
© Thomas Schroeter
Neubau: Ein Millionenprojekt wächst langsam in die Höhe
Architektur
Der Neubau des Marcel-Callo-Hauses wächst in die Höhe. Bis zum Umzug dauert es aber wohl noch. Jetzt dürfen Jugendliche erst einmal die Außenmauern des alten Standort mit Graffiti besprühen.
Das Marcel-Callo-Haus an der Widumer Straße in Castrop ist als Kinder- und Jugendfreizeitstätte eine echte Marke in Castrop-Rauxel. Neben den städtischen Jugendzentren und denen der Evangelischen Kirche gehört es zu den wichtigen Institutionen der Jugendarbeit.
Das bestehende MCH, so die Abkürzung für das Gebäude in Trägerschaft der Georgspfadfinder, ist aber reichlich in die Jahre gekommen und erfüllt die Anforderungen an ein modernes Jugendzentrum nur mehr schlecht als recht. Darum wird es bald abgerissen.
Wenige Meter weiter soll dann eine ganz neue Callo-Geschichte beginnen. Wo seit drei Jahren in einem modernen Neubau der Kindergarten St. Rochus der Lambertus-Gemeinde angesiedelt ist, soll bald ein moderner Nachfolger des MCH seine Türen öffnen.
Neubau an der Schillerstraße wächst in die Höhe
Der Neubau an der Ecke Widumer Straße/Schillerstraße direkt neben dem kleinen Lehrerparkplatz des Adalbert-Stifter-Gymnasiums wächst seit Anfang des Jahres in die Höhe. 2,5 Millionen Euro werden hier jetzt für einen weiteren Bauabschnitt des Widumer-Tor-Projekts investiert, das auch als Bildungscampus bekannt geworden ist.
Dahinter steckt die Idee, an dieser Stelle städtische und kirchliche Einrichtungen für Kinder, Jugend, Familien und Senioren zusammenzuführen. Einziehen sollen dort nach dem Kindergarten nun das Jugendzentrum, Mitarbeiter des städtischen Familienbüros, die zurzeit an zwei Standorten arbeiten, und das Pfarrbüro der Gesamtpfarrei im Pastoralverbund Süd. Die Nutzungsfläche des Gebäudes beträgt 400 Quadratmeter und ist verteilt auf zwei Etagen.
Eigentlich sollte der Bau schon im September fertig werden. So war der Plan, den Meinolf Kopshoff von der Kirchengemeinde und Sozialdezernentin Regina Kleff im November 2019 vorgestellt hatten. Aber wie fast immer bei Bauprojekten solcher Größenordnungen lief die Zeit davon.

Auf dem Plan, der am Bauzaun hängt, erkennt man rechts den Bau für Callo-Haus, Familienbüro und Pfarrbüro und links daneben, direkt an der Widumer Straße, den dritten Bauabschnitt des Bildungscampus, der noch nicht spruchreif ist. © Thomas Schroeter
Wann der Bau nun bezogen werden kann, ist noch nicht ganz klar, am Freitag (11.9.), so Kopshoff, wollte man sich dazu beraten. Claudia Wieser, die „Chefin“ des Marcel-Callo-Hauses, hofft darauf, „dass wir Anfang des kommenden Jahres, so im Februar oder März, umziehen können“.
Nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes wird das alte Marcel-Callo-Haus abgerissen. Auf der Fläche soll der neue Außenbereich des Kindergartens entstehen.
In einem dritten Bauabschnitt ist ein viergeschossiges Mehrgenerationen- und Multikulturenhaus angedacht. Hier sei man gerade in der Planung. Das Gebäude würde auf der Ecke an der Widumer Straße errichtet und könnte direkt an den zweiten Bauabschnitt andocken.
Nacht der Jugendkultur wird jetzt gefeiert
Erst einmal wird im alten Marcel-Callo-Haus aber noch gefeiert. Das Team Jugendarbeit der Stadt stellt gerade ein Programm für die „Nachtfrequenz – Nacht der Jugendkultur“ auf die Beine. Unter dem Motto „Graffiti & Culture“ wird die am Samstag, 26. September, ab 18 Uhr an der Widumer Straße 19 begangen.

Das Team Jugendarbeit der Stadt macht Reklame für die Nacht der Jugendkultur im Marcel-Callo-Haus. Das darf dann außen komplett besprayt werden, wie Claudia Wieser (Mitte) ankündigt. © Stadt
Wie Claudia Wieser erzählt, haben Graffiti-Fans und Sprayer dann die einmalige Chance, ein ganzes Haus künstlerisch neu zu gestalten. Denn alle Außenwände des Marcel-Callo-Hauses dürfen dann besprüht werden, das haben laut Claudia Wieser die Gemeinde und das Trägerwerk erlaubt.
Für den passenden Soundtrack und die kreative Stimmung soll eine Open-Air-Disco sorgen. Auch die Kinder-Kultur-Karawane, das Kulturrucksack-Projekt „Night Circus“ und andere Angebote gehören zum Programm.
Wenn das Callo-Haus 2021 in die neue Heimat umziehen kann, sollen auch alle Innenwände des alten MCH zum Besprayen freigegeben werden. Und dann kommen die Abrissbagger.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
