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Entscheidung über Test-Zentrum in Castrop-Rauxel könnte Dienstag fallen
Coronavirus
In dieser Woche sollen die Corona-Schnelltests für jedermann starten. Im Kreis Recklinghausen hat man noch keine Lösung gefunden, wie man die Tests anbieten will. Die könnte sich bald ergeben.
Mit Impfungen und deutlich mehr Tests soll es in diesen Wochen gelingen, die Zahl der Corona-Infektionen überall in Deutschland einzudämmen. Die Tests fungieren sozusagen als Gegenstück zu den Öffnungen der Läden, die am Montag begonnen hat. Der Plan lautet gewissermaßen: Es werden sich wieder mehr Leute treffen, aber wenn sie sich regelmäßig testen, werden auf diese Weise zusätzliche Corona-Infektionen verhindert.
Doch wann genau die geplanten Schnelltest-Zentren in Betrieb gehen, ist unklar. Am Montagnachmittag (8. März) hat die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen eine Verordnung erlassen, die die Schnelltests regelt.
Kreis Recklinghausen möchte mehr Klarheit
Demzufolge dürfen private Testzentren, die schon bisher Testungen angeboten haben und bestimmte Mindeststandards erfüllen sowie Testzentren, die von den kommunalen Gesundheitsämtern betrieben werden oder von Dritten, die schon von den Gesundheitsämtern beauftragt wurden, Corona-Schnnelltests durchführen.
Für den Kreis Recklinghausen ist aber trotz der offiziellen Landesverordnung noch längst keine Klarheit geschaffen. „Derzeit liegt noch keine neue Bundestestverordnung vor, die festlegt, wer in welchem Umfang Anspruch auf einen Test hat und wer die Testleistung erbringen darf“, heißt es vom Kreis.
Bis diese vorliege, wolle man die nächsten Schritte abwarten. In der Zwischenzeit sollen in einer Übergangslösung im Kreis Recklinghausen erst einmal nur Apotheken, medizinische Labore, Ärzte und Zahnärzte Schnelltests durchführen dürfen.
Müssen kommunale Testzentren sein?
Aber selbst wenn die „Bundestestverordnung“ komme, sei man auf Kreisebene unentschieden, ob es überhaupt kommunale Testzentren brauche, sagt Kreissprecherin Svenja Küchmeister. „Da dann viele Apotheken und Hausärzte Schnelltest anbieten, ist es fraglich, ob überhaupt dann noch ein Bedarf für Testzentren in den einzelnen Kommunen bestehe“, sagt sie.
Castrop-Rauxels Bürgermeister Rajko Kravanja hatte sich bereits in der vergangenen Woche offen für die Einrichtung eines Testzentrums in der Europastadt gezeigt. Am Montag hieß es von der Stadt, am Freitag sei die Stadt in Gespräche über die Umsetzung des Schnelltest-Angebots vor Ort eingestiegen. Der Bürgermeister habe sich am Freitag mit Hilfsorganisationen zusammengesetzt, um die Frage zu besprechen, wie man dauerhaft ein gutes Schnelltest-Angebot in der Stadt schaffen kann.
Gespräch mit Ärzten und Apothekern am Dienstag
Bevor man etwas „Grobes“ starte, was nicht funktioniert, sei es das Ziel der Bürgermeister im Kreis, dauerhaft ein gutes Angebot bieten zu können, sagte Stadtsprecherin Uta Stevens auf Nachfrage. Am Dienstag werde es sowohl auf Kreis- als auch auf städtischer Ebene Treffen mit der Ärzteschaft und Apothekern geben, um zu sehen, wie das Testen zu organisieren ist.
Ob es am Ende ein rein städtisches Testzentrum in Castrop-Rauxel gibt, ist noch nicht klar. Es werde „angestrebt“, sagte Stevens, es könne aber auch eine Kooperation geben, beispielsweise zwischen mehreren Städten des Kreisen. Die Frage sei: Wie sind die Möglichkeiten, wie die Kapazitäten von geschultem Personal, um ein gutes, dauerhaftes Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt hinkriegen zu können?
Wann ein Testzentrum genau starten könne, ließ die Stadt vorerst offen.
In einer anderen Kreisstadt ist man in der Zwischenzeit pragmatischer vorgegangen: Die Stadtverwaltung in Dorsten hat kurzerhand auf eigene Faust ein Schnelltestzentrum in einem Schwimmbad der Stadt organisiert.
Geboren in Dorsten, nach kurzem studienbedingten Besuch im Rheinland jetzt wieder in der Region. Hat Literatur- und Theaterwissenschaften studiert, findet aber, dass sich die wirklich interessanten Geschichten auf der Straße und nicht zwischen zwei Buchdeckeln finden lassen.

Als Journalist arbeite ich seit mehr als 25 Jahren. Im Kreis Unna bin ich dagegen noch recht neu, aber voller Neugier auf Menschen, Städte und Gemeinden. Schreiben habe ich gelernt, komme aber viel zu selten dazu. Dafür stehe ich gerne mal vor der Kamera.
