Manchmal übersteigen Probleme mit Laptop, PC und Co. das eigene Wissen, selbst wenn man gut informiert ist. So erging es auch Andre Planko-Will aus Castrop-Rauxel. Vor Kurzem übernahm er von seinem Sohn ein Notebook, Baujahr 2018. Nutzen konnte er das Gerät aber noch nicht, beim Hochfahren stürzte das System ohne Ausnahme ab.
Am Samstag (3.6.) lernte er den Castroper Computerclub kennen. Ein Segen für ihn: Dort gab es schnell und einfach eine Lösung für sein Problem.
Schon seit langer Zeit steht Andre Planko-Will in Kontakt mit dem Sprecher des Computerclubs, Udo Dzingel. Sie tauschen sich regelmäßig über technische Fragen aus. Als das besagte Notebook zum Gesprächsthema wird, kommt es zu einem Angebot: „Er hat dann zu mir gesagt: ‚Komm Vorbei!‘“, erinnert sich Planko-Will.
Genau das tat der 60-Jährige, mit dem mittlerweile etwas älteren Gerät im Gepäck. Vor Ort, in der Ickerner Agora, machte Falko Bohnensteffen kurzen Prozess. In Absprache mit Udo Dzingel entschied sich der Herner, das Betriebssystem neu zu installieren.
Dabei fiel die Wahl auf ein Linux-System. Im Vergleich zu Windows läuft Linux auch auf weniger leistungsstarken Rechnern relativ flüssig, da es meistens „schlanker“ ausgelegt ist. Früher noch etwas für Experten, gibt es heute Linux-Versionen, die auch für Anfänger verständlich sind. Häufig orientieren sie sich grafisch an Windows.
Jedenfalls ist Andre Planko-Will mit der Lösung zufrieden: Nach circa 30 Minuten läuft sein Notebook fast wieder wie am ersten Tag.

Nachhaltigkeit als Ziel
Der Erfolg der „Rettungsaktion“ freut auch Udo Dzingel, den Sprecher des Castroper Computerclubs. „Nachhaltigkeit spielt für uns eine ganz große Rolle“, erklärt der 65-Jährige. „Man kauft einen Rechner, nach vier bis fünf Jahren wird er langsam, dann wird er entsorgt.“
Mit der Neuinstallation des Betriebssystems von Andre Planko-Wills Rechner habe man die Lebensdauer des Geräts dagegen verlängert. Daher solle sich jeder in einer solchen Situation die Frage stellen: Brauche ich überhaupt ein neues Gerät?
Seit 15 Jahren ist Udo Dzingel Mitglied des Castroper Computerclubs. Sein Interesse für Rechner und deren Technik entstand nicht aus der Berufstätigkeit, sondern aus eigener Motivation. Bevor er selbst zum Experten wurde, musste der Castrop-Rauxeler bei Schwierigkeiten mit dem PC zu einem Bekannten nach Wattenscheid fahren.
Durch die Lokalzeitung in Castrop-Rauxel erfuhr er von dem Computerclub und schloss sich umgehend an. Mit der Zeit baute er sich dann ein Repertoire an Fachwissen auf. Heute ist er Ansprechpartner für zehn Mitglieder.

Dzingels persönliche Tipps bei einem langsam gewordenen Computer lauten wie folgt: Zuerst „aufräumen“, das heißt ungenutzte Daten und Programme löschen. Alle paar Jahre könne es zudem helfen, das Betriebssystem neu zu installieren.
Zuvor sollten natürlich alle wichtigen Daten gesichert werden. Generell sei es empfehlenswert, Dokumente, Fotos und Ähnliches regelmäßig auf externe Medien zu kopieren, so Dzingel.
Neue Mitglieder gesucht
„Wir sind kein homogener Club“, meint Udo Dzingel. Vom Neuling bis zum Profi sei jeder Wissensstand vertreten. Am wichtigsten sei ihm, dass Interessierte durch aktive Übung lernen, und nicht nur passiv zuschauen: „Nicht nur machen lassen“, lautet seine Devise.
Das Tagesgeschäft der Gruppe bestehe einerseits aus der Hilfe im Umgang mit Hard- und Software. Genauso wichtig sei aber auch die Geselligkeit, zum Beispiel beim jährlichen Grillen. „Da bleibt dann der Computer zu Hause“, sagt der Castrop-Rauxeler.

An jedem ersten und dritten Samstag des Monats trifft sich der Castroper Computerclub im Saal E des Kulturzentrums Agora in Ickern. „Interessierte sind herzlich eingeladen“, sagt Udo Dzingel. Er verweist auf das nächste Treffen am 14. 6. um 17 Uhr. Fragen beantworte er gerne unter der Telefonnummer 02305 545707. In den Sommerferien finden keine Treffen statt.
EUV kann online sehen, wie voll sie sind: Fünf Mülleimer in Castrop-Rauxel sind jetzt smart
Serie zeigt, wo Bürokratie den Eifer bremst: Digitale Behörde ist an vielen Stellen „Neuland“
Wandelt-Nachfolge ist eine Herkules-Aufgabe: Doch Aufgabe für neue JVA-Chefin ist klar definiert