Watzke nach Leipzig-Desaster „maßlos enttäuscht“ BVB-Boss nimmt Führungsspieler in die Pflicht

Watzke nach Leipzig-Desaster „maßlos enttäuscht“: BVB-Boss nimmt Führungsspieler in die Pflicht
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Der zweite Offenbarungseid innerhalb weniger Tage ließ auch bei Hans-Joachim Watzke die Alarmglocken schrillen. „Maßlos enttäuscht“ sei er, erklärte Borussia Dortmunds Geschäftsführer nach einer unruhigen Nacht im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. „Das war in der ersten Hälfte eine Nicht-Leistung. Wir hatten zwei Chancen auf einen Titel und haben eine davon leichtfertig weggeworfen. So darfst Du in einem K.o.-Spiel einfach nicht auftreten.“

BVB-Boss Watzke nimmt Führungsspieler in die Pflicht

Schon direkt nach dem Spiel ging Watzke mit Trainer Edin Terzic in Klausur – Aufarbeitung eines Spiels, das die Dortmunder Führung und auch den Trainerstab in einen Schockzustand versetzt hatte. Der Auftritt des BVB sei erschreckend gewesen, gestand Terzic, „es war eine katastrophale Leistung, ein Scheißabend“. Auch Watzke stand am Tag danach vor einem großen Rätsel: „Die Frage ist, warum die Mannschaft leichtfertig niederreißt, was sie sich acht Monate lang mit harter Arbeit aufgebaut hat.“

Während Terzic nach der Partie ein Kollektiv-Versagen ausgemacht hatte „und nur Gregor Kobel von der Kritik ausnehmen“ wollte, nahm Watzke im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten vor allem die Führungsspieler in die Pflicht. „Wir haben viele Spieler in der Mannschaft, die Führungsspieler sein wollen und es eigentlich auch können“, meinte der 63-Jährige. „Das haben sie in dieser Saison auch schon gezeigt. Ob Du ein Führungsspieler bist, zeigt sich aber auf dem Platz. Und nur da!“

BVB-Trainer Terzic zieht vernichtendes Urteil

Terzic zog ein vernichtendes Fazit der 90 Minuten, die die Zweifel darüber, ob dieser Kader für große Momente reif und qualitativ gut genug ist, wieder wachsen ließen. „Wenn man sich die Leistungen heute und Samstag ansieht, wäre es vermessen, über Titel zu sprechen“, meinte der 40-Jährige. „Wir haben erst einmal einiges geradezurücken. Es gibt für uns kein Morgen mehr in diesem Wettbewerb, es war sehr enttäuschend in allen Bereichen. Dass wir uns gewundert haben, dass es Zweikämpfe gibt. Dass wir im Passspiel Bomben verteilen und Mitspieler alleine lassen, statt sie zu unterstützen.“

Der große Frust wird sich in der kurzen Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Union Berlin nicht so leicht beiseiteschieben lassen. „Wir wissen um unsere Position in der Bundesliga“, meinte Terzic, der „nicht so vermessen“ sein wollte, „jetzt von Titeln zu sprechen.“ Watzke hingegen sprach eine klare Forderung aus: „Alle sind jetzt aufgerufen, eine deutliche Reaktion zu zeigen.“

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