
Die letzten Kunden kamen am Sonntagnachmittag (29.5.) zum Test-Drive-In am Stadtmittelpunkt: Theresa Matyzent und Max Tries waren es. Danach schloss das meistgenutzte Corona-Testzentrum Castrop-Rauxels. © Tobias Weckenbrock
Testzentrum Castrop-Rauxel dicht: Max Tries (29) vergießt Abstrich-Tränchen
Coronavirus
Sonntag, 18.01 Uhr: Ein Kleinwagen rollt in den Pavillon. Drin sitzen Max und Theresa. Sie wollen auf ein Konzert. Sie lassen sich testen und sind die letzten im Drive-In von Castrop-Rauxel.
Es war 14 Monate lang das meistgenutzte Corona-Testzentrum in Castrop-Rauxel. Nun ist es Geschichte: Am Sonntagabend (29.5.) sind in die letzten beiden Gäste mit dem Auto am Stadtmittelpunkt durch die Teststelle Nr. 39-174 durchgefahren. Max Tries (29) aus Bottrop und Theresa Matyzent (24) aus Castrop rauschten auf dem Weg zu einem Konzert am Abend mit 2G+-Regel noch schnell durchs Drive-In.
So war der 15. oder der 20. Abstrich für Theresa Matyzent an dieser Stelle, so ganz genau weiß sie es nicht, der letzte. Immer war sie negativ, und immer schossen Max Tries nach dem Wattestäbchen ein paar Tränchen in die Augen. Sie, die beide noch keine Corona-Infektion hatten, waren zwei von Zigtausenden, die über ein Jahr lang hier eingefahren und rausgefahren sind. „Super angenehm“ war es hier immer, meint Max Tries. „Es war praktisch, nicht weit von meiner Wohnung“, sagt Theresa Matyzent. Darum sei es irgendwie schade.
Es dauerte hier nur wenige Minuten
So ein Corona-Abstrich, der dauerte hier nur wenige Minuten. Und eine Viertelstunde später hatte man sein Bürgertest-Zertifikat auf dem Smartphone. So galt man als getestet und konnte sich zumeist 24 Stunden relativ frei bewegen.

Zu Spitzenzeiten der Pandemie gab es eine Schlange von Autos vor diesem Test-Drive-In. Ab Montag werden das Zelt, die Zäune und die Container abgebaut. © Tobias Weckenbrock
Aber auf der anderen Seite ist es auch gut, dass hier Schluss ist: „Hoffen wir, dass wir das einfach nicht mehr brauchen“, sagt Max Tries. „Aber ich kann das auch nicht abschätzen.“ Wenn die Zahlen wieder stiegen, stiegen vielleicht auch die Vorsichtsmaßnahmen. Unter anderem bräuchte es dann vielleicht wieder mehr Schnelltest-Kapazitäten. Wahrscheinlich könnte man das Drive-In dann recht schnell wieder aufbauen.
In den kommenden Tagen wird es aber erst einmal abgebaut: der Pavillon, die Container dahinter, die Zäune. Während die Corona-Inzidenz in dieser Woche wahrscheinlich auf unter 100 rutschen wird, wenn der Trend so weiter geht, ist so ein Testzentrum nicht mehr notwendig. Ob es wieder kommen wird? Das wissen auch die Mitarbeiter nicht.
Auch unser Reporter hat um 17.54 Uhr einen der letzten Termine gebucht. Das ging online, ganz schnell und problemlos, wie immer. Der Abstrich in der Nase nach dem Vorzeigen des Termin-QR-Codes und des Ausweises, um 18.12 Uhr dann das Testergebnis per E-Mail: Der Antigen-Schnelltest des Herstellers Joinstar Biomedical Technology Co. Ltd., genommen am 29.5. um 17.56 Uhr, durchgeführt von der Stadt Castrop-Rauxel an der Teststelle Nr. 39-174 an der Bahnhofstraße 132, unterschrieben von M. Sittek ... ist negativ.
Wo man sich noch testen lassen kann
Testen lassen kann man sich in Castrop-Rauxel noch immer. Bei einigen Apotheken geht es, beim anderen Drive-In auf Schwerin (Dortmunder Straße), bei Co-Care am EvK und am Marktplatz. Und mit Symptomen am besten gleich beim Hausarzt.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
