
Seven Cent im Adventszelt: So wie im vergangenen Winter wird diesmal nicht gefeiert werden können. © Uwe von Schirp
Ab ins beheizte Adventszelt wird es in Castrop nicht mehr geben
Weihnachtsmarkt
Ab ins Zelt: Das gehört in Castrop-Rauxel zum Advent dazu. Doch in diesem Jahr wird es ein beheiztes Zelt auf dem Markt nicht geben. Programm aber doch. Es gibt einen Alternativ-Plan.
Ein Jahr legte das Adventszelt eine Corona-Pause ein. Im vergangenen Winter wurde es dann wieder weihnachtlich auf dem Castroper Markt. Mit Adventszelt, Hüttendorf und Weihnachtsscheune gab es wieder einen richtigen Weihnachtsmarkt. Zwar zeitweise eingezäunt, aber immerhin.
Den soll es auch diesmal wieder geben. Aber das Adventszelt, in dem sich bei aller Kälte draußen abends gut und muckelig warm feiern ließ, wird es in diesem Jahr nicht geben. Die Heizkosten wären nicht zu stemmen. Das bestätigt Bubi Leuthold, der mit seiner Familie das Adventszelt organisiert, auf Anfrage unserer Redaktion. Eine Heizung brauche das Zelt aber. Nicht unbedingt wegen des Komforts der Gäste, sondern auch dann, wenn Schnee fällt: Der Last auf dem Dach könnte das Zelt nicht standhalten.

So sah es beim Castroper Weihnachtsmarkt 2021 aus. Das Adventszelt soll diesmal nicht aufgebaut werden. © Jonas Hildebrandt
Viel mehr will Bubi Leuthold aber noch nicht verraten. Er verweist auf den EUV als Veranstalter des Weihnachtsmarktes. Der Stadtbetrieb erklärt auf Anfrage unserer Redaktion derweil, man befinde sich bezüglich des Weihnachtsmarktes in letzten Abstimmungsgesprächen. In Kürze werde man informieren.
Offene, überdachte Lösung für Bühne und Eisstockschießen
Ganz verzichten auf Comedy und Musik, auf Auftritte wie die von den Florians oder Seven Cent sollen die Castrop-Rauxeler aber nicht. Angestrebt wird wohl eine offene überdachte Lösung. So jedenfalls heißt es auf der Homepage von „Ab ins Zelt“: „Die Eisbahn mit dem Eisstockschießen findet dort ihren Platz sowie die Bühne für die gewohnten Auftritte“, ist dort zu lesen.
Alles werde ein wenig anders, heißt es weiter. Die offene Lösung soll aber auch eine gute Seite haben: Stand jetzt soll der Eintritt frei sein. Sonst mussten die Besucher des Adventszelts für die meisten Veranstaltungen an der Kasse zahlen oder Tickets im Vorverkauf erwerben.

Das Adventszelt in der Castroper Altstadt im Winter 2021. © Tobias Weckenbrock
Die Künstler, informiert der Veranstalter online, sollen über Sponsoren finanziert werden. Auch der satirische Adventskalender mit den Überraschungs-Künstlern an jedem Tag vom 1. bis zum 23. Dezember soll wieder stattfinden.
2021 gab es drastische Umsatzeinbußen
Im vergangenen Winter war der Weihnachtsmarkt noch stark von der Corona-Pandemie geprägt. Es galt die 2G-Regel, zu einigen Veranstaltungen im Adventszelt war zudem ein aktueller Coronatest notwendig. Am Ende der Phase mussten wegen steigender Infektionszahlen auch Veranstaltungen, darunter auch die Silvesterparty, abgesagt werden. Viele Besucher blieben vorsichtig. Bubi Leuthold zog damals eine bittere Bilanz und sprach von drastischen Umsatzeinbußen.
Diesmal wird der Weihnachtsmarkt eher von der Energiekrise und steigenden Preisen geprägt sein. Wie sich das Konsumverhalten der Castrop-Rauxeler bis dahin entwickelt, ist noch nicht abzusehen. Bürgermeister Rajko Kravanja hatte schon angekündigt, dass der Weihnachtsmarkt dunkler werden könnte.
Gestartet werden soll ähnlich wie 2021: „Ab ins Zelt“ kündigt die Eröffnung schon für den Martinstag an: Freitag, 11. November.