Bild der Kneipe Zum Treppchen in der Altstadt von Castrop-Rauxel. Die Tür steht offen.

Am Lambertusplatz zur Kirche hoch und dann rechts befindet sich die Kneipe „Zum Treppchen“. Drei ganze Jahre waren ihre Türen geschlossen. Kommt sie nun zurück? © Sophia Wibbeke

Gerüchtecheck: Macht Traditionskneipe „Treppchen“ in Castrop wieder auf?

rnAltstadt-Kneipe

Die Kneipe „Zum Treppchen“ öffnet zur Mittagszeit zurzeit manchmal ihre Eingangstür. Kommt die Kneipe nach drei Jahren wieder zurück? Wir haben das geprüft – im Gerüchtecheck.

Castrop

, 16.09.2022, 19:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn man zur richtigen Zeit über den Lambertusplatz geht, sieht man dieser Tage Ungewohntes: eine geöffnete Tür, die lange geschlossen war. Aus der einstigen Kneipe „Zum Treppchen“ sind Stimmen und Geräusche zu hören, die an Aufräumen erinnern. Was ist da los?

Jetzt lesen

Viele Details wollte man uns nicht nennen, als wir kürzlich einfach mal hineingingen und mit einem „Hallo?“ auf uns aufmerksam machten. Unser Eindruck: Hier sieht es nach Vorbereitungen einer Neueröffnung aus. Mehrere Leute räumen fleißig um und reinigen Ablagen. Und an der Theke kommen wir kurz ins Gespräch.

„Ja, wir planen, bald neu zu eröffnen“, heißt es. Vermutlich im November, sagt ein Mann. Seinen Namen möchte er nicht preisgeben. Aber er lässt sich dazu hinreißen, Pläne anzudeuten. Die Kneipe solle vielleicht einen kleinen Biergarten bekommen, direkt am Fuße der Lambertuskirche.

Jetzt lesen

Lange Geschichte der Traditions-Kneipe

Mit ein paar Tischen vor der Türe, das haben schon Vorbesitzer der Kneipe gemacht. Sie hat ohnehin Tradition. Zur Zeit des Nationalsozialismus waren die Räumlichkeiten noch Schulungsräume der Nazis. Nach Kriegsende wurden sie als Wohnung genutzt, bis 1954 von der in Castrop bekannten Familie Kurrath.

Das war das Jahr der Geburtsstunde der Kneipe „Zum Treppchen“. Unter ihrem ersten Wirt Ewald Schröder öffnete die Gaststätte das erste Mal ihre Türen. Legendär wurde auf der Ecke allerdings eine andere Person: Hedwig Beulmann, genannt „Hetty“. Hetty sorgte von 1961 bis 1983 für das leibliche Wohl ihrer Gäste.

Unter dem letzten Inhaber Michael Hertz kam es im August 2019 zur Schließung: Er bot oben neben der Lambertustreppe Live-Fußball an. Doch die Kosten stiegen. Ein Sky-Abo für Bundesliga und europäischen Spitzenfußball kostete ihn damals mehrere Hundert Euro pro Monat. Hinzu kam für ihn noch der Tod vieler seiner Stammgäste.

Jetzt lesen

Vielleicht kommt es nun aber noch 2022 nach drei Jahren zu einem Comeback der bekannten Kneipe „Zum Treppchen“. Neben den etablierten Lokalen Marktschänke, Kulisse, Zum Bus und dem erst im April 2022 neu eröffneten 11er an der Mühlengasse wäre das Treppchen ein neuer, alter Bestandteil der Kneipenkultur in der Castroper Altstadt.

Die Kneipe „Zum Treppchen“ kommt wohl wieder. Es wird jedenfalls schon viel darin gearbeitet. Und der mutmaßliche neue Kneipier kündigt lose eine Eröffnung zum 1. November an.

Die Kneipe „Zum Treppchen“ kommt wohl wieder. Es wird jedenfalls schon viel darin gearbeitet. Und der mutmaßliche neue Kneipier kündigt lose eine Eröffnung zum 1. November an. © Grafik Klose