Ein internes Schreiben belegt, dass der Castrop-Rauxeler 1. Beigeordnete Michael Eckhardt vor Monaten Ärger mit dem Personalrat der Stadt hatte.

© Tobias Weckenbrock

Castrop-Rauxeler Beigeordneter Eckhardt steht nicht das erste Mal in der Kritik

rnPersonalrat

Castrop-Rauxels 1. Beigeordneter Michael Eckhardt steht aktuell in der Kritik. Nun belegt ein Schreiben, dass er in anderer Angelegenheit vor Monaten Ärger mit dem Personalrat der Stadt hatte.

Castrop-Rauxel

, 31.01.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wegen des Vorwurfs der möglichen Beleidigung eines Pizzaboten läuft aktuell ein Ermittlungsverfahren gegen Castrop-Rauxels 1. Beigeordneten Michael Eckhardt. Mittlerweile wurde auch ein Disziplinarverfahren gegen Eckhardt eingeleitet, das aber wohl so lange ruht, bis das andere Verfahren abgeschlossen ist.

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Das Disziplinarverfahren ist aber nicht der erste Ärger für Eckhardt innerhalb der Stadtverwaltung. Das belegt ein Schreiben des Personalratsvorsitzenden der Stadt, Kay Uwe Stoppert, vom 29. Oktober 2021 an Bürgermeister Rajko Kravanja, das unserer Redaktion vorliegt und dessen Eingang die Stadt-Pressestelle bestätigt hat.

Kritik an Aussagen Eckhardts

Stoppert erhebt dort heftige Vorwürfe gegen Eckhardt, der als 1. Beigeordneter Vize-Chef der Stadtverwaltung ist. Konkret geht es in dem Brief um Aussagen Eckhardts in einem Pressegespräch zu Problemen bei der Terminvergabe im Bürgerbüro, über das unsere Redaktion am 21. Oktober berichtet hatte.

Insbesondere stört sich Stoppert in Bezug auf das Bürgerbüro an der Aussage Eckhardts auf die Frage nach den Ursachen für die Terminprobleme: „Unsere Mitarbeiter sind nicht dümmer als anderswo. Da liegen wir in der Normalverteilung.“

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Stoppert wirft Eckhardt vor, mit solch einer Aussage nicht dem Leitbild der Stadtverwaltung zu entsprechen, in dem es unter anderem heiße: „Die Mitarbeiter/innen erhalten in Konfliktsituationen mit Dritten Rückendeckung durch ihre Vorgesetzte/n.“ Eckhardt neige dazu, bei offiziellen Presseterminen „über wörtliche Entgleisungen unsere Mitarbeiter*innen zu diffamieren“.

Stoppert erklärt weiter, der Personalrat sei „auch noch nach Tagen [...] schockiert“ und halte die Aussage „für unfassbar in einem Umgang miteinander“. Deswegen erlaube sich der Personalrat, sich beim Bürgermeister „über die ungerechte Behandlung am Arbeitsplatz zu beschweren und bitten Sie, unverzüglich geeignete Maßnahmen zu ergreifen“.

Auch ein zweites Zitat „beschwerdewürdig“

Auch ein zweites Zitat Eckhardts beim gleichen Termin halte der Personalrat für „beschwerdewürdig“: „Im öffentlichen Dienst geht es mit Krankschreibungen schnell.“ Hierbei handele es sich um eine „abwertende, respektlose Art und Weise in der Öffentlichkeit [...], von der alle Beschäftigten dieser Stadtverwaltung betroffen sind“.

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Disziplinarrechtliche Folgen für Eckhardt hatte das Schreiben des Personalrats indes nicht, wie die Stadtverwaltung unserer Redaktion bestätigte: „Es gab keine Grundlage, ein dienstrechtliches Verfahren einzuleiten.“ Allerdings habe der Bürgermeister „Gespräche mit allen Beteiligten geführt, an deren Ende Herr Eckhardt sich entschuldigt hat“.

Eine Anfrage unserer Redaktion von Donnerstag an den Personalrat zu dem Schreiben blieb bis Sonntagabend unbeantwortet.