Die Mauer links gehört noch zum alten Gelände des Marcel-Callo-Hauses. Rechts entsteht der Neubau, in dem das Jugendzentrum und weitere Einrichtungen eine neue Heimat finden sollen.

© Thomas Schroeter

Bildungscampus: Weiter warten auf Neubau des Marcel-Callo-Hauses

rnWidumer Straße

Eigentlich sollte das Marcel-Callo-Haus auf dem Bildungscampus längst fertig sein. Eigentlich. Nun soll es eingeweiht werden, ohne komplett fertig zu sein. Wir haben den Stand der Dinge.

Castrop

, 05.08.2021, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Neubau des Marcel-Callo-Hauses auf dem Bildungscampus gehört zu den Bauprojekten in Castrop-Rauxel, die offenbar massiv von Lieferengpässen in der Bauindustrie während der Corona-Pandemie betroffen sind.

Das Wort „eigentlich“ spielt bei dem Millionenobjekt, das an der Widumer Straße entsteht, daher eine große Rolle:

  • Eigentlich sollte der Bau schon im September 2020 fertig werden. So war der Plan, den Meinolf Kopshoff von der Kirchengemeinde und Sozialdezernentin Regina Kleff im November 2019 vorgestellt hatten.
  • Eigentlich hatte man dann im Marcel-Callo-Haus, dem Jugendzentrum der Katholischen Kirche in der Altstadt, laut Callo-Haus-Chefin Claudia Wieser gehofft, „so im Februar oder März 2021“ umziehen zu können.
  • Eigentlich hatte Meinolf Kopshoff dann auf „eine Fertigstellung des Baus im April oder Mai“ gesetzt.

Jetzt lesen

„Dafür hat mich der Architekt dann aber auch sehr schief angeschaut“, muss Kopshoff, Vorsitzender des Gesamt-Pfarrgemeinderates (GPGR) des Pastoralverbunds Castrop-Rauxel-Süd, heute gestehen. Denn auch aus diesem Wunschtermin ist ersichtlich nichts geworden.

Probleme etwa mit der Lieferung von Dämmstoffen

Man habe tatsächlich erhebliche Probleme etwa mit der Lieferung von Dämmstoffen gehabt, erzählte Kopshoff unserer Redaktion am Mittwoch, 4. August, auf Nachfrage. Das habe den Zeitplan wieder massiv durcheinander gebracht, worüber man natürlich alles andere als glücklich ist.

Auf dem Plan, der am Bauzaun hängt, erkennt man rechts den Bau für Callo-Haus, Familienbüro und Pfarrbüro und links daneben, direkt an der Widumer Straße, den dritten Bauabschnitt des Bildungscampus, der noch nicht spruchreif ist.

Auf dem Plan, der am Bauzaun hängt, erkennt man rechts den Bau für Callo-Haus, Familienbüro und Pfarrbüro und links daneben, direkt an der Widumer Straße, den dritten Bauabschnitt des Bildungscampus, der noch nicht spruchreif ist. © Thomas Schroeter

Jetzt setzen die Verantwortlichen im Pastoralverbund Süd darauf, im September wenigstens schon einmal eine provisorische Einweihung des Gebäudes hinzubekommen. In dem Bau sollen neben dem Jugendzentrum die Mitarbeiter des städtischen Familienbüros, die zurzeit an zwei Standorten arbeiten, und das Pfarrbüro der Gesamtpfarrei im Pastoralverbund untergebracht werden.

Einweihung wegen des Grohsmann-Abschiedes

Die Einweihung ist laut Kopshoff nicht deckungsgleich mit einer Fertigstellung des Bauwerks. „Aber wir wollen die Einweihung realisieren, so lange Pfarrer Winfried Grohsmann noch in Castrop ist. Grohsmann, der hier 25 Jahre Pfarrer war, wechselt als Gefängnispfarrer nach Werl im Kreis Soest. Am 1. Oktober übernimmt Christoph Gundermann seine Nachfolge.

Jetzt lesen

Der scheidende Pfarrer ist entscheidend an der Entwicklung des gesamten Bildungscampus an der Widumer Straße beteiligt gewesen, das neben dem jetzt im Bau befindlichen Gebäude auch noch den schon lange eröffneten Kindergarten und in einem dritten Bauabschnitt ein viergeschossiges Mehrgenerationen- und Multikulturenhaus umfassen soll.

„Wir planen die Einweihung für Sonntag, 19. September, und sitzen gerade tatsächlich daran, die Einladungen dafür fertig zu machen“, erzählt Meinolf Kopshoff. Geplant sei an diesem Tag die Möglichkeit, das Haus begutachten zu können, „betriebsfähig ist es dann nicht“, so Kopshoff. Eigentlich, da ist das Wort wieder, hätte man die Einweihung im ganz großen Stil feiern wollen.

Art der Einweihung wird von der Pandemie bestimmt

Angesichts der Pandemie-Entwicklung sei es gerade aber sehr problematisch, die Einweihung, an der auch die Stadt als Mitnutzer des Hauses beteiligt ist, genau planen zu können. „Derzeit gehen wir davon aus, auf dem Gelände 200 Menschen empfangen zu dürfen. Wie das bei schlechtem Wetter oder steigenden Infektionszahlen aussieht, wissen wir einfach noch nicht“, schildert der PGR-Vorsitzende die Schwierigkeiten jenseits der Bauarbeiten.

Jetzt lesen

Und wann wird das Gebäude mit seinen 400 Quadratmetern Nutzfläche, verteilt auf zwei Etagen, in das 2,5 Millionen Euro investiert werden, nun bezugsfertig sein? Da will sich Meinolf Kopshoff jetzt nicht mehr genau festlegen. Man hoffe auf Oktober, ganz sicher aber sei man vor dem Winter fertig. Wenn kein weiteres „eigentlich“ folgt.

Lesen Sie jetzt