
Vom Hochwasser-Rückhaltebecken Emscher-Auen im Osten bis Pöppinghausen im Westen. In einem Bogen von rund 10 Kilometern fließt die Emscher durch Castrop-Rauxel. Einst war es ein mäandernder Fluss, später führten Bergsenkungen häufig zu Hochwasser. In der Hochphase der Industrialisierung verkam sie zur „Köttelbecke“: Befestigte und betonierte Ufer machten sie und ihre Zuflüsse zu Kanälen mit hoher Fließgeschwindigkeit.
1899 gründeten die Anrainer-Städte die Emschergenossenschaft, Deutschlands ältesten Wasserwirtschaftsverband. Vor 30 Jahren begann der mit dem Generationen-Projekt Emscher-Umbau. Gewaltige Rohre bilden zwischen Dortmund-Ellinghausen und der Mündung in Dinslaken inzwischen den Abwasserkanal Emscher.
Der Fluss bekommt derweil seinen ursprünglichen Charakter zurück – als blaues Band in grüner Natur – mit Natur-Erlebnisräumen und blau-grünen Klassenzimmern in den Emscher-Auen, Freizeitangeboten im Erlebnispark Emscherland oder spektakulären Brücken wie den „Sprung über die Emscher“. Radfahrer und Spaziergänger genießen das neue Emschertal auf dem Emscher-Weg, der alle Angebote miteinander verbindet.
Aus Anlass ihres 125-jährigen Bestehens gewährt die EG einen Blick in ihr gewaltiges Fotoarchiv. Weit mehr als 200.000 Bilder umfasst es und ist damit eines der größten Bildarchive der Region. Seit 1899 hat der Verband alle Projekte fotografisch dokumentiert.
„Diese kontinuierliche Dokumentationsarbeit führte zu einer unvergleichlichen Sammlung einmaliger visueller Zeitdokumente“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. „Sie zeigt dabei nicht nur die Wasserwirtschaft und die dazugehörige Technik, sondern verdeutlicht die kulturelle Bedeutung eines fotografischen Archivs als Bildgedächtnis einer sich stetig wandelnden Region.“
EG-Sprecher Ilias Abawi hat für unsere Redaktion Motive aus Castrop-Rauxel herausgesucht. Manche laden zum Verweilen und zu Milieustudien ein. Auf jeden Fall geben einen faszinierenden Einblick in Stadtentwicklung und Natur.