
© Pätzold
Bürgermeister-Kandidatur: Florian Pätzold zieht seine Bewerbung zurück
Kommunalwahl
Florian Pätzold, der als parteiloser Kandidat ins Rennen um den Bürgermeister-Job einsteigen wollte, ist wieder raus. Es gab einen Unglücksfall. Und Pätzold schimpft auf die FDP.
Da waren es nur noch drei. Florian Pätzold ist raus aus der Bürgermeister-Nummer. Der 42-jährige parteilose Castrop-Rauxeler, nicht unverdächtig, in gewissen Kreisen durchaus Sympathiepunkte zu besitzen, hat aus persönlichen Gründen das Handtuch geworfen und wird am 13. September und natürlich auch nicht bei der späteren eventuellen Stichwahl als Bürgermeister-Kandidat antreten.
„Es war ein Unglücksfall in der Familie“, sagt Pätzold im Gespräch mit unserer Redaktion. Und da müsse er sich jetzt einfach dringend kümmern. Ohnehin habe er in den zurückliegenden zwei Monaten in der Corona-bewegten Zeit keine Unterschriften sammeln können.
Florian Pätzold hätte 250 Unterschriften sammeln müssen
Wie berichtet, müssen die Kandidaten, die nicht von einer Partei nominiert werden, 250 Unterschriften zusammenbekommen. Dafür habe er jetzt auch den Kopf nicht mehr frei, sagt Pätzold. Er möchte sich aber auch nicht zurückziehen, ohne allen Unterstützerinnen und Unterstützern seinen Dank auszusprechen.
Und er geht auch nicht, ohne klar zu formulieren, was er von Castropolis hält, jener Kampagne, aus der Taufe gehoben von Nils Bettinger, um die Kaufmannschaft besonders im Zuge der Pandemie zu unterstützen. „Der Kern ist völlig okay“, sagt Pätzold.
Und holt dann aus gegen die FDP mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Nils Bettinger. „Es ist mal wieder an der Zeit, der FDP ihre Grenze und ihr lächerliches Marketing vorzuführen“, polemisiert Pätzold. Und präzisiert: „Lächerlich, ich glaube sogar, dass es beschämend ist, da auf den Plakaten so den Kandidaten und seine Partei raushängen zu lassen“, sagt er.
Pätzold sagt, er könne das Ordnungsamt nicht erreichen
Zumal Wahlwerbung zum gegenwärtigen Zeitpunkt gar nicht zulässig sei, sondern erst sechs Wochen vor der Wahl, die Plakate aber schon seit fast anderthalb Monaten hingen. Das Ordnungsamt versuche er seit Tagen in dieser Causa zu erreichen – vergeblich.

Schilder zu Castropolis finden sich an markanten Stellen im Stadtgebiet - hier an der Bahnhofstraße vor und hinter der Jet-Tankstelle. © Schlehenkamp
Also sind jetzt noch im Rennen um den Bürgermeister-Job: Amtsinhaber Rajko Kravanja (SPD) und als Herausforderer Oliver Lind (CDU) und Nils Bettinger (FDP) eben. Die FWI wird nach Informationen unserer Zeitung nicht mit einem eigenen Kandidaten oder einer Kandidatin antreten, die Grünen drehen wohl noch eine weitere Schleife bei der Kandidatensuche und von den Linken war in diesem Zusammenhang auch lange nichts zu hören.
Pätzold spricht Wahlempfelung aus
Zum guten Schluss äußert Pätzold dann noch eine Wahlempfehlung: „Wählt Rajko bitte wieder“, sagt er. Der mache echt einen sehr guten Job. Spannend, da sind sich viele Insider sicher, dürfte es ohnehin erst vor der möglichen Stichwahl werden. Zuletzt hatte die SPD-Fraktion angeregt, die Wahlen am 13. September komplett ins nächste Jahr zu verschieden. Aber das Land will, Stand jetzt, bei September bleiben.