EUV kann online sehen, wie voll sie sind Fünf Mülleimer in Castrop-Rauxel sind jetzt smart

EUV kann live im Netz sehen, wie voll die fünf smarten Mülleimer sind
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Vier von ihnen sehen aus wie ganz einfache öffentliche Mülleimer. In ihnen steckt aber Technik, die sie zu smarten Sammelbehältern machen. Sie machen möglich, was auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so wichtig zu sein scheint: Der EUV Stadtbetrieb, zuständig für die Abfallwirtschaft in Castrop-Rauxel, kann online nachsehen, wie voll sie sind.

Ein großer Müllbehälter ist der in der Castroper Altstadt, direkt am Marktplatz. Unscheinbar und klein sieht das Gefäß aus. Aber unter dem Pflaster verbirgt sich ein richtiger Container. Ob der voll ist, musste der EUV bisher manuell prüfen: hinfahren, öffnen, nachschauen und gegebenenfalls wieder fahren, ohne ihn zu leeren, weil nicht viel drin ist.

Füllstand ist online zu sehen

In der Altstadt kein so großes Problem, denn hier müssen die öffentlichen Mülleimer ohnehin häufiger geleert werden als anderswo im Stadtgebiet. Denn im Stadtzentrum ist mehr los als im Randgebiet. Aber auch dort, am Rande der Stadt, gibt es Mülleimer. An Spielplätzen, Bushaltestellen, Spazierwegen oder öffentlichen Einrichtungen wie Schulen zum Beispiel.

Der Mülleimer am Marktplatz ist wie vier weitere Exemplare in Pöppinghausen, also weit raus, einer, dessen Füllstand man nun online einsehen kann. Im EUV und im Rathaus können sich Mitarbeiter der Stadt also davon überzeugen, dass es sich noch gar nicht lohnt, hinzufahren.

Abfallcontainer könnten auch mit Chips ausgestattet werden, die dem EUV sagen: leer mich bitte!
Abfallcontainer könnten auch mit Chips ausgestattet werden, die dem EUV sagen: leer mich bitte! © Thomas Schroeter

So wie am Dienstagvormittag, als wir uns mit Jan-Philip Hermes im Rathaus treffen, um über Smart Citys und die Digitalisierung zu sprechen. Er schaut auf seinem Computer auf eine Karte und sieht die fünf Mülleimer, kann sie einzeln anklicken und sieht: 28 Prozent. 27 Prozent. 35 Prozent. Füllstand bei rund einem Drittel. Leerung überflüssig.

Er sagt, so könne sich der EUV so manche unnötige Fahrt sparen. Hier handle es sich um einen Pilotversuch, der seit Herbst 2022 laufe. Der Stadtbetrieb testet, wie hilfreich diese smarten Mülleimer sind. Es ist aber wahrscheinlich, dass man zu dem Ergebnis kommt: Das ist die digitale Zukunft und ergibt erst recht dann Sinn, wenn alle öffentlichen Müllgefäße ihren Füllstand melden. Auch für Papier- und Glas-Sammelcontainer an den Sammelstandorten, die manches Mal überquellen und aussehen wie kleine Müllhalden.

Jan-Philip Hermes digitalisiert viele Behördenvorgänge im Rathaus. Er ist auch am Weg zur Smart City beteiligt.
Jan-Philip Hermes digitalisiert viele Behördenvorgänge im Rathaus. Er ist auch am Weg zur Smart City beteiligt. © Tobias Weckenbrock

Andere Städte sind begeistert

„Weniger Leerungen, geringere Kosten: In Aalen und Heidenheim wurden smarte Mülleimer aufgestellt, die sich melden, wenn sie geleert werden wollen.“ So berichtet die Website „AAHDH gemeinsam digital“. „Die Stadtverwaltung hat ausgerechnet, dass sich die Anschaffung dieser Mülleimer in weniger als zwei Jahren bezahlt macht“, heißt es dort weiter.

Weniger Fahrten für die schweren Fahrzeuge des EUV würde auf Dauer an vielen Stellen helfen.
Weniger Fahrten für die schweren Fahrzeuge des EUV würde auf Dauer an vielen Stellen helfen. © Tobias Weckenbrock

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