„Emscherland“ ist offiziell eingeweiht Viel Lob für das „neue Wahrzeichen“ für eine ganze Region

„Emscherland“ eröffnet: Viel Lob für das „neue Wahrzeichen“ der Stadt
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„Endlich können wir das Emscherland in Beschlag nehmen“, sagt Rajko Kravanja. Der Bürgermeister zeigt sich voller Stolz, „eine weitere Perle entlang des Flusses nun hier in Castrop-Rauxel zu haben. Der Park und die Brücke ‚Sprung über die Emscher‘, die in einigen Monaten eröffnet werden wird, haben das Potenzial, neue Wahrzeichen unserer Stadt zu werden. Nirgendwo anders mäandert die Emscher schöner als am Fuße unserer neuen Parklandschaft.“

Mit dieser Meinung ist er nicht allein. Auch Bodo Klimpel, Landrat des Kreises Recklinghausen, sieht den Park als „eine deutliche Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität hier an diesem Standort“. Der Park werde „den Tourismus in unserer Region deutlich fördern, denn mit den renaturierten Emscher-Auen ist hier ein neues, attraktives Natur-Idyll im Kreis Recklinghausen entstanden“, sagt er.

Viele haben mitgewirkt

Dass das Interesse an der Fläche groß ist, zeigte sich am Freitag (19.5.): Sehr viele Menschen, die an dem großen Projekt mitgewirkt oder aber als Politikerinnen oder Politiker dafür gestimmt haben, dass es überhaupt entstehen kann, sind gekommen, um bei der offiziellen Einweihung dabei zu sein.

Zusammen schauen sie sich, im Beisein von NRW-Umweltminister Oliver Krischer, bei einem Rundgang an, was auf der rund 30 Hektar großen Fläche in den vergangenen Jahren passiert ist. Das Wetter ist dabei auf ihrer Seite: Der Himmel ist blau und weitestgehend frei von Wolken, die Sonne scheint.

„Toll, was hier entstanden ist“

Wenig überraschend ist also, dass auch schon viele Besucherinnen und Besucher, vor allem welche mit Rädern oder Hunden, die neugestalteten und nun endlich zugänglichen Flächen in Augenschein nehmen.

„Toll, was hier entstanden ist“, sagt zum Beispiel auch Werner Dolata. Er ist von Datteln aus mit dem Rad hergekommen, „weil ich einfach schon neugierig war und schauen wollte, ob es sich lohnt, wenn ich am Sonntag (21.5., d. Red.) nochmal mit ein paar Leuten herkomme“. Denn dann wird das „Emscherland“ ein weiteres Mal eröffnet – von 12 bis 17 Uhr mit einem Fest für die Öffentlichkeit.

Am Gewässer-Lernort können Kinder und Jugendlich bald im Klassenverband etwas über Biologie und das hiesige Ökosystem lernen.
Am Gewässer-Lernort können Kinder und Jugendlich bald im Klassenverband etwas über Biologie und das hiesige Ökosystem lernen. © Anna Katharina Wrobel

An diesem Freitag sind es aber erstmal die Beteiligten und „die Offiziellen“, die die Flächen in Augenschein nehmen. Sie machen Halt am Gewässer-Lernort. Hier könnten schon bald Kinder und Jugendliche im Klassenverband zusammensitzen und etwas über Biologie und das hiesige Ökosystem, das sich erst noch entwickeln muss, lernen, erklärt Moritz Herbst von der Emschergenossenschaft.

Im Beisein von NRW-Umweltminister Oliver Krischer (r.) schaute sich der Emschervorstand – das sind Prof. Dr. Uli Paetzel, Dr. Frank Obenaus und Dr. Dorothea Voss – zusammen mit Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja, Dr. Frank Dudda  (Oberbürgermeister in Herne und Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft), MdL Josef Hovenjürgen und Bodo Klimpel, Landrat des Kreises Recklinghausen.
Im Beisein von NRW-Umweltminister Oliver Krischer (r.) schaute sich der Emschervorstand – das sind Prof. Dr. Uli Paetzel, Dr. Frank Obenaus und Dr. Dorothea Voss – zusammen mit Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja, Dr. Frank Dudda (Oberbürgermeister in Herne und Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft), MdL Josef Hovenjürgen und Bodo Klimpel, Landrat des Kreises Recklinghausen das „Emscherland“ an. © Anna Katharina Wrobel

Nach ein paar weiteren Erläuterung und einigen Fotos geht es weiter. Der Pulk überquert den Suderwicher Bach, hält einige Meter weiter erneut an, blickt auf das Gewässer. „Hier kommen Suderwicher Bach und Emscher zusammen“, erklärt Herbst. Das sei schon immer so gewesen. Aber nicht genau so. Denn: Ursprünglich lag der Bach einige Meter höher als die Emscher, stürzte über ein Betonbauwerk hinab. Für Fische in dem Gewässer habe dieses Hinabfallen meist den Tod bedeutet. Deshalb sei er nun tiefergelegt worden.

Bis zu 9000 Rebstöcke

Außerdem könne man auf die „Kanzlerwiese“ gucken, sagt Moritz Herbst und zeigt auf die Erhöhung, die von hier aus hinter der Emscher liegt. Dort soll künftig an bis zu 9000 Rebstöcken Wein angebaut werden.

Die Fläche, so erläutert der Mitarbeiter der Emschergenossenschaft, werde seit dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz im September vergangenen Jahres intern gerne so genannt, weil dort damals Scharfschützen positioniert waren und aufpassten. Bei einem derartigen Besuch gelte eben die höchste Sicherheitsstufe.

In diese Imker-Häuser werden bald Bienenvölker einziehen.
In diese Imker-Häuser werden bald Bienenvölker einziehen. © Anna Katharina Wrobel

Der Rundgang führt außerdem noch an einem kleinen Spielplatz vorbei. Und an mehreren sogenannten Imker-Häusern. Die werden bald von mehreren Bienenvölkern bewohnt werden können. Dafür habe man benachbarte Imker und Vereine angefragt, ob sie interessiert seien. Die Nachfrage sei sehr hoch gewesen. Auch ein Staudengarten und eine Streuobstwiese sind bereits angelegt. Sie müssen allerdings noch wachsen.

Das Bürgerfest zur „Übergabe“ des Parks an die Bevölkerung findet am Sonntag, 21.5., von 12 bis 17 Uhr statt. Es gibt nicht nur Angebote rund um Spiel und Spaß für Kinder und Jugendliche, sondern auch zahlreiche Infostände sowie Essen und Getränke.

In der Nähe des Natur- und Wasser-Erlebnis-Parks gibt es nicht viele Parkplätze. Wer mit dem Auto kommen muss, kann den neu eingerichteten Parkplatz an der Suderwicher Straße ansteuern, muss dann aber noch einige hundert Meter weit laufen. Die Emschergenossenschaft empfiehlt auch deshalb die Anreise mit dem Fahrrad.

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