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Weiterer Trip an die Côte d’Azur: Erling Haaland lässt den BVB zappeln
Borussia Dortmund
Dieser Poker zieht sich wie Kaugummi. Noch immer wartet der BVB bei der Personalie Erling Haaland auf die endgültige Entscheidung. Bringt ein Trip an die Côte d’Azur endlich Klarheit?
Den Frust über die Niederlage in München verarbeitete Erling Haaland nach Informationen der Ruhr Nachrichten bei einem Kurztrip an die Cote d’Azur. Nach der Regenerationseinheit am Sonntagmorgen und einer Behandlung am Dortmunder Trainingszentrum im Stadtteil Brackel ist am Montag trainingsfrei für den BVB-Kader.
Noch drei Spiele: Haaland-Abschiedstour beim BVB
Haaland bestieg am Mittag am Flughafen eine Chartermaschine, die ihn in Richtung Südfrankreich transportierte. Eine reine Vergnügungstour wird die Reise indes nicht sein. Es steht vielmehr zu vermuten, dass der 21-jährige Norweger im Fürstentum Monaco seinem dort lebenden Berater Mino Raiola einen Besuch abstattet, um weitere Details zu seiner Zukunft zu klären.
Nach dem 1:3 im Topspiel in München fiel auf, dass sich Haaland von jedem Bayern-Feldspieler mit einer kurzen Umarmung verabschiedete. Das ließ sich als höfliche Gratulationskur für die Spieler des neuen Deutschen Meisters interpretieren – oder aber als Abschiedsgeste. Denn dass der Norweger in der kommenden Spielzeit noch in der Bundesliga unterwegs sein wird, bleibt weiter wenig wahrscheinlich.
Das Paket Haaland soll neuen Klub rund 350 Millionen Euro kosten
Reines Kalkül aber dürfte sein, dass nach der Partie in München plötzlich auch der FC Bayern wieder als möglicher neuer Verein von Erling Haaland gehandelt wurde. Transportiert hatte dieses Gerücht einmal mehr Ex-Profi Jan-Aage Fjörtoft, der als Feldreporter für den norwegischen Streaming-Sender „Viaplay“ eine gewisse Nähe zum „Team Haaland“ aufgebaut hat.

BVB-Torjäger Erling Haaland (M.) gratuliert Bayerns Dayot Upamecano zum Titelgewinn. © imago / Revierfoto
Nicht unwahrscheinlich allerdings, dass die Haaland-Seite Fjörtoft auch als Trittbrett nutzt, um den Druck in den stockenden Verhandlungen mit Manchester City zu erhöhen. Mit einer Finalisierung des gigantisch anmutenden Haaland-Pakets aus Ablöse, Gehalt und Abschluss-Boni für Raiola und seinen Vater in Höhe von kolportierten 350 Millionen Euro brutto tut sich selbst ein durch Scheich-Millionen gestützter Klub wie City mit Star-Trainer Pep Guardiola schwer.
„Macht ja keinen Sinn“ - FC Bayern schließt Haaland-Transfer aus
Das Dementi aus München kam jedenfalls am Sonntag prompt – ausgesprochen von Hasan Salihamidzic: „Macht ja keinen Sinn. Wir haben ja den besten Stürmer der Welt“, sagte der Sportvorstand als Gast bei „Sky 90“ mit Blick auf Robert Lewandowski. Einen Wechsel des Polen in diesem Sommer schloss der Bayern-Funktionär ein weiteres Mal aus. In der vergangenen Woche hatte zudem schon Oliver Kahn die Finanzierbarkeit eines Haaland-Transfers als nicht realisierbar ausgeschlossen.
Noch immer aber lassen der Spieler, sein gesundheitlich angeschlagener Berater Raiola und Vater Alf-Inge den BVB über die Zukunftsabsichten im Unklaren, es deutet sich an, dass Erling Haaland die mit Borussia Dortmund ausgemachte Frist zur Aktivierung seiner Ausstiegsklausel voll ausschöpfen könnte.
Haaland verpasst in dieser Saison die Hälfte aller BVB-Spiele
Mit einem Verbleib rechnet allerdings niemand mehr in Dortmund, was auch ein Satz von BVB-Trainer Marco Rose am Samstag andeutete, als er in der Pressekonferenz nach dem Spiel zu Haalands Situation Stellung beziehen sollte und meinte: „Möglicherweise beschäftigt ihn seine Situation, aber ich erlebe ihn hier sehr fokussiert und mit vollem Einsatz. Der Punkt ist, dass wir ihn in mehr als der Hälfte der Spiele nicht zur Verfügung hatten und uns nun nur noch drei Spiele bleiben.“
Dirk Krampe, Jahrgang 1965, war als Außenverteidiger ähnlich schnell wie Achraf Hakimi. Leider kamen seine Flanken nicht annähernd so präzise. Heute nicht mehr persönlich am Ball, dafür viel mit dem Crossbike unterwegs. Schreibt seit 1991 für Lensing Media, seit 2008 über Borussia Dortmund.

Premium-Jahrgang 1981. Besetzte im Mittelfeld von Rot-Weiß Unna die Acht, bevor die Position überhaupt erfunden wurde. Studium der Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, anschließend ablösefreier Wechsel zu Lensing Media. Im BVB-Team polyvalent einsetzbar.
