Feuer Ende Juli
Brandhaus in Ickern: Abriss oder Sanierung?
Der Dachstuhl ist abgetragen und mehrere Gefahrenstellen wurden beseitigt: In der vergangenen Woche konnten Fachleute erstmals das bei einem Großbrand Ende Juli stark beschädigte Mehrfamilienhaus in Ickern betreten. Die Entscheidung über Sanierung oder Abriss rückt näher.
Der Dachstuhl des bei einem Großbrand Ende Juli beschädigten Mehrfamilienhauses an der Kirchstraße in Ickern ist mittlerweile abgetragen worden.
Zusammen mit zwei Statikern hat sich der Architekt Wolfgang Mertens am Freitag ein Bild vom Inneren des Gebäudes verschafft. Dabei wurden insgesamt zwölf Stellen festgelegt, an denen am kommenden Dienstag mithilfe eines Kernbohrgeräts Proben gezogen werden sollen. Diese werden anschließend im Materialprüfungsamt (MPA) einer Druckfestigkeitsprüfung unterzogen. „So wollen wir herausfinden, wie stark die Decke unter den hohen Temperaturen gelitten hat“, sagt Wolfgang Mertens.
Die Dachdecke wurde abgeschweißt und der Bereich rund um den abgetragenen Dachstuhl abgeklebt. Dadurch soll verhindert werden, dass das Gebäude durch eindringende Feuchtigkeit weiter beschädigt wird. Im unteren Bereich des Hauses wurden außerdem die Fenster verschalt.
Die endgültige Entscheidung treffen die Statiker
„Da hatten sich nachts ungebetene Gäste Zutritt verschafft und campiert“, so Mertens. Über eine Sanierungsfähigkeit des Gebäudes könne man Stand jetzt nur mutmaßen und das helfe niemandem weiter, so der Architekt. „Es liegt letztlich in den Händen der Statiker und Sachverständigen. Aktuell liegen noch keine Fakten vor.“
Auch für die Feuerwehr war der Brand vom 26. Juli kein gewöhnlicher Einsatz. Das machte Ulrich Vogel, Leiter der örtlichen Feuerwehr auch im Betriebsausschuss 1 am Mittwochabend noch einmal deutlich. Er schilderte den Ausschussmitgliedern, wie der Einsatz damals verlaufen ist. Exakt 8 Minuten und 56 Sekunden nach dem Alarm war die Feuerwehr vor Ort.
Deshalb konnte sich der Brand so schnell ausbreiten:
Dass sich der Brand so schnell ausbreiten konnte, lag auch am warmen Sommerwetter. „Alle Türen und Fenster des Hauses waren geöffnet“, sagte Ulrich Vogel. „Das war der beste Kamin, den man sich vorstellen konnte.“ Einen besonderen Dank sprach er auch dem Team der Praxis am Ickerner Markt aus. „Die Praxis wurde spontan geschlossen, damit alle Mitarbeiter bei der medizinischen Versorgung am abgebrannten Haus mithelfen konnten.“