
© Mein Ickern
Stadtteilverein ändert seinen Plan zum 800. Geburtstag von Ickern
Mein Ickern
Ickern wird 800 Jahre alt. Das sollte in diesem Jahr groß gefeiert werden. Durch den Plan hat Corona einen Strich gemacht. Jetzt will man mit „Ickerner Schachtmarken“ ein Zeichen setzen.
800 Jahre alt wird Ickern in diesem Jahr. Der bevölkerungsreichste Stadtteil, geprägt von Bergbau und Emscher, wollte das 2020 eigentlich groß feiern. Der Stadtteilverein Mein Ickern hatte dazu bereits einen tollen Jahreskalender aufgelegt, wollte das inzwischen schon traditionelle Ickern-Wochenende mit Bürgerpicknick und Familienfest noch einmal besonders groß feiern.
Aber die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen zu deren Einschränkung haben den Verein dazu gezwungen, die Großveranstaltungen erst einmal abzusagen und alle Projekte für das laufende Jahr zu überdenken.
Neue Ideen mussten jetzt her
Wie kann man den Stadtteilgeburtstag begehen in einer Zeit, in der Großveranstaltungen verboten sind? Darüber hat man sich im Verein viele Gedanken gemacht und ist dann irgendwann auf die Idee der „Ickerner Schachtmarken“ gekommen. Wo die Förderschächte standen, ist bekannt, die Zeche Ickern gehört als Kulturzentrum Agora zum Kulturgut des Stadtteils.
Die letzten Betriebe der Montan- und Bergbaugeschichte fanden 1992 ihr endgültiges Ende in Ickern, die letzte Zeche wurde bereits 1973 geschlossen.
„Wir haben uns nun überlegt, dass wir uns den Kommunikationszentren der großen Zechenzeit, den Kneipen, widmen wollen. Und dann haben wir einfach mal angefangen, zu zählen“, so Mario Pallasch aus dem Vorstand des Stadtteilvereins.
Heute gibt es nur noch zwei Gaststätten
Dabei ist man auf beachtliche Zahlen gekommen. Wo es heute mit dem Haus Ubersohn am Ickerner Friedhof und dem noch relativ neuen TreffPunkt an der Vinckestraße heute gerade noch zwei Gaststätten gibt, waren es in den Blütezeiten der Kneipenkultur mal 32 Lokale, in denen durstige Ickerner einkehren konnten.
Dazu kommen die Trinkhallen, die Pommesbuden, die den Stadtteil mitgeprägt haben und es zum Teil immer noch tun. „Unsere Idee ist es, diese Orte, die für die Ickerner Geschichte stehen, mit Schachtmarken zu kennzeichnen, Informationen zum Standort zusammen zu tragen und das Ganze nach und nach zu einem Stadtteilrundgang auszubauen, auf dem man Ickern intensiv erleben kann“, so Marc Frese, Vorsitzender des Vereins.

Mario Pallasch (l.) und Marc Frese vom Stadtteilverein Mein Ickern mit dem diesjährigen Ickern-Kalender, der zum 800. Geburtstag des Stadtteils erschienen ist. © Thomas Schroeter
2000 Euro Anschubfinanzierung sind da
Diese Projektidee hat man inzwischen verfeinert und sich auch schon eine Anschubfinanzierung dafür sichern können. Denn die Bezirksregierung Münster hat dem Verein innerhalb von nur fünf Tagen aus dem Förderprogramm des sogenannten „Heimat-Schecks“ 2000 Euro zur Verfügung gestellt. Da der Verein für die Umsetzung des Projekts „Ickerner Schachtmarke“ mit Gesamtkosten von zunächst knapp 5000 Euro rechnet (Gestaltung der Marke, Anfertigung von zunächst 20 Marken, Erstellen und Umsetzen einer Tour), sind die 2000 Euro ein mehr als guter Anfang
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
