Döner für 3 Euro in Castrop-Rauxel Zur Europawahl führt die Grüne Jugend die „Preisbremse“ ein

„Dönerpreisbremse“ soll Jugendliche für Europawahl begeistern
Lesezeit

Am Sonntag dürfen Jugendliche ab 16 Jahren zum ersten Mal bei der Europawahl mitwählen. Aber wie motiviert man sie zur Wahl zu gehen? Die Grüne Jugend in Castrop-Rauxel versucht es am Samstag direkt vor der Wahl mal ganz anders. Selim Korkutan und Nick Wandrei von Jugendorganisation der Grünen wollen die Jugendlichen mit einem Thema abholen, dass sie im Alltag beschäftigt: Wie teuer ist der Döner?

Während der Döner vor einigen Jahren noch vier Euro gekostet hat, muss man bei vielen Imbissen mittlerweile acht Euro zahlen. Schuld ist die Inflation und gestiegene Preise für Energie und Personal. Selim Korkutan: „Wir kennen Jugendliche, da reicht das Taschengeld jetzt nicht mehr oder Auszubildende, die mit ihrem Gehalt nicht mehr hinkommen.“

Insgesamt 250 Döner

Am Samstag will die Gründe Jugend mit einer Aktion Jugendliche informieren und motivieren, zur Europawahl zu gehen. Beim Topkapi Grill Ocakbasi in der Altstadt gibt es am Samstag 250 Döner für drei Euro. Das restliche Geld für 200 Döner bezahlen die Grünen aus ihrer Kasse, 50 Stück werden von der Familie Tasdemir gesponsort. Auch Freigetränke gibt es, gesponsort von Selam Tasdemir und seinem Bruder Kaddafi. Auch Thomas Frauendienst vom Bündnis für Demokratie beteiligt sich an den Getränken: „Ich finde, die Aktion ist eine wirklich gute Sache, das wollte ich einfach unterstützen.“

Dönerpreisbremse ab 12 Uhr

Die Aktion startet um 12 Uhr und geht bis 16 Uhr. Der Topkapi Grill Ocakbasi liegt am Simon-Cohen-Platz 5 ganz in der Nähe des Einkaufszentrums Widumer Platz. Es gibt Döner – so lange der Vorrat reicht. Natürlich, es gibt auch eine vegetarische Alternative. Die ist dann sogar billiger und kostet nur 2,50 Euro.

Selim Korkutan übt schonmal mit Selam Tasdemir für die „Dönerpreisbremse“ am Samstag.
Selim Korkutan übt schonmal mit Selam Tasdemir für die „Dönerpreisbremse“ am Samstag. © Nora Varga

Die Gründe Jugend ist am Samstag mit einem Stand vor Ort, um mit den Menschen zu diskutieren. Dabei soll es vor allem um Themen gehen, die Jugendliche beschäftigen, erklärt Selim Korkutan. Die Sorgen seien groß, berichtet Nick Wandrei: „Ein gewisses Grundinteresse an Politik gibt es schon, aber viele Jugendliche fühlen sich in ihrer Lebensrealität nicht abgeholt.“

Themen wie Inflation, steigende Mieten oder Wohnungsmangel werden in seinen Augen viel zu wenig diskutiert: „Früher galt, wer lang und hart arbeitet, der kann sich irgendwann etwas leisten, ein Haus oder eine schöne Wohnung. Für meine Generation gilt das nicht mehr. Das breitet einfach vielen Sorgen.“