Obdachloser Mann (55) bei Brand am Bunker schwer verletzt Mordkommission ermittelt in Castrop-Rauxel

Obdachloser Mann (55) bei Feuer im Bunker verletzt
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In der Nacht auf Sonntag kam es zu einem Brand an dem Hochbunker in der Castrop-Rauxeler Altstadt, bei dem ein 55-jähriger wohnungsloser Mann schwer – aber nicht lebensgefährlich – verletzt wurde. Der Vorfall ereignete sich gegen 3.40 Uhr am Münsterplatz. Der Mann, der den Bunker als Schlafplatz genutzt hatte, musste unter Notarztbegleitung ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Brandursache ist aktuell noch unklar und wird von einer eingesetzten Mordkommission untersucht. Im Einsatzbericht der Feuerwehr wurde der Vorfall als „Kleinbrand sonstige“ eingestuft, wobei am Eingang des Bunkers zahlreiche Gegenstände, darunter Möbel und Kleidungsstücke, brannten. Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell unter Kontrolle bringen. Es hat nicht direkt in dem Bunker gebrannt, sondern nur in einer Nische, die ein Stück in den Bunker hineingeht.

Mehrere Menschen in der Nähe

Der Bunker in der Castroper Altstadt wird im Moment von der Stadt als Lagerhalle benutzt. Über die Zukunft des Gebäudes wird seit vielen Jahren diskutiert.
Der Bunker in der Castroper Altstadt wird im Moment von der Stadt als Lagerhalle benutzt. Über die Zukunft des Gebäudes wird seit vielen Jahren diskutiert. © Mauermann

Augenzeugenberichten zufolge wurde in der Nähe des Brandortes eine Personengruppe gesehen, die eventuell wichtige Aussagen zum Vorfall machen könnte. Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise und hat eine Kontaktnummer (0800/2361 111) für die Mithilfe bereitgestellt.

Der betroffene Hochbunker stand zuvor lange Zeit leer und diente zuletzt als Verkaufsstelle für B&B-Möbel. Die Stadt hatte kürzlich bekannt gegeben, dass der Bunker zukünftig als Lagerhalle für das Stadtmarketing genutzt werden soll. Zur Vorbereitung darauf wurden alte Möbel und Sperrmüll entrümpelt. Die Stadt Castrop-Rauxel erklärt am Montag auf Anfrage: „Das Lager des Stadtmarketings ist nicht betroffen.“

Zum Thema

Ist der Bunker in der Altstadt ein Hochbunker?

In unserer Berichterstattung schreiben wir über den Bunker in der Altstadt am Münsterplatz als Hochbunker. Das hat für viel Verwirrung gesorgt, denn die meisten denken beim „Hochbunker“ an das Gebäude „Bauwerk 3“ an der Oberen Münsterstraße. Der Turm wurde 1975 gesprengt, aber natürlich erinnern sich noch viele an das Bauwerk. Mit einer Gesamthöhe von 45 Metern war der Bunker schließlich auch ziemlich prominent im Stadtbild. Das „Bauwerk 3“ wurde zwischen 1940 und 1942 gebaut, insgesamt 1000 Menschen konnten in dem Gebäude Schutz suchen.

Auch wenn der Bunker in der Altstadt nicht 45 Meter hoch ist: Auch er ist ein Hochbunker. Ein Hochbunker muss nicht unbedingt hoch im Sinne von groß sein. Es geht vielmehr darum, dass der geschützte Raum vor allem über der Erde liegt. Das Gegenteil vom Hochbunker ist der Tiefbunker. Der berühmteste ist wohl der ehemalige „Führerbunker“ in Berlin, der in wesentlichen Teilen unter der Erde liegt.