierhalter in der Verantwortung bleiben.