Knapp 3600 Schulen gibt es in NRW. 13 von ihnen sind derzeit aufgrund von Corona geschlossen. Dazu zählt auch die Fridtjof-Nansen-Realschule in Habinghorst.

© Thomas Schroeter

Trotz vieler Corona-Fälle: Schulschließungen bleiben die große Ausnahme

rnAuswirkungen der Krise

Der Präsenzunterricht an der Fridtjof-Nansen-Realschule (FNR) ruht. In Nordrhein-Westfalen ist eine solche komplette Schulschließung die Ausnahme. Eher wenige Kinder sind in Quarantäne.

Castrop-Rauxel

, 26.11.2020, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Bund-Länder-Beratungen am Mittwoch (25.11.) haben für die Schulen in Nordrhein-Westfalen kaum neue Erkenntnisse gebracht. Dass schon der 18. Dezember (Freitag) der letzte Schultag sein soll, wie es nun wohl bundesweit beschlossen wird, stand in NRW praktisch schon vorher fest. Zusätzliche Maßnahmen, wie beispielsweise Wechsel-Unterricht, kann vor Ort beschlossen werden, muss es aber nicht.

An der Fridtjof-Nansen-Realschule in Habinghorst wäre man derzeit wohl froh, könnte man überhaupt Präsenzunterricht anbieten. Davon ist man aber weit entfernt. In Folge eines positiven Corona-Tests im Kollegium musste die Schule bis auf Weiteres schließen. Doch damit ist die Realschule mit Blick auf Nordrhein-Westfalen nicht alleine.

13 von 3661 Schulen geschlossen

Laut Schulministerium NRW findet aktuell an 79,9 Prozent aller Schulen regulärer Präsenzunterricht statt (Stand: 18.11.). 13 der insgesamt 3661 Schulen seien vorübergehend geschlossen (0,3 Prozent). „An 19,8 Prozent der Einrichtungen befinden sich in Folge von Maßnahmen der örtlichen Gesundheitsbehörden Schüler beziehungsweise Lerngruppen in Quarantäne“, heißt es auf Anfrage aus dem Ministerium.

Und das Ministerium liefert weitere Zahlen, die der allgemeinen Einschätzung zumindest teilweise widersprechen, das Coronavirus sei zu einem flächendeckenden Problem an den Schulen geworden.

93,6 Prozent des Lehrpersonals könne landesweit derzeit Präsenzunterricht anbieten, so das Ministerium. In absoluten Zahlen sind 151.635 Lehrkräftein den Schulen aktiv. 4231 Lehrer befinden sich in Quarantäne (2,6 Prozent). Bei 0,4 Prozent (721 Lehrkräfte) wurde eine Corona-Infektion bestätigt.

Keine Klarheit bei Schließungsanordnung

Bei den Schülern sind die Quoten noch besser: 95,4 Prozent der knapp zwei Millionen Schüler werden direkt in den Schulen unterrichtet. 3,5 Prozent (72.711) der Schüler befinden sich in Quarantäne, bei 0,25 Prozent (5203) wurde das Virus nachgewiesen.

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Unterdessen hat das Schulministerium Aufschluss darüber geliefert, wer grundsätzlich eine Schulschließung anordnen kann. Aus dem Ministerium heißt es, dass „die zuständigen Gesundheitsbehörden im Einzelfall auch Schulschließungen verfügen können“.

Darüber hinaus bestehe diese Möglichkeit auch für Schulleiter. „Auch sie können Distanzunterricht nach Rücksprache mit der zuständigen Schulaufsichtsbehörde einrichten, wenn der Präsenzunterricht nicht mehr sichergestellt werden kann, beispielsweise durch Corona-bedingt fehlende Personalkapazitäten“, betont das Ministerium.

Im Falle der Schließung der FNR hatte Schulleiter Alfred Horn unserer Redaktion gesagt, er dürfe die Schule gar nicht schließen. Das Gesundheitsamt wiederum hatte bestritten, die Schließung angeordnet zu haben. Faktisch spielt diese Frage kaum eine Rolle. Da sich 42 von 50 Lehrern in Quarantäne befinden, wäre ohnehin kein Präsenzunterricht möglich.