Wegen der Corona-Krise soll es nicht zu besonderen Einschränkungen für die Castrop-Rauxelerinnen und Castrop-Rauxel kommen.

© Tobias Weckenbrock (Archiv)

Kravanja verspricht: Stadt erhöht Steuern nicht, Hallenbad bleibt

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Wie sehr werden die Folgen der Corona-Bekämpfung die Bürger belasten? Bürgermeister Rajko Kravanja sagt den Castrop-Rauxelern im Interview zu, dass es nicht zu harten Einschnitten kommen wird.

Castrop-Rauxel

, 11.06.2020, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Belastungen des städtischen Haushalts durch die Corona-Krise sind hoch. Die Stadtverwaltung geht von einem „hohen einstelligen Millionenbetrag aus. Das Minus könne auch bei mehr als zehn Millionen Euro liegen.

Dennoch verspricht Bürgermeister Rajko Kravanja, dass es keine weiteren Einschränkungen für Castrop-Rauxelerinnen und Castrop-Rauxeler geben werde.

Explizit schloss Kravanja im Interview mit unserer Redaktion aus, dass bei den städtischen Büchereien gespart, das Schwimmbad geschlossen werde oder städtische Steuern steigen könnten: „Die Entscheidung werden wir garantiert nicht treffen. Es kann nicht sein, dass in einer weltweiten Pandemie die Bürger von Castrop-Rauxel noch besondere Einschnitte hinnehmen müssen. Das wäre ungerecht und deswegen wird es das in Castrop-Rauxel nicht geben“, sagte Kravanja.

Kravanjas Ja zu Grundschul-Öffnung

Der Bürgermeister verteidigte den Entschluss der nordrhein-westfälischen Landesregierung, die Grundschulen ab Montag (15. Juni) zu öffnen. Ihm sei dabei zwar „ein wenig mulmig“ zumute, aber: „Trotz alledem glaube ich, dass wir das in kontrolliertem Rahmen durchführen können und durchführen sollten.“ Es gebe ein „riesiges Bedürfnis von Eltern und Kindern, ein Stück Normalität im Schulalltag wieder herzustellen“.

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In Castrop-Rauxel seien die Grundschulen alle gut aufgestellt. Vorwürfe an Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP), die Grundschul-Lehrerinnen und -Lehrer sowie die Schüler würden als „Versuchskaninchen“ missbraucht, empfinde er als „Unterstellung“.

Wörtlich sagte Kravanja: „Wir lernen doch alle in der Krise dazu. Infektionsrisiken können wir besser einschätzen, haben gelernt, mit Abständen besser umzugehen.“ Er finde es „richtig, aus dem Gelernten Konsequenzen zu ziehen und Dinge wieder zu ermöglichen“.

Nein zur Aufhebung von Beschränkungen

Allerdings lehne er es ab, alle Beschränkungen aufzuheben. Wo eine „gefährliche Normalität“ einkehrt und man sich nicht an Abstände hält, könne es zu neuen Infektions-Hot-Spots kommen. Das Aufheben von Abstandsregelungen wie etwa in Thüringen sehe er „sehr kritisch“, sagte Kravanja.

Die Frage, ob in den kommenden Wochen oder Monaten wieder mehr Veranstaltungen und Feste möglich seien, als alle gedacht haben, beantwortete Kravanja mit „einem klaren Jein“: Er glaube nicht, dass Veranstaltungen so durchzuführen seien, wie sie geplant waren.

Aber in einem anderen Rahmen schon: Beispielsweise könne ein Bürgerfest in einem abgegrenzten Bereich laufen, wenn man kontrolliert, wer reinkommt, wie viele Besucher gleichzeitig anwesend sind und wo auf Abstände geachtet werde. Ein Beispiel dafür sei das Wochenende mit den Feierlichkeiten zu 800 Jahre Ickern.

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