Das neue Corona-Testzentrum der Castrop-Rauxeler Händler im Aufbau. Tiana Vogel zeigt, wie die Mitarbeiter demnächst in Schutzmontur testen werden.

© Nora Varga

Corona-Testzentrum am Markt: Bereit für den Startschuss

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Mitten in der Altstadt wird es ein Corona-Testzentrum geben. Alles ist vorbereitet. Ginge es nach Casconcept, könnte es jederzeit starten. Doch ein entscheidendes Detail fehlt noch.

Castrop

, 12.04.2021, 16:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Ich bin gerade in der Stadt und will Schuhe kaufen. Wo kann ich mich testen lassen?“ Solche Anrufe oder Fragen erreichen Apotheker Winfried Radinger häufiger. „Ich halte das Testzentrum hier in der Innenstadt für dringend notwendig“, sagt der Inhaber der Altstadt-Apotheke am Markt. Direkt nebenan soll das Testzentrum öffnen.

Im ehemaligen Sanitätshaus Edelmann sind die Kabinen bereits aufgebaut. Casconcept, die Standortgemeinschaft der Einzelhändler und Gastronomen in Castrop-Rauxel, hat sich hier für das Testzentrum eingemietet. Am Montag (12.4.) wurde die Technik eingerichtet, das Material ist vor Ort. „Wir wünschen uns, dass es schneller gehen würde“, sagt Markus Göke, Schatzmeister von Casconcept auf Anfrage: „Wir warten händeringend auf die Genehmigung.“

Für den offiziellen Start braucht es diesen Bescheid des Gesundheitsamts des Kreises. Der Antrag wurde zu Ostern losgeschickt, so Markus Göke. Auch Bürgermeister Rajko Kravanja habe seine Unterstützung zugesagt. Partner ist die Firma CoCare, die bereits mehrere Teststellen betreibt, unter anderem am Dortmunder Flughafen. Noch steht eine Antwort aus Recklinghausen aus.

Eigentlich ist die Frist abgelaufen, aber der Kreis macht weiter

Wie lange es dauern wird, steht nicht fest. „Die Anträge werden nach Eingang bearbeitet“, informiert Svenja Küchmeister, Pressesprecherin des Kreises Recklinghausen. Eigentlich, so erläutert sie weiter, konnte man Anträge auf Betreiben von Teststellen nur bis 19. März stellen. Doch der Bedarf sei groß, deshalb mache man weiter.

Das neue Corona-Testzentrum der Castrop-Rauxeler Händler ist im Aufbau. Mirco Flügge richtet die Technik ein.

Das neue Corona-Testzentrum der Castrop-Rauxeler Händler ist im Aufbau. Mirco Flügge richtet die Technik ein. © Nora Varga

Jeder Antrag müsse gründlich geprüft werden. „Die Erfahrung zeigt, dass alle Kriterien erfüllt sein müssen“, sagt Svenja Küchmeister und verweist als Beispiel auf das Testzentrum Palais Vest in Recklinghausen, das nach einer Überprüfung aus mehreren Gründen rund zwei Wochen nach der Eröffnung am 25. März erst einmal wieder schließen musste.

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Nicht nur Apotheker Winfried Radinger sieht die Notwendigkeit eines Testzentrums in der Castroper Altstadt. Auch in der Händlerschaft sei die Zustimmung groß, erzählt Markus Göke. Und Anfragen, wann es endlich losgeht, hätten ihn und andere Casconcept-Mitglieder auch schon erreicht.

Immer noch wissen viele nicht, dass sie Testergebnis vorweisen müssen

Erst schnell in die Teststelle, dann mit dem negativen Ergebnis shoppen gehen – so ist der Plan. Denn ohne Schnelltest kann man seit Ende März kaum noch in Geschäfte gehen. Das aber hat sich zum einen immer noch nicht herumgesprochen, zum anderen sei es manchen zu aufwendig, so die Beobachtungen der Einzelhändler. „Es kommen täglich Menschen, die rein möchten, aber nicht können“, hatte Matthias Zimmer, Vorsitzender von Casconcept, bei der Vorstellung des Testzentrums gesagt.

Aber auch, wer sich nur vor dem Besuch bei Verwandten absichern will, kann sich hier bald kostenlos testen lassen. Daneben wird CoCare auch PCR-Tests und die kostenpflichtigen Antigen-Schnelltests anbieten. Die Anmeldung soll online über eine Plattform laufen. Aber auch vor Ort soll man spontan einen Termin erhalten können.

Harter Brücken-Lockdown könnte Start eventuell verzögern

Noch eine Sache hat Casconcept nicht endgültig geklärt. Was ist, wenn es zu einem harten Brücken-Lockdown kommt und auch Tests nicht mehr einen Einkauf möglich machen?

Es kommt darauf an, ob die Nachfrage nach Tests dann auch noch groß genug ist, so Markus Göke. Das müsse mit CoCare besprochen werden. Sicher ist er, dass das Thema Testen uns noch lange begleiten wird. „Die Politik ist nicht planbar“, sagt er: „Aber wir wollten nicht in Schockstarre verfallen und lieber proaktiv sein.“

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