
Der Hellweg ist zu Testzwecken gesperrt. Alle wollen das offenbar nicht verstehen. © Rainer Kochanski
Betonwürfel hilft nicht: Auto ignoriert Absperrung in Castrop-Rauxel
Hellweg-Sperrung
Der Hellweg in Castrop-Rauxel ist seit Tagen gesperrt – zu Testzwecken. Doch die Absperrung hält nicht alle Autofahrer ab. Obwohl das teuer werden kann.
Der Hellweg ist seit mehreren Tagen zwischen Castrop-Rauxel-Merklinde und -Schwerin gesperrt. Doch viele Autofahrer wollen das offenbar nicht wahrhaben. Denn immer wieder fahren Autos bis vor die Absperrung.
Obwohl es reichlich Schilder gibt. Sie kündigen Hunderte Meter vor der eigentlichen Sperrung an, dass man auf eine Sackgasse zufährt, und nur Fußgänger und Radfahrer durchkommen.
Rainer Kochanski wohnt an der Straße Unterspredey. Eine Straße, durch die nur Anwohner fahren dürfen. Seit es die Sperrung gibt, erlebt er immer wieder Fahrzeuge, die von Merklinde kommend praktisch vor seiner Haustür drehen.
Doch damit nicht genug. Mittwochabend (1. Juni), da ist der Hellweg schon seit mehr als einer Woche gesperrt, hat Rainer Kochanski eine Autofahrerin beobachtet, die einfach an Absperrgitter und Betonwürfel vorbeifuhr.
Am nächsten Morgen: Spuren im Rasen
Der Teamleiter der Verkehrsabteilung der Stadt Castrop-Rauxel, Achim Waldert, hat die Reifenspuren im Rasen am nächsten Morgen auch gesehen. Er geht von einem Einzelfall aus.
Fotos, die Kochanski gemacht hat, zeigen einen kleinen Toyota. „Die Frau ist erst durch die Absperrung durch und hat dann am Erlenweg gestoppt, ist ausgestiegen“, sagt Rainer Kochanski. Er vermutet, dass die Frau schauen wollte, wie sie am besten an der zweiten Absperrung vorbeikommt. Doch offenbar sah sie keine Möglichkeit, auch hier den Betonwürfel zu passieren

Die Beschilderung ist eindeutig: hier gehts nicht weiter. © Lydia Heuser
„Sie hat dann wieder gedreht und ist durch die gesperrte Straße zurückgefahren“, sagt der Anwohner. Auf Anfrage der Redaktion erklärt Polizeisprecherin Annette Achenbach, dass es sich um eine Ordnungswidrigkeit handelt.
Eine Anzeige würde in solchen Fällen aber nicht gestellt, sondern ein Verwarngeld verhängt, vorausgesetzt Polizei und Ordnungsamt bekommen den Vorfall mit. 50 Euro kostet es, wenn man durch eine gesperrte Straße fährt.
Andere Vergehen dieser Art seien der Polizei nicht bekannt. Aber: „Wir behalten das im Blick“, sagt die Polizeisprecherin. Ohnehin: Die Sperrung soll in der zweiten Juni-Woche wieder Geschichte sein. Jedenfalls für den Moment. Dann wird ausgewertet, wie viele Autos welche Umleitungsstrecke genommen haben und wie es hier zwischen Schwerin und Merklinde weitergeht.

Am Donnerstagnachmittag (2.6.) fuhr wieder ein Auto durch die Absperrung. © Rainer Kochanski
Am Donnerstagnachmittag (2.6.) beobachtete Rainer Kochanski übrigens einen weiteren Wagen, der durch die Absperrung fuhr.
Geboren und aufgewachsen im Bergischen Land, fürs Studium ins Rheinland gezogen und schließlich das Ruhrgebiet lieben gelernt. Meine ersten journalistischen Schritte ging ich beim Remscheider General-Anzeiger als junge Studentin. Meine Wahlheimat Ruhrgebiet habe ich als freie Mitarbeiterin der WAZ schätzen gelernt. Das Ruhrgebiet erkunde ich am liebsten mit dem Rennrad oder als Reporterin.
