
Nach ihrem Termin im Bürgerbüro ist unsere Redakteurin jetzt ganz offiziell Castrop-Rauxelerin. © Nora Varga
Termin im Bürgerbüro in Castrop-Rauxel: Ist es wirklich so schlimm?
Erfahrungsbericht
In der Vergangenheit gab es öfter Ärger mit dem Bürgerbüro. Unsere Autorin ist vor Kurzem nach Castrop-Rauxel gezogen und musste jetzt zum Bürgerbüro. So war der Termin.
Über das Bürgerbüro in Castrop-Rauxel haben wir schon etliche Male geschrieben. Von unfreundlichen Mitarbeitern, vollen Telefonleitungen und viel zu wenig Terminen war oft die Rede, doch seit das Bürgerbüro von Grund auf neu strukturiert wurde, sind uns keine Beschwerden mehr zu Ohren gekommen. Umso gespannter war ich, als ich jetzt zum ersten Mal das Vergnügen hatte, als Kundin ins Bürgerbüro zu gehen. Denn meine Ummeldung nach Castrop-Rauxel war längst überfällig, mein Umzug bereits im März.
Den Termin über das Portal der Stadt zu buchen war kein Problem. Mitte März hatte ich einen Termin für Mitte April gebucht. Leider kam mir am Abend vor dem Termin ein positiver Corona-Test dazwischen. Das Absagen per Telefon klappte problemlos, ich war nur so kurz in der Warteschleife, dass mir der Jingle noch nicht mal auf die Nerven gegangen ist.
Etliche Erinnerungen per Mail für den Termin
Mitte April gibt es dann nur freie Slots für Mitte Mai, also buche ich den Termin und stehe an einem sonnigen Mittwoch im Mai vor dem Rathaus. Den Termin hätte ich auf keinen Fall vergessen können, schließlich wurde ich per Mail mehrfach dran erinnert. Und in den Mails gab es auch eine Liste aller Dokumente, die ich mitnehmen muss, ein angenehmer Service.
An einem kleinen Schalter melde ich mich an und darf dann noch einen Moment warten. Kurz habe ich Angst, dass ich jetzt trotz Termin lange warten muss, aber keine 5 Minuten später darf ich zum Schalter durchgehen. Im eigentlichen Bürgerbüro schmücken Plastik-Sträucher das Großraum-Büro mit dem Charme der staubigen 60er-Jahre.
Zwei Augen bei der Meldefrist zugedrückt
Die Mitarbeiterin ist sehr nett, füllt routiniert Formulare aus und klebt einen kleinen Aufkleber auf meinen Personalausweis. Eigentlich muss man sich innerhalb von zwei Wochen ummelden. Aber sie weiß wahrscheinlich selbst, dass das angesichts der Terminvergabe ziemlich unmöglich ist und fragt gar nicht erst danach.
Nach 10 Minuten bekomme ich alles zurück und bin jetzt offiziell Castrop-Rauxelerin. Ein ziemlich unspektakulärer Moment. Ich fühle mich genauso wie vorher. Irgendwie dachte ich, man bekommt einen Willkommensbrief oder zumindest einen Flyer zur Stadt, aber nein.
Ein Termin im Bürgerbüro in Castrop-Rauxel kann also auch ganz unspektakulär, freundlich und planmäßig ablaufen. Wenn es darum geht, die neuen Einwohner in ihrer Heimat an die Hand zu nehmen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie hier willkommen sind, ist allerdings noch Luft nach oben.
Jahrgang 2000. Ist freiwillig nach Castrop-Rauxel gezogen und verteidigt ihre Wahlheimat gegen jeden, der Witze über den Stadtnamen macht. Überzeugte Europäerin mit einem Faible für Barockmusik, Politik und spannende Geschichten.
