Am Sonntagmorgen, 7. April, bricht am Hochbunker in der Castrop-Rauxeler Altstadt gegen 3.40 Uhr ein Feuer aus. Es ist nicht groß, die Feuerwehr kann den Brand schnell löschen. Trotzdem wird ein Mann (55) schwer verletzt. Ein Obdachloser, der in der Nische des Bunkers sein Lager hat, muss mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.

Ein Verdacht steht im Raum: Jemand hat das Feuer absichtlich gelegt. Eine Mordkommission wird eingerichtet, schließlich könnte es sein, dass jemand den 55-jährigen Obdachlosen mit Absicht in Gefahr bringen wollte. Henner Kruse von der Staatsanwaltschaft in Dortmund bestätigt auf Anfrage, dass die Ermittlungen weiter laufen: „Wir gehen dem Verdacht einer Brandstiftung weiter nach.“
Der Obdachlose habe ausgesagt, er hätte Schritte gehört und eine Person weglaufen sehen. Allerdings habe er niemanden bei einer Brandstiftung beobachtet. Henner Kruse fügt hinzu, dass der Mann stark alkoholisiert gewesen sei. Die Verletzungen des Mannes seien vor allem Brandverletzungen an einem Bein, es gehe ihm mittlerweile besser.
Die Polizei hatte direkt nach dem Feuer mitgeteilt, dass eine kleine Gruppe in der Nähe des Bunkers gesehen wurde. Es könnte sich um wichtige Zeugen handeln. Wer also am Sonntag, dem 7. April, rund um den Tatzeitpunkt (3.40 Uhr) am Bunker gewesen ist, soll sich unter 0800/2361 111 bei der Polizei melden.
Der Hochbunker, der bisher leer stand, wurde zuletzt als Verkaufsstelle für B&B-Möbel genutzt. Die Stadt hatte vor kurzem angekündigt, dass der Bunker in Zukunft als Lagerhalle für das Stadtmarketing dienen soll. Vor dieser Nutzung wurden alte Möbel und Sperrmüll ausgeräumt. Die Stadt Castrop-Rauxel bestätigte am Tag nach dem Brand auf Anfrage, dass das Lager des Stadtmarketings nicht betroffen sei.
Ist der Bunker in der Altstadt ein Hochbunker?
In unserer Berichterstattung schreiben wir über den Bunker in der Altstadt am Münsterplatz als Hochbunker. Das hat für viel Verwirrung gesorgt, denn die meisten denken beim „Hochbunker“ an das Gebäude „Bauwerk 3“ an der Oberen Münsterstraße. Der Turm wurde 1975 gesprengt, aber natürlich erinnern sich noch viele an das Bauwerk. Mit einer Gesamthöhe von 45 Metern war der Bunker schließlich auch ziemlich prominent im Stadtbild. Das „Bauwerk 3“ wurde zwischen 1940 und 1942 gebaut, insgesamt 1000 Menschen konnten in dem Gebäude Schutz suchen.
Auch wenn der Bunker in der Altstadt nicht 45 Meter hoch ist: Auch er ist ein Hochbunker. Ein Hochbunker muss nicht unbedingt hoch im Sinne von groß sein. Es geht vielmehr darum, dass der geschützte Raum vor allem über der Erde liegt. Das Gegenteil vom Hochbunker ist der Tiefbunker. Der berühmteste ist wohl der ehemalige „Führerbunker“ in Berlin, der in wesentlichen Teilen unter der Erde liegt.
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